Sachiko Yatsushiro

 4,1 Sterne bei 53 Bewertungen

Lebenslauf

Junichiro Tanizaki wurde 1886 in Tokio geboren. Er war der Autor zahlreicher Romane, Dramen und Essays, u. a. von »Lob des Schattens«, »Liebe und Sinnlichkeit« und »Tagebuch eines alten Narren«. 1964 wurde er als erster Japaner zum Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters ernannt. In den Jahren kurz vor seinem Tod (1965) galt er als ein Anwärter für den Literaturnobelpreis, bekam ihn aber nicht mehr zugesprochen.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Sachiko Yatsushiro

Cover des Buches Der Schlüssel (ISBN: 9783036957487)
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Rezension zu "Der Schlüssel" von Junichiro Tanizaki

Bibliomania
Wenn man nicht miteinander reden kann...

„Der Schlüssel“ ist ein damaliges Skandalbuch, das 1956 erstmals in Japan veröffentlicht wurde und in der vorliegenden Ausgabe in Neuübersetzung im Kein & Aber Verlag erschien und hat  in meinen Augen ein sehr schönes neues Cover erhalten. 

Es geht um ein Ehepaar, das auf Grund der gesellschaftlichen Konventionen nicht über das eigene Sexualleben sprechen kann. Die beiden vertrauen ihre Gedanken und Gefühle jeweils einem Tagebuch an, das der Partner jedoch liest. Die beiden haben eine Tochter, die mit einem jungen Mann namens Kimura bekannt ist. Als dieser mehr und mehr Interesse statt an der Tochter an der Frau zeigt, beginnt der Professor dies Interesse zu schüren. Die Tochter bemerkt dies ebenfalls und unterstützt die Affäre, die sich zwischen ihrer Mutter und Kimura entwickelt. Das Projekt nimmt jedoch mehr und mehr einen schlimmen Gang.

Der Umgang zwischen den Eheleuten erscheint mit sehr typisch für Japan und vor allem die damalige Zeit: Die Frau sieht es als ihre Pflicht an dem Mann zu dienen und widerspricht nicht. Sie kümmert sich um den Haushalt und sorgt dafür, dass der Mann alles hat, was er benötigt. Er teilt sich seine Zeit ein, wie er es möchte und kann alles zu seiner Zufriedenheit von seiner Frau erwarten. Man spricht nicht miteinander.

Eigenartig finde ich vor allem die Tochter, die die Affäre, auf die sich ihre Mutter wahrscheinlich nie eingelassen hätte, exzessiv schürt und es dann ihrem Vater unter die Nase reibt. Auch das Trinken bis zu Bewusstlosigkeit der Frau, damit der Mann alles mit ihr machen kann, was er wünscht, ist äußerst fragwürdig.

Dennoch hatte die Geschichte ihren Reiz, dem man sich nicht so leicht entziehen kann. Ich habe mich immer wieder gefragt: Wäre das möglich? Könnte man es immer wieder so treiben? Auf jeden Fall möchte ich noch mehr von Junichiro Tanizaki lesen. Er scheint ja des Öfteren gerne angeeckt zu haben, was ich sehr interessant finde.

Cover des Buches Der Schlüssel (ISBN: 9783036957487)
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Rezension zu "Der Schlüssel" von Junichiro Tanizaki

BeaSwissgirl
Der Schlüssel


Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei ;)


Durch eine begeisterte Rezension bin ich auf dieses dünne Büchlein hier aufmerksam geworden, und da ich mir eh vorgenommen habe etwas mehr Klassiker zu lesen durfte es einziehen....


Obwohl das Buch 1956 zum ersten Mal erschienen ist lässt sich das Buch wirklich sehr leicht, und flüssig lesen.
Der Schreibstil ist überhaupt nicht " verstaubt", hochtrabend oder komplex sondern angenehm, sprachgewandt, differenziert und niveauvoll, letzteres finde ich gerade bezüglich der doch heiklen Thematik sehr wichtig.
Erzählt ist das Ganze in Tagebuchform aus zwei verschiedenen Perspektiven, problemlos lassen sich diese aber unterscheiden so dass ich nie ein Durcheinander hatte.


Gerade durch diese Darstellungsform lernen wir die Gedanken und Gefühle der beiden Hauptfiguren sehr intensiv kennen.
Trotzdem gingen sie mir persönlich nicht nahe, soll heissen ich habe keine Bindung zu den Charakteren aufbauen können. 
Manche Überlegungen oder Handlungen fand ich ehrlich gesagt einfach nur furchtbar, ja sogar abstossend!


Dennoch hat mich die ganze Thematik irgendwie gefesselt, fasziniert und zum nachdenken angeregt, da der Autor sie sehr tiefgründig, raffiniert und feinfühlig erläutert.
Unterschwellig verspürte ich während des Lesens immer eine gewisse Spannung, welche mich das Buch fast nicht aus der Hand legen liess, gleichzeitig machte sich aber auch ein Unbehagen breit....
Mit dem Ende ist dieser Form hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet und bin auch nicht sicher ob ich wirklich alles durchschaut und kapiert habe....;)


4 Sterne  

Cover des Buches Der Schlüssel (ISBN: 9783036957487)
BonnieParkers avatar

Rezension zu "Der Schlüssel" von Junichiro Tanizaki

BonnieParker
Ein wirklich wunderbares Leseerlebnis

Auf diesen kleinen Schatz wurde ich durch eine Zeitschrift aufmerksam und sofort war mein Interesse geweckt. Das kleine Büchlein hat 186 Seiten und ist wirklich wunderbar edel gestaltet. Der Einband ist aus Leinen und liegt wirklich toll in der Hand. Sicher lässt sich über den Preis streiten, aber Klassiker sind ja des öfteren etwas preisintensiver. Letztlich denke ich ein geringerer Preis von ca. 17,00 € wäre auch ok gewesen, denn einen Wälzer hat man hier wirklich nicht vor sich.
Aber nun zum Inhalt. Als ich das Buch begonnen hatte wusste ich noch nicht genau was mich erwarten würde. Ich hatte die Befürchtung, dass der Autor vielleicht einen anstrengenden Schreibstil hat. Immerhin ist er 1886 geboren und dieses Werk erschien erstmals 1956 und von einem Japaner hatte ich eben wahrscheinlich eine schwierige Ausdrucksweise erwartet. Aber dem war zum Glück nicht so. Einmal begonnen zu lesen konnte ich nicht mehr aufhören. Der gesamte Roman ist in Tagebuchform und daher wirklich angenehm zu lesen. Aus heutiger Sicht ist die Schreibform sehr gesittet und den Titel "Skandalroman" würde er sicher heute nicht mehr bekommen, aber zu damaliger Zeit kann ich mir das gut vorstellen. Dadurch, dass aber vieles nur angedeutet oder durch schöne Umschreibungen vermittelt wird, bleibt dem Leser genug Raum für eigene Gedanken. Was der Klappentext jedoch nicht verrät ist, dass nicht nur der Ehemann ein Tagebuch schreibt, sondern seine Ehefrau auch beschließt ein Tagebuch zu führen. Dadurch entsteht eine Dynamik, die mich als Leser mitgerissen hat und mir die Charaktere noch näher brachte. Die beiden schildern ihre Sicht der Dinge und man bekommt immer mehr und mehr ein Gefühl für die verfahrene Situation der Beiden. Teilweise war es für mich echt erschreckend, wie die Ansichten der Eheleute trotz so vieler Ehejahre auseinander gehen. Es war aber auch spannend dabei zu sein, wie sich ihre Beziehung durch die Führung der Tagebücher verändert. Sie spielen aber auch mit dem Feuer und so einige Situationen sind aus meiner heutigen Sicht verstörend, allerdings nicht in Bezug auf die Ehepartner eher auf die gemeinsame Tochter.
Insgesamt fand ich dieses Buch wirklich wunderbar spannend und ganz besonders der Schreibstil bereitete mir große Freude. Beide auf ihrem Weg zu begleiten und die Veränderung mitzuverfolgen ist ein ganz besonderes Leseerlebnis. Für mich zeigte sich auch mal wieder deutlich, dass es sehr wichtig ist in einer Partnerschaft offen und ehrlich mit seinem Partner zu reden. Schon allein deshalb ist der Roman zeitlos. Ich kann diesen Klassiker nur jedem empfehlen, der eine gewisse Neugier besitzt und gerne in fremde Kulturen abtaucht. 

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