Rezension zu Anna und die flüsternden Stimmen von Sabine Städing
Rezension zu "Anna und die flüsternden Stimmen" von Sabine Städing
von sabatayn76
Rezension
sabatayn76vor 11 Jahren
'Oh schaurig ist's, übers Moor zu gehen, wenn es wimmelt im Heiderauche.' Inhalt: Die 15-jährige Anna macht zusammen mit ihren Eltern und ihrem 10-jährigen Bruder Joschi Urlaub an der Ostsee, im kleinen Ort Qual. Anna sieht in der ersten Nacht in Qual eine helle Gestalt vor dem Haus stehen, hört schließlich flüsternde Stimmen, als sie sich bei einem Gewitter in einem verfallenen Schafstall unterstellt. Auch die Bewohner des Ortes verhalten sich bisweilen sonderbar und sprechen über die Rückkehr einer Person, die scheinbar regelmäßig ihr Unwesen in Qual treibt. Anna macht sich gemeinsam mit Tjark, einem Jungen aus dem Ort, auf die Suche nach der Ursache der unheimlichen Ereignisse. Mein Eindruck: 'Anna und die flüsternden Stimmen' ist ein unheimliches und stimmungsvolles Jugendbuch, das sich unterhaltsam und flüssig liest. Sprachlich empfand ich das Buch oft als zu flapsig, dann wieder zu bemüht hochgestochen und gewählt (z.B. 'aufbegehren'). Die Protagonisten bleiben zudem allesamt farblos und wenig greifbar. Bisweilen hat die Autorin in Sachen Grusel ein wenig über das Ziel hinausgeschossen und mit ihren Schilderungen übertrieben, so dass es noch unrealistischer geworden ist, statt authentischer und in sich konsistent zu wirken. Mein Resümee: Oft stimmungsvoll und unheimlich, mir insgesamt jedoch zu übertrieben und zu parapsychologisch, ohne dass die Autorin den Leser davon überzeugen kann, dass das alles so passiert sein könnte.