Sabrina Pick

Tin und Max haben mich berührt. So schnell es beginnt, so schnell kann es auch wieder bröckeln. Beide am hadern mit eigenen Problemen und Unsicherheiten, noch nicht angekommen im Leben und sich noch nicht über sich selbst im klaren. 

Tin und Max, wie sie sich auf einmal gegenüberstehen und es klick macht, war unfassbar schnell und ich musste mich erstmal ein bisschen in die beiden einfinden. Relativ schnell merkt man aber, dass es nicht so süß und leicht ist, wie man am Anfang vielleicht denken mag.

Zu verfolgen wie beide zusammen wachsen und lernen, dass es nicht immer einfach ist, dass man sich den Problemen stellen muss, macht dieses Buch besonders. 

Ich habe mich relativ früh im Buch gefragt, ob beide hier ein Happy End erleben können. Man merkt wie unterschiedliche Grundbedürfnisse beide haben und es kam in mir immer wieder die Frage in mir auf, ob die beiden sich nicht einfach zur falschen Zeit getroffen haben. Und doch wurde bei Lesen immer weiter klar, dass es definitiv die richtige Zeit war. 

Ob die beiden ihr Happy End bekommen müsst ihr selbst herausfinden. 

Mich hat das Ende ein bisschen offen zurückgelassen. Besonders die letzten Seiten waren voll mit Emotionen und dieses doch relativ plötzliche Ende in dieser Gefühlswelle lässt einen nicht direkt los. 

Vielleicht war es der Anfang.

„Plötzlich fühlte ich mich von der Verantwortung erdrückt, unsere Beziehung zu retten, ihr Vertrauen zurückzugewinnen.“

Sabrina Pick hat mit „Still believe in Love“ ein unglaublich wertvolles Buch geschrieben. Die Geschichte erzählt u.a. davon was dahinter stecken kann, wenn jemand Beziehungsängste entwickelt. Als Therapeutin kann ich den Verlauf der Geschichte genauso unterschreiben und auch privat hat mich die Geschichte unheimlich abgeholt. 

Die Beziehungsthemen, die herausgearbeitet wurden sind super authentisch und realitätsnah. Ich fand es so wichtig, dass Tins und auch Max Perspektive dargestellt wurden, weil ich so die Hintergründe für ihre Ängste und ihr Handeln besser verstehen konnte. Auch privat habe ich mich sehr angesprochen gefühlt, weil ich auch schon ähnliche Erfahrungen mit Männern gemacht habe und ich das dann leider nicht so differenziert sehen konnte wie im Beruf. Daher war es super hilfreich sich auch mal in die männliche Seite hineinzuversetzen. Das Buch unterstützt total meine Meinung, die ich über Beziehungen habe. Nämlich, dass es die Kirsche auf dem Sahnehäubchen sein sollte.

Jeder sollte mit sich und seiner Vergangenheit im Reinen sein, um zu vermeiden etwas mit der Beziehung zu kompensieren. Die Geschichte zeigt einfach wie sehr unsere Erfahrungen uns beeinflussen. 

Ich finde es stark wie Tin und Max sich entwickeln.

Ich finde jeder sollte dieses Buch lesen. Ich werde es nun eher empfehlen als irgendwelche Beziehungsratgeber. 

💕Klappentext:

„Mit Romantik oder gar Leidenschaft hätte Tin nicht gerechnet, als sie nach einer schweren Trennung für ihr Kunstgeschichte-Studium nach Bielefeld zieht. Doch in ihrem ersten Seminar lernt sie den charismatischen Max kennen. Was als leidenschaftliche Anziehung beginnt, entwickelt sich schnell zu einer intensiven, aber komplexen Beziehung. Denn hinter Max’ selbstsicherer Fassade verbirgt sich ein düsteres Geheimnis, das nicht nur Tins Vertrauen, sondern auch ihre eigenen Überzeugungen, auf eine harte Probe stellt. Ist ihre Liebe stark genug, um die Herausforderungen zu überstehen?“

Zunächst einmal fand ich die Einblicke in das Kunststudium und die Faszination für diese sehr spannend und ich konnte mir Bilder/Fotos gut vorstellen. Auch die Einblicke in die Stadt Bielefeld haben mir gefallen, da ich noch nie dort war. Den Schreibstil mochte ich allgemein sehr gerne und mich haben mehrere Stellen wirklich berührt. Anfänglich konnte ich mich nicht so richtig in die Protagonistin Tin hineinversetzen, das hat sich jedoch im Verlauf der Handlung geändert und ich habe mit beiden mitgefühlt. Insbesondere die Entwicklung der Protagonisten hat mir sehr gut gefallen. Das Ende war rund und hat das Buch schön abgeschlossen, auch wenn ich einen anderen Schluss erwartet habe. Alles in allem war es ein gelungenes Buch und es hat Spaß gemacht es zu lesen