Die Protagonistin Katharina führt ein Leben, wie viele andere Frauen es gerne hätten. Ihr wunderbarer Ehemann kümmert sich gut um sie, ihr Sohn Timo bereichert ihr Leben und von Sorgen gibt es keine Spur in ihrem Leben. Aber es wird immer Menschen geben, die einem so ein Leben nicht gönnen. Insbesondere ein Mensch gönnt es Katharina nicht. Dieser Mensch ist bereit über Grenzen zu gehen und entführt Katharinas Sohn Timo. Katharinas heile Welt bricht innerhalb ein paar Sekunden ein. Die Suche beginnt und um Timos Leben zu retten, muss die Protagonistin eine folgenschwere Entscheidung treffen. Wie weit wird sie gehen können?
Vorab kann ich sagen, dass es sich bei „Mutterseelenallein“, um keinen gewöhnlichen Thriller handelt. Bei meinem Verständnis vom Thrillern gibt es größtenteils Ermittler, Psychoterror sowie Gewalt. Hier lässt sich keinerlei Spur davon finden. Deswegen ist dieses Buch anders – positiv anders. In diesem Buch erhalten wir Einblicke in die verschiedenen Charaktere und ihre psychischen Probleme. Jeder der Charaktere hat was zu verbergen, was im Laufe des Buches offenbart wird. Dadurch kann man an diesem Buch gut am Ball bleiben, da die Spannung durch die Geheimnisse gut hochgehalten wird. Als Leser wird man in diesem Buch größtenteils auf den falschen Weg gelockt und durch die dadurch resultierten Wendungen geschockt. Dennoch muss ich sagen, dass ich eine längere Zeit – um die 80 Seiten - gebraucht habe, um mich im Buch zurecht zu finden. Irgendwie fiel mir der Einstieg recht schwierig. Woran es gelegen hat, ist schwer zu sagen. Ich gehe davon aus, dass ich mich mit dem Schreibstil recht schwergetan habe. Normalerweise bin ich beim Lesen eines neuen Buches recht schnell in einem „Leseflow“. Hier ist mir der Einstieg in den „Flow“ erst recht spät gelungen.
Die Autorin konstruiert die Geschichte mit verschiedenen Erzählperspektiven, die insgesamt gut gelungen sind. Dadurch konnte man die Sicht von verschiedenen Figuren besser wahrnehmen. Dennoch fiel es mir schwer zu allen Figuren außer Patrick eine Bindung aufzubauen. Diese wirkten zu mir als Leser recht distanziert. Um auf die positiven Dinge in diesem Buch zurückzukommen, kann ich sagen, dass das Tempo zum Schluss des Thrillers gut angezogen wird. Der Leser wird mit einem überraschenden und schlüssigen Finale verabschiedet.
Insgesamt kann ich sagen, dass die Autorin mit diesem Buch beweisen konnte, dass ein Thriller nicht immer blutrünstig und actionreich ist. Dieser Thriller kennzeichnet sich durch andere Dinge aus, welche positiv zu bewerten ist. Dieses Buch ist auf jeden Fall lesenswert für Thrillerfans, die eine andere Seite des Thrillersgenre kennenlernen möchten sowie für Neueinsteiger. Für mich persönlich war es jedoch schwer in dieses Buch einzusteigen und mir fiel der Kontakt bzw. die Auseinandersetzung mit den Figuren schwer.
Sabine Trinkaus
Lebenslauf
Sabine Trinkaus wuchs in hohen Norden auf. Das Studium verschlug sie nach Bonn, wo rheinische Lebensart und Karneval sie tief beeindruckten und zu einer raschen Assimilierung führten. Nach internationalen Lehr- und Wanderjahren in den USA und Frankreich kehrte sie daher zurück an den Rhein und lebt mittlerweile mit Schaf und Familie in Alfter. Seit 2007 schreibt sie Kurzgeschichten, für die sie einige Blumentöpfe gewann. Zuletzt war sie 2013 für den Friedrich-Glauser-Preis in der Sparte Kurzkrimi nominiert. 2012 erschien ihr erster Roman „Schnapsleiche“, gefolgt von "Schnapsdrosseln" (2013) und "Schnapspralinen" (2015). 2017 wandte sie sich vom literarischen Alkohol ab und veröffentlichte ihren ersten Thriller "Seelenfeindin". 2019 folgte der nächste Thriller "Mutter Seelen Allein".
Alle Bücher von Sabine Trinkaus
Seelenfeindin
Mutter Seelen Allein
Schnapspralinen
Schnapsleiche
Der Zorn der Kommissarin
Schnapsdrosseln
Bombenstimmung zum Fest der Liebe
Die Letzte macht das Licht aus
Neue Rezensionen zu Sabine Trinkaus
Rezension zu "Seelenfeindin" von Sabine Trinkaus
Dies ist eines dieser Bücher, die ich größtenteils wegen seines Covers gekauft habe, denn dieses ist wirklich fantastisch gelungen und macht neugierig auf das, was sich hinter der Geschichte verbirgt.
Auch der Prolog allein ist schon fantastisch und so gut und echt beschrieben, dass es mich (um 2 Uhr nachts) schon ziemlich gegruselt hat. Er ist aus der Sicht der Patientin geschrieben, die weiteren Kapitel berichten aus der Sicht der Psychiaterin.
*Spoilerwarnung*
Und damit begann ein kleines Wirrwarr, denn die Hauptprotagonistin wirkte auch mich teilweise labiler als die Patientin, was es für mich schwierig machte, ihren Gedankengängen zu folgen und sie sympathisch zu finden.
Auch die kursiv gedruckten Stellen im Text waren für mich persönlich teilweise verwirrend, wobei sich das nach und nach aufklärte. Alles in allem war es an manchen Stellen "too much", an anderen Stellen wiederum zu wenig. Es gab einige Kapitel, die fügten sich perfekt ins Geschehen ein und trugen zum Weiterkommen in der Geschichte bei. Und dann gab es Kapitel, die erschienen mir fast überflüssig und manchmal auch einfach nur komisch.
Für mich waren die Entscheidungen der Psychiaterin, mit ihrem Chef zu schlafen, den Nachbarn zu versetzen, einen "Klienten" zu küssen und schließlich noch mit einem Polizisten ins Bett zu steigen einfach nur ein Indiz dafür, dass sie den Titel "erfolgreich" nicht verdient hat und sich besser selbst nach dem sie so traumatisierenden Erlebnis im alten Job in Therapie begeben hätte.
Vielleicht war dieser Eindruck von der Autorin auch so gewollt, aber manche Stellen hätten echt nicht sein müssen, zogen das Buch nur unnötig in die Länge und sorgten dafür, dass eine immer größere Antipathie zu Nadja aufgebaut wurde.
Das Ende hingegen war fantastisch.
Das Gefühl, nicht zu wissen, wer hier böse ist und wer hier eigentlich wen gegeneinander ausspielt, wurde während des Lesens immer größer, wenn nicht sogar unerträglich. Umso erlösender erschien das Ende, wobei selbst hier mehrere Überraschungen warteten.
Das hat die Autorin wirklich gut gelöst!
Schlussendlich ist es ein gutes Buch mit einem zu Beginn vielleicht gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, in dem leider die ein oder andere Frage noch unbeantwortet blieb und das hin und wieder irgendwie seinen Reiz verlor.
Rezension zu "Seelenfeindin" von Sabine Trinkaus
Klappentext:
Nadja Schönberg ist eine erfolgreiche Psychiaterin in einer Privatklinik, doch eine Patientin gibt ihr Rätsel auf: Sie scheint unter Verfolgungswahn zu leiden, wirkt aber psychisch völlig gesund. Was, wenn ihr Wahn Wirklichkeit ist. Immer tiefer gerät Nadja in ein verstörendes Spiel um Lüge und Wahrheit – in dessen Mittelpunkt sie selbst zu stehen scheint ...
Meinung:
Sabine Trinkaus hat hier wirklich einen klasse Psychothriller geschrieben!
Die Erzählweise wurde aus der Sicht der Psychiaterin Nadja Schönberg geschrieben und den Lesern wurde relativ realistisch der Alltag in der Klinik näher gebracht, sodass auch der Psycho-Teil wirklich nicht zu kurz kam!
Die Geschichte besteht aus einem einzigen wirren Wahn- und Lügenkonstrukt und man hadert sehr mit den Charakteren. Bis zum Schluss kann man sich nicht entscheiden, wer nun die Wahrheit sagt und was überhaupt die Wahrheit ist. Das machte diesen Thriller bis zum Schluss spannend, denn ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Sabine Trinkaus hat dieses Buch clever verfasst und ist ein absoluter Muss für Thriller-Fans!
Gespräche aus der Community
soeben ist mein neuer Roman "Schnapspralinen" erschienen.
Bonns schrägstes Privatermittlerinnen-Duo ist erneut in waghalsiger Mission unterwegs - mit Schnaps und Schnauze.
Unter denen, die Lust auf "Schnapspralinen" haben, verlost der Emons-Verlag 15 Exemplare des Buches. Wer Interesse hat, möge sich bis zum 09.03. bewerben – dann greift die Losfee in den Hut. Falls ihr das Buch schon habt, könnt ihr natürlich auch sehr gerne an der Runde teilnehmen.
Klappentext:
Wer hat Lehrer Lebrecht erschlagen? Auf den ersten Blick scheint halb Kessenich dafür in Frage zu kommen, denn der Tote war alles andere als beliebt. Keine leichte Aufgabe für Britta Brandner, Privatermittlerin wider Willen, und ihren Lebensabschnittsgefährten Kriminalhauptkommissar Wörner. Zum Glück werden sie tatkräftig unterstützt von Brittas Quasi-Großmutter Agathe. Deren robuster Charme öffnet einige Türen – und ihr Schnaps lockert so manche Zunge.
Wilde Frauen und ein Polizist am Rande des Nervenzusammenbruchs: zwei schräge Privatermittlerinnen in waghalsiger Mission.
Ich wünsche allen viel Glück bei der Verlosung - und freue mich auf die Runde.
Liebe Grüße
Sabine Trinkaus
mein zweiter Roman "Schnapsdrosseln" ist gerade aus dem Ei geschlüpft, und ich möchte Euch gern zu einer Leserunde einladen.
Im zweiten Teil meiner Krimireihe schlägt sich das chaotische Bonner Ermittlerinnenduo wieder wacker – auch, wenn es ziemlich brenzlig wird für Britta und Margot. Krumme Hunde, schräge Vögel und eine Bulldogge in Undercover-Mission – unter denen, die Lust haben, sich mit den „Schnapsdrosseln“ zu vergnügen, verlost der Emons-Verlag 15 Exemplare des Buches. Wer Interesse hat, möge sich bis zum 27.03. bewerben – dann greift die Losfee in den Hut. Falls ihr das Buch schon habt, könnt ihr natürlich auch sehr gerne an der Runde teilnehmen.
Klappentext: "Eigentlich will sich Jupp Nettekoven etwas Gutes tun, als er durch das lauschige Naturschutzgebiet am Bonner Stadtrand "walkt". Leider hat er die Rechnung ohne Dackel Pollux gemacht, denn der führt ihn geradewegs zu einer Leiche. Bernd Nolden wurde erschlagen, sein ehemals bester Freund und Geschäftspartner ist auf der Flucht. Der Fall scheint klar. Und eigentlich hat Britta Brandner vom Ermitteln ohnehin die Nase voll. Trotzdem findet sie sich mit Bulldogge Louis unversehens in Undercover-Mission wieder. Sie ahnt nicht, dass sie damit Teil eines gefährlichen Spiels wird, das mit Noldens Tod gerade erst begonnen hat."
Ich wünsche Euch allen viel Glück bei der Verlosung und freue mich auf eine angeregte und spannende Leserunde! Bis dahin ein Prost!
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