Cover des Buches Die Tochter des Fechtmeisters (ISBN: 9783404174812)
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Rezension zu Die Tochter des Fechtmeisters von Sabine Weiß

Die Tochter des Fechtmeisters

von Sireadh vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Toller Historischer Roman mit sehr vielen Background-Infos zum Thema Fechten, dem aber leider manchmal etwas Authentizität fehlt...

Rezension

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Sireadhvor 7 Jahren
https://sireadhblog.wordpress.com/2017/02/04/die-tochter-des-fechtmeisters/

Nachdem ich länger keinen mehr gelesen hatte war es mal wieder an der Zeit für mich einen Historischen Roman zu lesen. Diesmal von einer Autorin, die ich noch nicht kannte: Sabine Weiß. Wie die meisten Historischen Romane war auch dieser ein ziemlich dicker Schinken mit über 600 Seiten. Wieder einmal war das Buch aber auch ein Teil einer Leserunde der Bastei Lübbe AG, das heißt ich habe kostenlos das Manuskript zur Verfügung gestellt bekommen. Wenn ihr Lust habt könnt ihr ja mal auf der Website vorbeischauen, dort gibt es immer wieder tolle Buchverlosungen und Leserunden zu brandneuen Büchern.

Das Buch spielt am Anfang des 17.Jahrhunderts und es geht um die junge Clarissa, die Tochter des Fechtmeisters von Rostock, die von klein auf im Fechten unterrichtet wurde, was für ein Mädchen zu dieser Zeit sehr ungewöhnlich war. Zusammen mit ihrem Vater Fritjoff und dessen beiden Fechtschülern Alexander und Marius reist sie nach Frankfurt, damit die beiden jungen Männer bei der jährlichen Fechtschule ihre Abschlussprüfung ablegen und Meister des Schwertes werden können. Doch als die Reisegruppe in der Großstadt ankommen werden die große Spannungen zwischen den unterschiedlichen Religionen (Protestanten, Katholiken, aber auch Juden) und zwischen den verschiedenen Fecht-Bruderschaften sehr deutlich. Clarissa's Vater, ein Fechtmeister der sogenannte Marxbrüder gerät immer wieder in Konflikte mit den Federfechtern, der verfeindeten Bruderschaft. Als sich die Lage nach dem Ende der Fechtschule zuspitzt, entscheidet er seine Tochter aus der gefährlichen Stadt zu schaffen, zurück nach Rostock, wo sie in Sicherheit ist. Aber auf dem Rückweg werden die beiden hinterhältig überfallen und Clarissa wird niedergestreckt. Beim Aufwachen findet sie sich umringt von einer Gruppe Gaukler, sogenannte Luxbrüder, Fechter ohne "Ehre". Zusammen mit einem von ihnen, einem jungen Mann namens Leander macht sie sich auf die Suche nach ihrem Vater und muss erkennen, dass die Diebe ihren Vater umgebracht und sie für den Mord an ihm verantwortlich gemacht haben. Total verzweifelt und auf der Flucht vor den Bütteln schwört sich Clarissa die Mörder ihres Vaters ausfindig zu machen und sie zur Rechenschaft zu ziehen...

Mir hat der Schreibstil des Buches echt gut gefallen und die detaillierten Beschreibungen über die historischen Städte im Buch. Man hat quasi alles auf den mittelalterlichen Märkten riechen und die Marktschreier hören können. Auch zu den Figuren konnte ich eine emotionale Bindung aufbauen: Clarissa ist alles, was sich ein Mädchen von einer Romanheldin erwarten kann, also stark, schlau und eigensinnig. Natürlich gibt es in diesem Buch auch eine Liebesbeziehung, wer hätte es gedacht ;). Leider fehlt dem Buch an manchen Stellen eine gewisse Authentizität, es passieren einfach ZU viele Zufälle, jedes Problem findet sein Happy End und das Realistische geht verloren. Versteht mich nicht falsch, ich liebe Happy Ends, aber es könnte auch für das ein oder andere keine Lösung geben, sonst fällt es mir schwer mich in den Roman hineinversetzen zu können, weil es dann einfach zu unecht wirkt (Vielleicht kennt das ja der ein oder andere von euch.). Trotzdem hat man echt gemerkt wie viel Mühe und Arbeit in diesem Buch steckt und ich bewundere die Autoren historischer Romane echt für ihre Recherchearbeit, die ja teilweise echt über Jahre hinweg andauert.

Das Cover springt einem meiner Meinung nach echt ins Auge mit dem wunderschönen karminroten Kleid vor dem hellblauen Hintergrund und passt perfekt zu einem historischen Roman. Wäre in der Buchhandlung definitiv in meinen Händen gelandet!

Abschließend gebe ich dem Buch 4 Sterne, weil es echt gut geschrieben ist und die Zeit des 17.Jahrhunderts wunderbar im Kopf des Lesers auferstehen lässt aber wie gesagt kleine Probleme mit der Authentizität hat.
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