Cover des Buches Mein siebtes Jahr (ISBN: 9783426780251)
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Rezension zu Mein siebtes Jahr von Sabriye Tenberken

Rezension zu "Mein siebtes Jahr" von Sabriye Tenberken

von Tom-Lesefuchs vor 11 Jahren

Rezension

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Tom-Lesefuchsvor 11 Jahren
Mit "Mein siebtes Jahr" habe ich bereits das zweite Buch von Sabriye Tenberken gelesen. Nach der Lektüre von "Mein Weg führt nach Tibet - Die blinden Kinder von Lhasa" blieb eine gewisse wohlwollende Nachdenklichkeit und der Wunsch, zu wissen, wie es mit den "ersten Kindern" von Lhasa weiterging. Genau damit beschäftigt sich hier beschriebene zweite Buch. Vorab, der Titel und die Beschreibung des Buches sind ein bisschen irreführend, steht doch hiernach scheinbar das recht ehrgeizige Bergsteiger-Projekt im Mittelpunkt. So ist es auch und eben doch auch wieder nicht. Als ich das Buch bestellt habe war ich ein wenig skeptisch. Denn ich hatte die Befürchtung, das Buch könnte eine medienwirksame, effekthascherische Beschreibung genau dieses Bergsteiger-Projektes sein und die Geschichten und Schicksale der betroffenen Kinder würde dabei eher in den Hintergrund rücken. Glücklicherweise konnte ich schnell feststellen, dass meine Befürchtungen völlig unberechtigt waren. Auch in ihrem zweiten Buch schreibt die Autorin mit viel Gefühl, Wertschätzung und Respekt über die Schicksale der einzelnen Kinder ihrer Schule und auch über ihr eigenes Leben in Tibet, ihre Sorgen und Herausforderungen bei der Verwirklichung ihres Hilfsprojektes. Das ehrgeizige Vorhaben eines blinden Bergsteigers mit ebenso blinden Kindern einen Himalaja-Gipfel zu besteigen bildet hierbei die Rahmenhandlung, wirkt aber zu keiner Zeit sensationslüstern. Ein Filmteam begleitet das Projekt, ein Dokumentarfilm soll nicht nur das Projekt an sich, sondern auch die Lebensgeschichten der Kinder beleuchten. Geschickt und mit viel Feingefühl nutzt die Autorin Sabriye Tenberken die hierbei ans Licht kommenden Informationen, Berichte der Kinder zu ihren eigenen Schicksalen und Erlebnissen. In Form von Rückblicken und Erzählungen (auch aus Sicht der Kinder), bettet die Autorin deren Lebensgeschichten in die "Berichterstattung" über den Verlauf des Bergsteiger-Projektes ein, bei dem es um viel mehr geht, als "nur" die Besteigung eines Siebentausenders. Wenngleich auch nicht ganz so gut wie das erste Buch, hat mir auch die Fortsetzung sehr gut gefallen, steht sie doch dem Vorgänger nur einen kleinen "Ticken" nach. Auch hier ist es der Autorin erneut gelungen, die Story interessant zu gestalten. Das Buch liest sich erneut fast schon wie ein Abenteuer-Roman, hinterlässt nicht im geringsten den Eindruck einer "trockenen Doku-Abhandlung", durch die es sich durchzuquälen gilt. Es liest sich flüssig, lässt immer wieder auch eine gewisse Spannung aufkommen, der Leser fühlt, lacht, freut und leidet mit den einzelnen Personen und ihren ganz persönlichen Geschichten. Sabriye Tenberken schafft es, ohne den erhobenen Zeigefinger, auf die schwierige Lage "ihrer" blinden Kinder und Blinder im Allgemeinen in Tibet aufmerksam zu machen, den Leser nachdenklich zu stimmen, ihn betroffen zu machen, ohne jedoch ein schales Gefühl bei ihm zu hinterlassen. FAZIT: Sicher für viele keine "Standard-Alltagslektüre", doch ich kann dieses Buch trotzdem nur jedem empfehlen! 4 Sterne ******* Die komplette Rezension mit allen weiteren Informationen zum Buch sowie interessanten Infos zum Film und dem Verein, findest du wie immer auch auf meinem Blog: http://toms-lesewelten.blogspot.de im Menüpunkt "Rezensionen"
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