Cover des Buches Magnolia Steel - Hexendämmerung (ISBN: 9783414823267)
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Rezension zu Magnolia Steel - Hexendämmerung von Sabine Städing

Rezension zu "Magnolia Steel - Hexendämmerung" von Sabine Städing

von sddsina vor 11 Jahren

Rezension

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sddsinavor 11 Jahren
Schon seit längerem bin ich fasziniert von Fantasy-Geschichten, die sich in den sogenannten Jugendbüchern verbergen. Immer wieder suche ich nach neuen Schätzen und so stieß ich irgendwann auch auf "Hexendämmerung". Das Cover kam mir sehr vielversprechend vor, genauso wie das Thema "Hexen" und so habe ich mich voller Vorfreude in das Buch gestürzt. Leider wurde ich zu Anfang etwas gebremst. Der Leser wird in die Situation geworfen und zumindest mir fiel es sehr schwer mit Magnolia - der Protagonistin - zu sympathisieren. Als ich die Hoffnung auf ein tolles Buch dann schon fast aufgegeben hatte, wendete sich das Blatt zum Glück aber noch einmal und es kommt Spannung, Abenteuer und eine gruselige Stimmung auf. Zum Inhalt: Magnolia ist 13 Jahre alt, als ihre Tante Linette ihr plötzlich offenbart, dass sie eine Hexe ist. Absolut verrückt, schließlich hat sich Magnolia bisher einfach für ein ganz normales Mädchen gehalten. Bevor sie sich aber überhaupt als "Hexe" fühlen kann, machen Gerüchte über die Rückkehr von Graf Raptus - einem fiesen, schwarzen Magier der Rauschwald und alle Hexen bedroht - die Runde. Und nicht nur das, er scheint es auch noch ausgerechnet auf Magnolia abgesehen zu haben! Es wird also höchste Zeit, dass sie etwas über das Hexenhandwerk lernt! Und das stellt sich als gar nicht so leicht heraus, wie anfangs noch vermutet... Wie bereits erwähnt hatte ich am Anfang große Schwierigkeiten in das Buch hinein zu kommen. Magnolia ist ein typischer Teenie: mal total aufbrausend, dann eher kleinlaut und plötzlich auch noch total mädchenhaft - eben so richtig geprägt durch Stimmungsschwankungen. Sicher, es handelt sich ja nun auch um ein Buch für genau diese Altersgruppe, aber da habe ich mich als Erwachsene dann wirklich so gar nicht mehr angesprochen gefühlt und hatte eher wenig Motivation weiterzulesen. Manchmal war mir Magnolia zwar sympathisch, aber meistens konnte ich wenig mit ihr fühlen. Wenn ich keine Verbindung zur Protagonistin finde, fällt mir das Lesen leider auch immer schwerer... So in etwa die ersten 100 Seiten waren es dann auch bei mir, durch die ich mich noch ziemlich durchackern musste. Die Stimmung ist eher langweilig, da der Leser ja schon weiß, dass Magnolia eine Hexe ist (und selbst wenn ich den Klappentext nicht gelesen hätte, waren die Zeichen so heftig eindeutig, dass es einfach nur schockierend war, dass sie nicht von selbst darauf gekommen ist). So liest man als Leser einfach so mit, mehr oder weniger am Geschehen interessiert, denn viele Überraschungen gibt es dort nun noch nicht (Ausnahmen wie Frau Hulda gibt es aber natürlich auch). Erst nach diesen 100 Seiten nimmt die Handlung etwas an Fahrt auf. Der Schulanfang und das Schulfest waren dann zwar noch wieder arg "Kinder- / Jugendbuch" mit viel Gezicke, etwas Liebe und den üblichen Problemen, aber gleich danach beginnt das Abenteuer dann auch endlich! Es wird dann sogar richtig düster - düsterer als ich es erwartet habe. Der böse "Graf Raptus" und sein Gefolge sind wirklich ziemlich gruselig, sodass ich dort die Altersfreigabe "ab 10 Jahren" zum ersten Mal auch richtig verstanden habe. Magnolia gerät nun des Öfteren in Gefahr, Menschen verschwinden und die Situation wird für Hexen immer bedrohlicher. Ungefähr zu dem Zeitpunkt habe ich Magnolia als Charakter richtig schätzen gelernt und ihre Neu-Freundin Jörna gefällt mir besonders gut. Absolutes Highlight war für mich die Hexenweihe, spätestens ab da hatte mich das Buch voll und ganz für sich gewonnen und ich bin richtig neugierig mehr über Magnolia und ihre Zukunft als Hexe zu erfahren. Zum Schluss gab es für mich noch ein besonderes Highlight: Die Stimmung ab dem ersten Schneefall im Buch. Nun passt es ja auch so langsam zur Jahreszeit, aber gerade als es in Magnolias Geschichte näher an Weihnachten kam, kam auch bei mir durch die schön beschriebene Stimmung ein wenig Weihnachtsgefühl auf. So etwas schätze ich in Büchern sehr und konnte mich mit den Charakteren sicher noch ein wenig mehr verbinden. So wird es dann neben spannend auch noch lustig und zum Schluss sogar ziemlich rührend. Das Buch ist ersteinmal in sich abgeschlossen, aber für mich bleibt noch einiges offen, worüber ich mehr zu erfahren hoffe. Da ist zum einen natürlich Graf Raptus, aber mindestens genauso doll interessieren mich die neuen Junghexen/-magier (v.a. dabei natürlich Magnolia und Jörna), die zu bestehenden Prüfungen, der Pfarrer und sein Hass auf alle Hexen, sowie Birte als Charakter, die mir in diesem Teil viel zu kurz kam. Es wäre auf jeden Fall schön wenn sie in den nächsten Büchern noch etwas mehr in den Vordergrund rückt (wobei Jörna als Freundin für Magnolia auch wirklich toll ausgearbeitet ist). Insgesamt musste ich mich die ersten 100 Seiten ersteinmal "einlesen" und so hat es etwas gedauert bis ich dieses Buch schätzen gelernt habe. Mir gefallen die Ideen der Autorin inzwischen aber wirklich gut und ich bin mehr als gespannt, was sie in weiteren Büchern noch daraus machen wird. "Hexendämmerung" ist auf jeden Fall ein schöner Auftaktband, der Vorlage für eine großartige Reihe bietet, zumindest wenn die Autorin es schafft die Folgebände auf ein so hohes Niveau zu bringen, wie es mir vor allem die letzten Seiten von Hexendämmerung versprochen haben. Ich würde Hexendämmerung allen ab ca. 10-12 Jahren empfehlen und nach den ersten 100 Seiten auch eine uneingeschränkte Empfehlung für junggebliebene Erwachsene aussprechen - sofern sich diese nicht an ein paar "Tennie-Problemen" stören. Auch interessant könnte sicher sein, das Buch zusammen mit dem Nachwuchs zu lesen, aber das nur als Gedanken nebenbei. Für mich auf jeden Fall gelungene 4 Sterne! Ich lese weiter und hoffe die Autorin wird mich mit ihrem nächsten Buch von Anfang an umhauen! #1 Hexendämmerung #2 Hexenflüstern (Februar 2013)
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