Kinga Mischa macht eine Erbschaft. In Ambra erbt sie von ihrem Vater ein Haus, aber nicht nur das, denn es lebt ihre Verwandtschaft zum Teil darin. Für die junge Frau aus Deutschland beginnt in Polen ein neues, ein ganz anderes Leben. Zum ersten mal bekommt sie eine ganz neue Seite ihrer eigenen Familiengeschichte mit und es gibt auch viele Schatten. Ihr Cousin Bartosz hat seit der Rückkehr aus dem Irakkrieg ein Trauma und dunkle Schatten legen sich nicht nur auf seine Seele. Die Liebe spürt Kinga, als sie Renia kennen lernt und dies ist auch der Ausschlag, dass sie wirklich bleibt. In einem kleinen Theater fängt sie an zu arbeiten und die Geschichten die sie hier spielen ähneln doch auch immer wieder ihrer eigenen und Kinga begibt sich auf eine Reise zu sich selbst und zu ihrer Familie.Sabrina Janeschs Roman ist kein leicht zu lesendes Buch, denn es gibt viele Zeitsprünge, verschiedene Erzählebenen und Einschübe, aber es lohnt sich! Ihre Sprachgewalt, ihr Gespür für besondere Momente und Gefühle ist enorm. Schon der Beginn, als sie Ambra beschreibt, aufmerksame Leser erkennen sofort Danzig, ist ein schmucker Spiegel dieser Stadt. Kinga Mischa ist eine manchmal etwas sperrige Hauptfigur, aber die Geschichte ist so vielfältig, so facettenreich und zugleich spannend, warm und mit vielen Veränderungen, dass man nicht los kommt aus Ambra.
Sabrina Janesch
Lebenslauf
Neue Bücher
Alle Bücher von Sabrina Janesch
Sibir
Die goldene Stadt
Katzenberge
Tango für einen Hund
Ambra
Ambra
Sibir
Die goldene Stadt
Auf einen Kaffee mit...
Sabrina Janesch studierte in Hildesheim und Krakau und lässt ihre deutsch-polnische Abstammung in ihre Romane einfließen. Sie war die erste Stadtschreiberin von Danzig und wurde für ihre Bücher bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet – beispielsweise erhielt ihr erster Roman „Katzenberge“ den Mara-Cassens-Preis. Wir haben uns mit der Autorin unterhalten und viel Interessantes über sie erfahren. Wenn ihr beispielsweise wissen wollt, was Sabrina Janesch gerne können würde oder welches Buch sie am liebsten verschenkt, dann lest jetzt einfach weiter!
Hallo Sabrina, was ist das schönste Feedback, das du von Lesern erhalten hast?
Die “Beschwerde”, sich am Abend zuvor nicht von “Die goldene Stadt” losgerissen haben zu können – weshalb bis um zwei, drei Uhr nachts weitergelesen werden musste, solange, bis das Buch zu Ende war.
Gibt es ein anderes Genre, das dich als Autorin reizt?
Mich interessieren ambivalente, vielgestaltige Themen. Vom Begriff “Genre” würde ich mich weder beeinflussen noch abschrecken lassen.
Wann kommen dir die besten Ideen?
Beim Laufen.
Welche Musik hörst du gerne beim Schreiben?
Beim Schreiben selber höre ich selten Musik. Will ich mich zwischendurch entspannen, läuft meistens Indie oder Klassik.
Hast du ein Lieblingswort?
Idiosynkrasie!
Welchen anderen Job würdest du gerne für einen Tag ausüben?
Ungefähr jeden anderen Beruf. Ehrlich: Ich finde alles spannend und könnte mich unmöglich entscheiden.
Wie prokrastinierst du am liebsten?
Indem ich online “recherchiere”, den Schreibtisch um- oder aufräume oder nochmal Kaffee machen gehe.
Welche Nervennahrung hilft dir beim Schreibprozess?
In meiner obersten Schreibtischschublade liegt immer ein Vorrat an Datteln, Nüssen und Schokolade.
Hast du für uns einen Tipp für eine gute Serie?
“Better Call Saul”. Ich finde den Schauspieler Bob Odenkirk großartig, und für alle, die bereits süchtig nach Breaking Bad waren, ist “Better Call Saul” sowieso die logische Folge.
Welches Buch verschenkst du gerne?
Ich verschenke oft Bücher – richte mich da aber jeweils nach dem Beschenkten. Wenn ich genauer nachdenke: “Der Meister und Margarita” von Bulgakow habe ich schon des Öfteren verschenkt.
Wohin sollen wir unbedingt einmal reisen und welches Buch soll uns auf dieser Reise begleiten?
Nach Monterey, Kalifornien, und als Lektüre dazu “Die Straße der Ölsardinen” und/oder “Tortilla Flat” von John Steinbeck.
Welches Tier wärst du?
Säbelzahntiger. Die fand ich als kleines Kind jedenfalls ziemlich gut.
Gibt es etwas, was du gerne können würdest?
Surfen!
Wofür hast du eine Schwäche oder heimliche Leidenschaft?
Oh, da gibt es so viel. Geschichte. Bildende Kunst. Architektur. Ozeanologie. Seefahrt. Bergsteigen, Wandern. Survival. Psychologie. Reiseliteratur. Ich könnte die Liste endlos fortsetzen.
Und zu guter Letzt: Welche Figur aus einer Buchwelt würdest du gerne treffen? Und was würdet ihr unternehmen?
Oberst Aureliano Buendía aus Márquez’ “Hundert Jahre Einsamkeit”. Er würde mich eines Nachmittags mitnehmen, um das Eis kennenzulernen!
Neue Rezensionen zu Sabrina Janesch
Rezension zu "Sibir" von Sabrina Janesch
‚Mein Vater, der sein Leben lang Geschichten erzählt hat, kann sich nicht erinnern, und meine Mutter, die ein Leben lang zugehört hat, will sich nicht erinnern, will nicht aus einem losen Wirrwarr von Geschichten eine Geschichte machen, die, welchem Ansturm auch immer, standhält.‘ (Track 2)
Im Jahre 1945 ist Josef Ambacher 10 Jahre alt und wird gemeinsam mit seiner Familie von Polen nach Kasachstan zwangsumgesiedelt. Dies ist nicht die erste Umsiedlung in der Geschichte der Familie Ambacher: Frühere Generationen kamen ursprünglich aus Deutschland, siedelten sich bereits im 18. Jahrhundert in Galizien an, doch mussten im Zuge der beiden Weltkriege immer wieder eine neue Heimat finden.
Schon der Transport nach Kasachstan ist dramatisch, Josefs jüngerer Bruder stirbt während der Fahrt, und später verschwindet seine Mutter in einem Schneesturm. Auch das Leben in Nowa Karlowka in der kasachischen Steppe ist hart: Die Familie lebt in einfachen Unterkünften, sie dürfen kein Deutsch sprechen, sind von anderen Deutschen isoliert, haben Angst vor Fehlern, die schnell im Gulag enden können.
Im Wechsel mit der Geschichte Josefs als Kind erzählt Sabrina Janesch von Leila, der Tochter Josefs, von deren Kindheit und Jugend, von ihr als Erwachsene, die sich um ihren dementen Vater kümmert und die seine Lebensgeschichte zusammenträgt.
Ich hatte mich bisher nicht oder kaum mit der im Roman erwähnten Thematik beschäftigt, so dass ich gespannt war, welche Geschichte Janesch hier erzählt. Dabei empfand ich den Roman anfangs als eindringlich und lebendig erzählt sowie als sehr angenehm von Julia Nachtmann eingelesen.
Trotz des spannenden Themas, der ausgezeichneten Lesung und der an sich sehr berührenden Familiengeschichte habe ich nicht recht Zugang zur Geschichte gefunden, bin beim Hören immer wieder mit meinen Gedanken abgeschweift. Ich empfand den Roman als zu sprunghaft erzählt, konnte mich nicht richtig auf die einzelnen Handlungsstränge einlassen, fand den Roman eher anekdotenhaft, wobei mir oft der rote Faden gefehlt hat.
Nichtsdestotrotz haben mir einzelne Passagen und Aspekte des Romans sehr gut gefallen und ich habe einen guten Einblick in das Leben von Aussiedlern in Kasachstan bekommen.
Im Mittelpunkt des Buches "Die goldene Stadt" steht der Entdecker Rudolph August Berns, der sich später selbst Augusto nennt. Ich würde das Buch als Abenteuerroman bezeichnen, aber auch als Biographie von Augusto Berns. Dieser ist besessen davon die verlorene Stadt der Inka El Dorado zu finden. Ich finde die Worte Besessener oder Suchender beschreiben Augusto am treffendsten.
Das Buch ist zwar durchaus spannend, aber da es einen relativ großen Zeitraum umfasst, hat es auch einige Längen. Dafür bekommt man allerdings auch sehr interessante Einblicke in die damalige Zeit und die Beschreibungen Südamerikas haben mir sehr gut gefallen.
Felix von Manteuffel liest sehr gut und ich finde seine Stimme sehr angenehm.
Trotz einiger Längen hat mir das Hörbuch gut gefallen.
Gespräche aus der Community
Klappentext:
Ab in die Pampa? Nicht ohne Leuchtraketen, Pistolen und Hundefutter
Unschuldig des Feuerlegens bezichtigt, von Freunden und Familie im Stich gelassen: Eigentlich will Ernesto Schmitt nur seine Sozialarbeit ableisten und dann bloß weg hier. Nichts hasst er so sehr wie das platte Land.
Doch dann steht Besuch vor der Tür: Onkel Alfonso aus Argentinien, und mit ihm Astor Garcilaso de la Luz y Parra, ein furchteinfl ößender Rassehund mit einem Herz aus Karamell. Und bei der Mission, ihn auf die Hundeausstellung nach Bad Diepenhövel zu schaffen, kann nur einer helfen: Ernesto. Gemeinsam begeben sich die drei auf eine Odyssee durch ein wildes Stück Deutschland.
Aus Fremden werden Freunde, aus Schafshirten wackere Gauchos und aus der Heide die große, weite Prärie.
Ein 17-Jähriger und sein exzentrischer Onkel sind auf der Flucht durch die Lüneburger Heide – vor den Bullen, der Vergangenheit, vor sich selbst. Ein rasantes Roadmovie mit Riesenköter.
es werden eBooks gestellt
Heute geht es los mit der Leserunde zu "Ambra", meinem zweiten Roman - einer wundersamen Familiengeschichte, die mit dem Schicksal einer ungewöhnlichen Stadt korrespondiert.
Als ihr Vater stirbt, erbt Kinga eine Wohnung in einer fernen Stadt am Meer. Und einen Bernstein, in dem eine Spinne gefangen ist. Kein totes Insekt ist das, sondern Zeugin einer ungewöhnlichen Familiengeschichte.
Es ist Herbst, als Kinga in der Stadt am Meer eintrifft. Der Wind rast durch die Backsteinfluchten und kündet von einem turbulentem Jahr. Lediglich der Bernstein, in dem die Spinne gefangen ist, erinnert Kinga an ihren verstorbenen Vater. Noch ahnt sie nur, dass der Träger des Steins nicht bloß das Schmuckstück, sondern auch eine seherische Gabe geerbt hat: eine dunkle Fähigkeit, die für Kinga zunehmend zur Qual wird. Bis schließlich zwei Menschen verschwinden, die Kinga nahstanden: die schöne Renia und der kriegsmüde Bartosz. Plötzlich steht Kinga im Verdacht, ihre Kräfte missbraucht zu haben.
So ist der Roman dreigeteilt: Eine Erzählung, die von der Bernsteinspinne, Kinga selber und einem deutschen Stadtschreiber widerstreitend erzählt wird.
Der Aufbau Verlag stellt 25 Exemplare von "Ambra" zur Verfügung, die ich unter all denen verlosen darf, die sich bis zum einschließlich 26.11 zur gemeinsamen Leserunde anmelden.
Mehr über "Ambra", meinen ersten Roman "Katzenberge" und mich findet Ihr auf www.sabrinajanesch.de (dort gibt es unter anderem Rezensionen, Hintergrundinformationen und Beiträge in diversen Medien).
Freu' mich, von euch zu hören!
Zusätzliche Informationen
Sabrina Janesch wurde am 20. April 1985 in Gifhorn (Deutschland) geboren.
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