Cover des Buches Ich will die Welt mit Terror überziehen! Oder Schokolade (ISBN: 9783981489156)
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Rezension zu Ich will die Welt mit Terror überziehen! Oder Schokolade von Sacha Brohm

Gefahr lauert überall? Hier die der Langeweile...

von parden vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Ich mag Satire - aber nicht wie hier oft mit 'Schwafelei' und Surrealem vermischt. Manche der Geschichten waren aber durchaus amüsant...

Rezension

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pardenvor 9 Jahren
GEFAHR LAUERT ÜBERALL? HIER DIE DER LANGEWEILE...

In Sacha Brohms Welt regiert der Terror! Jedenfalls hin und wieder. Genauso wie in seinen Geschichten. Brohms Anschläge kommen bittersüß daher wie Schokolade: feinherb und mit einem Schuss Raffinesse. Da erzählt er von der Ausbildung in einem Terrorcamp, in der man nicht nur lernt, wie man sich als urbaner Kämpfer zu verhalten hat, sondern auch wie man in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Körperkontakte haben kann. Doch Terror kann auch anders aussehen als bärtig, bewaffnet und böse. Wie würde wohl ein Tag im Leben von Pippi Langstrumpf und ihren Freunden Annika und Tommi aussehen, wenn Annika die Regeln aufstellte? Was würde der Menschheit blühen, wenn plötzlich Außerirdische auf der Erde landeten, um sie zu versklaven? In seinem zweiten Buch versammelt Sacha Brohm Geschichten, die beweisen: Gefahr lauert überall. Vor allem in diesem Buch.

Was man dem Autor in jedem Fall attestieren kann ist Fantasie. Den Kurzgeschichten liegen allesamt skurrile Einfälle und Gedankengänge zugrunde, die zumindest nicht alltäglich sind. Alleine schon die Überschriften, die sich an Länge gegenseitig übertreffen, sind dafür ein Anhaltspunkt. Allerdings gibt es bei solch einer Ansammlung von Skurrilität auch die Gefahr, dass der Leser da nicht immer folgen kann. Oder will.
Auch wenn in die vorgestellten, nicht alltäglichen Themen auch ein gehöriges Maß an Satire und Zynismus einfließt, und auch immer wieder deutlich wird, dass der Autor sich selbst nicht immer ernst nimmt, konnte mich der Großteil der Geschichten nicht wirklich ansprechen. Zu viel 'Schwafelei', zu viel Surreales und immer wieder der Bogen zum Thema des Schwulseins verleideten mir oft die Originalität der Gedankenkonstrukte.

Mag sein, dass das ganze als Bühnenprogramm origineller und witziger wirkt, in geschriebener Form hat es mich teilweise nicht nur nicht angesprochen, sondern geradezu gelangweilt - besonders die letzte Geschichte, die das vollkommen abgedrehte und aberwitzige Exposé zu einem vermeintlichen Fantasy-Roman beinhaltet.

Vielleicht für Fans des Künstlers eine Empfehlung - von mir im allgemeinen gibt es aber leider keine. Schade.


© Parden
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