Cover des Buches Totentanz im Münsterland (ISBN: 9783863586263)
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Rezension zu Totentanz im Münsterland von Sabine Schulze Gronover

Was ist los im Münsterland?

von Antek vor 9 Jahren

Rezension

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Antekvor 9 Jahren

Sabine Schulze Genover hat mich schon mit Luzifer und der Küster so toll unterhalten, dass ich schon ganz gespannt auf ihren neuen Krimi war. Auch in Totentanz im Münsterland wartet sie mit ihrem speziellen Humor, den ich so liebe, und einer super spannenden Geschichte auf.

Rafaela Berger, eine eigentlich recht attraktive Ehefrau und Mutter wird von ihrem Mann Andreas verlassen. Okay, die besten Ehen scheitern, ganz klar, aber normal flieht doch kein Mann ins Kloster, vor allem wenn die Ehe zuvor harmonisch verlief. Sie hat noch schwer daran zu knabbern, als sie von Sabine Besuch bekommt. Die Journalistin und ebenfalls verlassene Ehefrau hat recherchiert, dass noch mehr Münsterländer Ehemänner ihre Frauen verlassen haben um ins Kloster einzutreten. Eine dieser Ehefrauen ist jetzt tot, die zweite folgt. Kann es denn sein, dass die Ehemänner im Kloster eine sakrale Herrenrunde abhalten, während ihre Ehefrauen ziemlich tot in kalten Schubkästen auf Aufklärung warten? Tiefschwarzer katholischer Sumpf mitten im Münsterland, oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Kommissar Dellbrock will als erstes das Kloster genauer unter die Lupe nehmen, undercover versteht sich.

Ich wurde mit diesem Krimi wirklich bestens unterhalten. Ein ganz außergewöhnlicher Fall, der für viel Spannung, überraschende Wendungen und eine ganz besondere Aufklärung gesorgt hat. Trotz aller Spannung bietet der Schreibstil der Autorin sehr viele Möglichkeiten um ausgiebig zu schmunzeln. Der trockene, oft auch versteckte Humor ist wirklich einzigartig.

Rafaelas Tochter Marie ist mir mit ihren klugen und passenden Sprüchen wirklich sehr ans Herz gewachsen. Auch Rafaela war mir von Anfang an sympathisch, sie verfällt nicht in ihre Trauer und trägt wesentlich mit zur Aufklärung bei. Einfach eine bodenständige und sehr realitätsnahe Frau, wie die meisten Charaktere. Ihr Exehemann Andreas ist sehr verschlossen, ganz klar, der muss sich jetzt auch seinen Exerzitien widmen. Sein Bruder Sebastian kümmert sich hingegen seit dem mysteriösen Mord an den anderen Ehefrauen sehr rührend um Schwägerin und Nichte. Mir war er von Anfang an wirklich sympathisch, wobei nicht immer klar war, welches Spiel er spielt und damit diese Sympathie immer wieder auf eine harte Probe gestellt wird. Richtig gut hat mir Kommissar Dellbrock gefallen, der Kaffeejunkie, der für einen starken Schwarzen, oder noch lieber einen Cappuccino, schon auch mal Gemüse schält und hobelt.

Das Klosterleben wird gut dargestellt und ich konnte mich wirklich super hineindenken. Vor allem hat mir das Kloster als Handlungsort auch gut gefallen, die Umgebung muss traumhaft sein und ist bestimmt mal einen Abstecher wert. Ausflüge in den Vatikan gibt es im Übrigen auch.

Alles in allem ein toller Krimi, der den Münsterländer Flair, das Klosterleben, Spannung und Humor prima unter einen Deckel bringt. Volle Leseempfehlung.

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