Rezension zu "Der erste König" von Sabrina Qunaj
Es war nicht mein erster Mittelalterroman von Sabrina Qunaj, leider war es aber der der mich am meisten enttäuscht hat. Ich hatte hohe Erwartungen an diesen Roman, denn die Geraldines-Reihe habe ich verschlungen und jedes Buch hat mich in seinen Bann gezogen. Hier war das leider überhaupt nicht der Fall.
Ich bin sehr schwer in das Buch reingekommen, dieses Problem tritt bei mir bei Qunaj schon zum zweiten Mal auf. Ich weiß nicht ob es an der Zeit lag, denn eigentlich lese ich keine Bücher die im 8. Jahrhundert spielen. Andererseits könnte der schwere Start auch schlichtweg am Schreibstil liegen.
Offa als Charakter war mir sympathisch, ich mochte ihn und insbesondere am Anfang war er interessant, ihn als jungen Aldermann kennenzulernen. Leider hat die Autorin Offas Entwicklung meiner Meinung nach weggenommen, indem sie sehr viele Jahre vergehen lassen hat. Man hat seinen Weg vom Krieger zum König also gar nicht nachvollziehen können. Es fehlte mir einfach die Charakterliche Entwicklung.
Drida war eine Protagonistin mit der ich leider nicht viel anfangen konnte. Sie war in meinen Augen eine typische Mary Sue und ich konnte einfach keine Empathie für sie empfinden, auch wenn ich mich sehr bemüht habe. Der Wolf, den sie immer im Schlepptau hatte hat mich gestört. Ich fand das ziemlich unrealistisch genauso wie Offas und Dridas Liebesgeschichte. Aber ich möchte hier auch nicht zu viel Spoilern.
Der Schreibstil war mir manchmal viel zu langatmig, die Beschreibungen einfach zu detailliert. Leider spielte Offa für mich in seinem eigenen Roman nur eine Nebenrolle, der Klappentext passt auch nicht so zur Story.
In die anderen Charaktere konnte ich mich überhaupt nicht reinfühlen, sie waren nur graue Schatten im Hintergrund - dabei blieb es bei den meisten.
Trotz allem war dieser Roman historisch wieder sehr gut recherchiert und die Plottwists waren überraschend.