Cover des Buches Die silberne Burg (ISBN: 9783810526649)
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Rezension zu Die silberne Burg von Sabine Weigand

Rezension zu "Die silberne Burg" von Sabine Weigand

von Oriodoran vor 11 Jahren

Rezension

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Oriodoranvor 11 Jahren
In der Geschichte des deutschen Mittelalters können weibliche Ärztinnen kaum belegt werden – eine der Wenigen ist Sara. Dass es damals sogar einer jüdischen Frau gelungen ist, als Ärztin zu praktizieren, fasziniert Sabine Weigand. Wie ich es von ihr gewohnt bin, legt sie dem Leser das Leben einer realen Frau erneut in einer Art Biographie nahe.
Doch in einem Punkt unterscheidet sich dieses Buch gravierend von den anderen: über das Leben der Sara gibt es nur wenige Anhaltspunkte und Dokumente. So war Weigand gezwungen, sich stark ihrer Phantasie zu bedienen, dies tut jedoch dem Buch keinen Abbruch. Gekonnt verstrickte sie ihre Geschichte mit wahren historischen Ereignissen und lässt uns zudem einen tiefen Einblick in das Judentum des Mittelalters werfen - von den Bräuchen, über den Judenhass, bis zur Judenverfolgung.
Um Sara herum baut Weigand die Leben zwei weiterer (fiktiver) Menschen, Ezzo und Ciaran.
Die drei haben nichts gemeinsam und so verlaufen ihre Geschichten zu Anfang parallel, ohne eine Verbindung zueinander.
Sara, auf der Flucht vor ihrem Ehemann und auf der Suche nach ihrer Familie. Der mittellose Ritter Ezzo, der mit der Königin verkehrte und somit vom König vertrieben wurde. Und Ciaran, ein Findelkind, aufgewachsen bei den Mönchen, mit einem Vermächtnis, welches das Christentum erschüttern könnte und ihn somit zur Flucht vor seinen Verfolgern treibt.
Die drei treffen aufeinander, als sie sich den Fahrenden anschließen und es entwickelt sich eine Geschichte aus Leidenschaft, Lüge, Religion und Angst.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, so wie ich alle Bücher von Sabine Weigand gerne gelesen habe. Ich mag diese Sicherheit, dass die Ereignisse historisch Korrekt sind. Am Schluss jeden Buches, erklärt Sabine Weigand einzelne Sachverhalte und legt offen, was fiktiv und was real ist.
Ihr Schreibstil ist wie immer schön bildlich und tiefsinnig. Sie weckt in mir jedes Mal den Wunsch, die Orte des Geschehens zu besuchen und weiterführende Literatur zu den Ereignissen zu lesen.
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