Rezension zu Die Markgräfin von Sabine Weigand
Rezension zu "Die Markgräfin" von Sabine Weigand
von Penelope1
Rezension
Penelope1vor 14 Jahren
Was haben der Fund einer eingemauerten Babyleiche auf einer Burg im Jahre 2001 und die Markgräfin Barbara von Ansbach, die im 16. Jahrhunder lebte, gemeinsam? Dies erfahren wir in diesem hervorragend recherchierten Buch von Sabine Weigand. Barbara wird bereits mit 10 Jahren verheiratet, zwei Jahre später ist sie Witwe und schon sechs Monate später arrangiert ihr Vater eine erneute, standesgemässe Hochzeit, die ihr jedoch kein Glück bringt. Einerseits erleben wir das Schicksal dieser bemerkenswerten Markgräfin mit, die im 16. Jahrhundert versucht, sich zu emanzipieren, zur damaligen Zeit ein schier aussichtsloses Unterfangen - Frauen hatten nur für die Familie dazusein und sich zu fügen! Das wird immer wieder deutlich. Andererseits verfolgen wir die Untersuchungen der "Forschenden Vier" in 2002, die die einzelnen Puzzlestücke um das Babyskelett zusammensuchen. Mühsam, denn aus dem 16. Jahrh. gibt es nicht mehr allzuviele Aufzeichnungen. Und so ist der Leser durch die Teilnahme am Leben der Markgräfin im Mittelalter den Forschern stellenweise ein Stück voraus, manchmal aber ergeben sich durch die neuen Erkenntnisse der Vier in der heutigen Zeit auch interessante Aspekte über das weitere Geschehen im Mittelalter. Sehr spannend, faszinierend, interessant und absolut empfehlenswert! Und mit Sicherheit nicht mein letztes Buch von Sabine Weigand!