Das Cover ähnelt in der Gestaltung dem ersten und kann mit ihm zusammengelegt werden, sodass sich ein Ganzes ergibt – ein schönes Feature. Auch sonst kann die Gestaltung sich wieder sehen lassen. Den Schreibstil hatte ich in der Rezension zum ersten Band ja bereits lobend erwähnt und kann mich hier nur wiederholen. Eindrückliche Formulierungen, unverwechselbare Charaktere, ebenso herzerwärmende wie herzzerreißende Szenen. Auch Band 2 ist ein Lesegenuss.
Die düstere Stimmung des ersten Bandes setzt sich ungebrochen fort. Die Gräuel des Krieges zwischen Lichtbringern und Abendstern werden so eindringlich wie erbarmungslos geschildert – vielleicht sogar noch etwas erbarmungsloser als zuvor. Strudel ist inzwischen ein Jugendlicher und hat alle Illusionen verloren. Die Folgen, die zahllose Traumata für ihn und seine Freunde haben, zeigen sich nun auch mit aller Wucht. Dennoch findet sich immer wieder neue Hoffnung auf ein Leben jenseits von Militär und Krieg.
Als Autor muss man es erstmal dahin bringen, dass der Leser einem eine vernichtende Katastrophe als Ende zutraut. Sabrina Wolv hat das geschafft. Auch die liebenswertesten Figuren können sterben oder großes Leid erleben. Das Wissen, dass auch Protagonisten nicht unsterblich und unverwundbar sind einerseits, und die verzweifelte Hoffnung, dass doch noch alles irgendwie gut wird, andererseits, machen es schwer, dieses Buch aus der Hand zu legen. Die Spannung wird beinahe unerträglich und hält bis zuletzt an.