Cover des Buches Turquoise (ISBN: 9783936084467)
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Rezension zu Turquoise von Sabine Tetzner

Turquoise

von anne_lay vor 7 Jahren

Kurzmeinung: ... wenn ein gefundener Türkis von der Seele des Landes und ihrer früheren Bewohner erzählt.

Rezension

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anne_layvor 7 Jahren
Arizona 1870.
Miriam wächst als "Bastardkind" heran, ungeliebt von der Mutter, deren Fehltritt (?) sie verkörpert, und auch vom Vater, der streng über ihre Tugend wacht. Demütig hat sie zu sein, darf z.B. ihre Arme nicht entblößen und hat zu gehorchen.
Dieses Mädchen und später Frau beschreibt ihre Welt. Die Ungerechtigkeiten ihres Alltags, die schwere Arbeit und auch Ansätze kleiner Freuden schildert sie. Sie erzählt von sich und lässt mich an ihren Gedanken teilhaben.
Ich erfahre vom armseligen harten Leben, vom strengen moralischen Korsett und von John, der ihr nachstellt und der sie heiraten will. Heirat nicht im romantischen Sinne, sondern als Handel, als Übergang von einem Zwang in den nächsten.

Ich möchte hier nicht zu viel vorwegnehmen. Mit einem Treck kommt Miriam in ihre neue Heimat und von nun an lebt sie in rotem Staub, in der Nähe eines Canyons und einem Dorf der Nawajo.

Das persönliche Schicksal Miriams hat mich berührt und hat mich weiterlesen lassen. Die Situation einer Frau im "wilden" Westen, zwischen gesellschaftlichen bzw. religiösen Zwängen, umgesetzt durch Vater, Ehemann und den Reverend, dem Kontakt zu "den Anderen", den "Wilden" und ihren eigenen Gedanken hat mich wieder einmal nachdenklich gemacht. Nicht die große Historie wichtiger Persönlichkeiten sondern die Geschichte einer einfachen Frau bekomme ich hier präsentiert. Ein Kapitel amerikanischer Geschichte um Vertreibung der Ureinwohner und deren Rückkehr. Der Umgang der Siedler mit den Nachbarn wird hier zwischen Traum und Wirklichkeit geschildert. Am Ende war ich verwirrt. Was war real, was Traum? Aber darauf kommt es letztlich nicht an.

Eigentlich mag ich diese Form monologischer Darstellungen nicht. Hier musste ich trotzdem weiterlesen, weil das Geschehen zum Teil dramatisch verläuft.
Vieles bleibt offen und insgesamt scheint mir der Roman nicht ganz rund zu sein. Trotzdem ist es ein lesenswertes Büchlein.
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