Sabrina Tophofen

 4,3 Sterne bei 21 Bewertungen
Autorin von So lange bin ich vogelfrei., So lange bin ich vogelfrei und weiteren Büchern.
Autorenbild von Sabrina Tophofen (© privat)

Lebenslauf

Sabrina Tophofen verlässt mit zehn Jahren, wegen familiärer Probleme, ihr elterliches Zuhause in Duisburg. Ein Jahr lang durchwandert sie etliche Heime, unter anderem kommt sie in ein Kinderheim in Hilden bevor sie endgültig nach Köln abhaut. Dort schlägt sie sich fast sechs Jahre lang auf der Straße durch. Ihren Traum von einem normalen, bürgerlichen Leben hat sie währendessen nie aufgegeben. Heute lebt Sabrina Tophofen zusammen mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in Köln. Ihre Geschichte erzählt sie auf eindrucksvolle Weise in ihrem Buch "So lange bin ich vogelfrei", welches beim Arena Verlag erschienen ist.

Alle Bücher von Sabrina Tophofen

Cover des Buches So lange bin ich vogelfrei. (ISBN: 9783401065502)

So lange bin ich vogelfrei.

 (16)
Erschienen am 01.07.2010
Cover des Buches So lange bin ich vogelfrei (ISBN: 9783401503431)

So lange bin ich vogelfrei

 (3)
Erschienen am 01.01.2012

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Neue Rezensionen zu Sabrina Tophofen

Cover des Buches So lange bin ich vogelfrei (ISBN: 9783401503431)
Yoyomauss avatar

Rezension zu "So lange bin ich vogelfrei" von Sabrina Tophofen

Einfach nur packend
Yoyomausvor einem Jahr

Du bist jung,

deine Familie hasst dich

und deswegen lebst du im Heim.

Aber auch hier wirst du schlecht behandelt

Und so gehst du auf die Straße.

 

 

Zum Inhalt:

Mit elf Jahren bricht Sabrina aus dem Kinderheim aus und macht sich auf den Weg nach Köln. Sie landet auf der Domplatte, wo sie zum ersten Mal Geborgenheit und Schutz erfährt, aber auch Gewalt und Aggression, Drogenkonsum und Missbrauch unter den Obdachlosen kennenlernt, die hier leben. Auf einzigartige Weise dokumentiert Sabrina ihren täglichen Kampf ums Überleben - für das Recht auf Selbstbestimmtheit und Akzeptanz.

Cover:

Das Cover zeigt die Protagonistin und Autorin Sabrina, welche durch eine Schwarzweißfotografie dargestellt wird und nachdenklich zur Seite blickt. Das finde ich sehr ansprechend und hat mich so auch auf dieses Buch aufmerksam gemacht.

 

Eigener Eindruck:
 Sabrina lebt in einem Waisenhaus, als die anderen Mädchen ihr ihre langen Haare zu einem raspelkurzen Schnitt abschneiden. Obwohl sie sich ihre Angst und ihre Wut darüber nicht anmerken lässt, steht für sie fest, dass sie von hier unbedingt verschwinden muss. Mit Hilfe eines Mädchens gelingt ihr die Flucht aus dem Waisenhaus und so ist sei mit elf Jahren bald das jüngste Straßenkind auf der Kölner Platte. Dort trifft sie auf viele Menschen, die es gut mit ihr meinen, aber auch schon bald muss sie feststellen, dass nicht alle Menschen gutes im Sinn haben. Immer wieder gerät sie auch mit der Polizei aneinander und versinkt auch bald in einem Drogenrausch, aus dem sie nur schwer herauskommen kann. Und doch gibt sie nicht auf…


 Die Geschichte von Sabrina beruht auf einer wahren Begebenheit und zeigt ziemlich deutlich, wo das System in Deutschland versagt, aber auch wieder richtig gut funktioniert, denn Sabrina ist auf der Straße nicht auf sich allein gestellt, sondern hat die Chance Hilfe anzunehmen. Man begleitet Sabrina bei ihrem ständigen Auf und Ab, leidet mit ihr und freut sich mit ihr. Man erfährt, warum sie überhaupt im Waisenhaus gelandet ist und man lernt, was es heißt, nicht ins System zu passen. Neben der Geschichte bekommen wir auch ein paar Fotografien von Sabrina zu sehen, was das Buch für mich noch authentischer gemacht hat. Fakt ist, dass man einen riesen Respekt vor der Frau haben muss. Und auch, wenn man sie während ihres Berichtes immer mal wieder schütteln will, muss man sie doch auch bewundern, denn sie hat sich nicht unterkriegen lassen und auch ihre Familie hat sie nie wirklich aufgegeben, auch wenn sie dort so viel Schlechtes erfahren hat. Das Buch ergreift, es reißt einen mit und fast schon ab der ersten Seite kannst du dieses Buch nicht mehr weglegen. Schön ist auch, dass es sogar noch einen Folgeband gibt, bei dem Sabrina explizit auf ihre Familienverhältnisse eingeht und was ich auch sehr schön fand war, dass man erfährt, was aus den anderen Personen rund um Sabrina geworden ist.

 

Fazit:

Eine packende Geschichte, welche aufklärt und zum Nachdenken anregt. Das Buch beschäftigt auch noch lange nach dem Lesen. Lest es!

 

Idee: 5/5

Charaktere: 5/5

Logik: 4/5

Spannung: 5/5

Emotionen: 4/5

 

 

Gesamt: 5/5

 

Daten:

ISBN: 9783401503431

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 176 Seiten

Verlag: Arena

Erscheinungsdatum: 01.01.2012

 

 

 

 

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Cover des Buches So lange bin ich vogelfrei (ISBN: 9783401503431)
Buecherkekss avatar

Rezension zu "So lange bin ich vogelfrei" von Sabrina Tophofen

vogelfrei
Buecherkeksvor 8 Jahren

Spannend, erschreckend, traurig...

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Cover des Buches So lange bin ich vogelfrei. (ISBN: 9783401065502)
LenaBos avatar

Rezension zu "So lange bin ich vogelfrei." von Sabrina Tophofen

Rezension zu "So lange bin ich vogelfrei." von Sabrina Tophofen
LenaBovor 12 Jahren

Inhalt: Claudine oder Sabrina, wie sie sich später nennt, ist 10 Jahre alt als sie ihrer Familien den Rücken kehrt und fortan in einem Kinderheim wohnt. Dort wird sie tagtäglich von anderen Kindern auf das Schlimmste drangsaliert und körperlich angegriffen. Mit Hilfe ihrer einzigen Freundin gelingt Sabrina nach einem Jahr die Flucht. Wenige Stunden später findet sie sich in Köln wieder, ihrer neuen Heimat. Auf der Domplatte schließt sie sich anderen jugendlichen Ausreißerin und Obdachlosen an, die nun ihre neue Familie sind. Zwar wird Claudine auf der Straße nicht mehr terrorisiert, doch hat sie hier mit ganz anderen Problemen zu kämpfen; Hunger und Kälte. Ihr neues Leben vertreibt aber die Gedanken und traumatischen Erinnerungen an ihre Vergangenheit nicht.

Meine Meinung: ‘Mein Leben als Straßenkind – So lange bin ich vogelfrei’ ist ein Buch, das ab der ersten Seite zutiefst berührt und emotional mitnimmt. Die Autorin Sabrina Tophofen beschreibt in der Geschichte die schlimmsten Jahre ihres Lebens, die bereits vor der Zeit im Kinderheim begonnen und von da an ihren Lauf genommen haben.

Obwohl wir über die Zeit in Duisburg, wo Sabrina mit ihrer Familie lebt, nur wenig erfahren, reichen die wenigen Seiten aus, um über ihre Eltern und deren Verhalten völlig entsetzt und sprachlos zu sein. Manche Menschen sollten keine Kinder kriegen, das denkt man oft genug, wenn man heutzutage den Fernseher einschaltet und mit ansehen muss, wie Eltern ihre Kinder verwahrlosen lassen oder seelisch und körperlich missbrauchen. Sabrinas Eltern gehören zu dieser Art von Menschen. Als Leser beginnt man zu begreifen, was der Auslöser dafür sein muss, dass ein zehnjähriges Kind den Mut und den Willen aufbringt, ihr Zuhause zu verlassen und nie mehr zurück zu kehren.

Wir lesen Sabrinas Geschichte aus der Ich-Perspektive. Durch diesen Erzählstil wird das gesamte Buch noch eine Spur dramatischer und emotionaler. Doch auch wenn die Sichtweise eine andere gewesen wäre, würde ich nicht umhinkommen, nach 176 Seiten das Buch traurig und ergriffen zuzuschlagen. Dass ein Leben als Straßenkind grausam, gefährlich und prägend ist, kann sich wahrscheinlich jeder vorstellen. Sabrinas Geschichte bietet aber einen für mich bisher nie dagewesenen Einblick in ein Leben auf der Straße. Was mit der Beschreibung einer Qual von Hunger und Kälte beginnt, wird von Seite zu Seite unerträglicher. Dem Kind mangelt es an Dingen, die für unsereins selbstverständlich sind. Habt ihr euch schon einmal gefragt, wie es sich anfühlt, sich ein Jahr lang nicht die Zähne zu putzen, wochenlang dieselbe Kleidung zu tragen oder monatelang nicht zu duschen? In ‘Mein Leben als Straßenkind – So lange bin ich vogelfrei’ erfahrt ihr es mit geballter Kraft.

Nach wenigen Wochen auf der Straße raucht die elfjährige Sabrina ihren ersten Joint, wenige Zeit später stehen Heroin und Ecstasy auf der Tagesordnung. Allein zu lesen, dass ein KIND in diesem Alter Erfahrungen mit Drogen macht, war für mich schon zutiefst erschütternd. Aber dann zu lesen, dass Sabrina dies aus Angst und seelischen Schmerzen heraus getan hat, war noch eine Nummer härter. Sabrina beschreibt ihre berauschenden Trips und die daraus entstehenden Konsequenzen sehr detailliert, sodass bei mir folgender Gedanke entstanden ist: wenn Jugendliche dieses Buch lesen und nicht von Drogen abgeschreckt sind, dann kann ihnen keiner mehr helfen.

Das Buch konfrontiert den Leser durchweg mit erschreckenden Themen, die noch über Obdachlosigkeit und Drogenkonsum hinausgehen. Denkt man zwischenzeitlich, dass es Sabrina nicht noch schrecklicher ergehen könnte, wird man wenige Sätze später eines Besseren belehrt. Gott sei Dank gibt es aber auch Momente, die einen begreifen lassen, dass es auf der Welt noch hilfsbereite und soziale Menschen gibt, sodass man das Buch am Ende nicht völlig deprimiert und fassungslos zuschlägt.

Fazit: Ich saß im Wechsel zwischen entsetztem Kopfschütteln und purer Ergriffenheit vor dem Buch. ‘Mein Leben als Straßenkind’ ist mit jeder geschriebenen Seite durchweg überzeugend und eine sehr besondere und wertvolle Geschichte.

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