Die Tore des Himmels von Sabine Weigand aus dem 13. Jahrhundert ein Roman über Elisabeth von Thüringen hat mich über 600 Seiten bis zu guter letzt mitgenommen in ein aufopferndes Leben der Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, die mit gerade mal 24 Jahren halb verhungert, nur noch Haut und Knochen, gestorben ist. Ihr kurzes Leben hat sie den Armen, Kranken und Bettlern gewidmet. Alles verschenkt und hergegeben, bis zum Tode. Krass die Erzählung, wie sie sich selbst kasteite und barfuss in Lumpen herum lief. Manchmal hatte ich Gänsehaut und schüttelte den Kopf, Unverständnis und kaum zu glauben zu was ein Mensch fähig ist. Für mich grenzt sowas an Irrsinn/Wahnsinn. Authentisch geschrieben und gut verständlich. In Nebenrollen Gislinde, ein Waisenmädchen nach dem Überfall der Burgvogtei und aufgenommen von Sophia der Landgräfinmutter, beste, treuste Gefährtin Elisabeths und immer wieder Zweiflerin des Rechten Glaubens, bis sie selbst um ihr Leben Angst haben muss, weil sie ein grosses Geheimnis kennt. Primus, ein Junge aus allerärmsten Verhältnissen, für den Gislinde sein Engel wird in Menschengestalt. Furchtbar haust er mit Mutter und seinen Geschwistern in einem alten Schweinestall. Hauptsache ein Dach über dem Kopf und dafür noch zahlen. Es hat mich manchmal geschüttelt, geweint und immer kam wieder Hoffnung irgendwoher. Wahnsinnig, die Vorstellung, wieviel man ertragen kann, muss. Ich kann dieses spannende aufwühlende Buch allen empfehlen, es nimmt einem mit in eine vergangene Zeit, die ich froh bin, nicht erleben zu müssen.
Sabine Weigand
Lebenslauf
Ihr historisches Wissen verarbeitet sie in Literatur: Sabine Weigand wurde 1961 in Nürnberg geboren und ist erfolgreiche Autorin historischer Romane.
Sie studierte Geschichte, Anglistik und Amerikanistik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und promovierte in Bayerischer Landesgeschichte an der Universität Bayreuth. Danach war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Stadtmuseum Schwabach tätig.
Sie hat mehrere sehr erfolgreiche historische Romane veröffentlicht, darunter ihr Debüt "Die Markgräfin" von 2004, "Das Perlenmedaillon" und "Das Buch der Königin". Die Verfilmung ihres Buches „Die Seelen im Feuer“ vom ZDF und ORF wurde 2015 ausgestrahlt.
Für ihr Werk erhielt Weigand mehrere Preise, u.a. 2013 der Wolfram-von-Eschenbach-Förderpreis.
Sabine Weigand lebt gemeinsam mit ihrem Sohn seit 1989 in Schwabach, wo sie 2008 zur Stadträtin gewählt wurde. Zudem leitet sie den dortigen Geschichts- und Heimatverein.
Alle Bücher von Sabine Weigand
Die Markgräfin
Die Seelen im Feuer
Das Perlenmedaillon
Die englische Fürstin
Die Königsdame
Ich, Eleonore, Königin zweier Reiche
Die silberne Burg
Das Buch der Königin
Neue Rezensionen zu Sabine Weigand
Einen ersten Blick auf die Handlung ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Die Verbindung von historischen Fakten und Persönlichkeiten mit einer fiktiven Handlung und fiktiven Personen ist eine besondere Kunst die nicht leicht zu bewerkstelligen ist. Der Autorin ist das hier (wieder einmal) hervorragend gelungen. Durch ihre ganz eigene Schreibweise die Handlung aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen kommt niemals Langeweile auf. Besonders die Teile in der die alte Königin ihrer Enkelin aus ihrem Lebens erzählt ist so eindrucksvoll, dass der Leser meint selbst auf der Reise dabei gewesen zu sein.
Ich will garnicht viel mehr zu dem Buch schreiben, es gäbe viel zu viel zu erzählen. Darauf sage ich nur noch: Für den echten Liebhaber solcher historischer Romane ist dieses Buch einfach ein MUSS!!
Einen kurzen Blick auf die Handlung ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Dass die Autorin es zu höchster Kunstfertigkeit mit der Verbindung von historischen Fakten, Personen und Gegebenheiten und einer fiktiven Handlung gebracht hat, konnte ich ja schon anhand diverser andere Bücher von ihr bewundern Auch diesmal hat sie dies hervorragend vermocht.
Die Geschichte ist spannend und sehr unterhaltsam erzählt. Die historischen Komponenten verbinden sich gekonnt mit einer gut daran angepassten erdachten Handlung. Die historischen Personen sind sehr git gezeichnet - die erdachten Figuren fügen sich für den Leser nicht als solche erkennbar in das Geschehen ein.
Die Schreibweise ist wundervoll und entführt den Leser in vergangene Zeiten. Wieder ein tolles Leseerlebnis aus der Der der Autorin das Lust auf mehr macht....!.
Gespräche aus der Community
Es ist der größte Traum jedes Mädchens: Einmal eine Prinzessin zu sein. Umgeben von Luxus, jeder erdenkliche Wunsch erfüllt sich wie von Zauberhand und das Leben scheint nur ein Spiel zu sein. Das alles erlebt die junge Engländerin Daisy, als sie von einem Tag zum anderen zur deutschen Fürstin wird. Aber sie entdeckt eine andere Seite dieser glanzvollen Welt, mit der sie nicht gerechnet hatte… Wir suchen 25 Testleser für "Die englische Fürstin"!
Ich finde das Ende zwar sehr schön, aber das Wiedersehen mit Freddie fand ich persönlich nicht zwingend notwendig.
Zusätzliche Informationen
Sabine Weigand wurde am 11. Juni 1961 in Nürnberg (Deutschland) geboren.
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