Cover des Buches Der Außenseiter (ISBN: 9783895613852)
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Rezension zu Der Außenseiter von Sadie Jones

Rezension zu "Der Außenseiter" von Sadie Jones

von *Arienette* vor 15 Jahren

Rezension

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*Arienette*vor 15 Jahren
Inhalt: (Klappentext) 1945 kehrt Gilbert Aldridge aus dem Zweiten Weltkrieg zurück zu seiner Familie. Während er die beschauliche Routine des Kleinstadtlebens genießt, durchstreift sein Sohn Lewis mit seiner schönen, rastlosen Mutter die Wälder - bis an einem Sommertag unten am Fluss ein schreckliches Unglück geschieht. Lewis bleibt allein und verstört zurück. Wenige Monate später wird ihm die junge Alice als neue Stiefmutter vorgestellt. Lewis lebt fortan als Fremder im eigenen Haus; er sucht Zuflucht im Alkohol und in heimlichen Exzessen in einem Londoner Nachtclub. Seine Trauer und Wut entladen sich schließlich in einer weiteren Katastrophe. 1957 kehrt der 19jährige Lewis nach zweijähriger Haft aus dem Gefängnis zurück. Ehemalige Freunde und Nachbarn begegnen ihm mit Misstrauen: Wer nicht ist wie die anderen, muss zum Außenseiter werden. Immer wieder versucht Lewis einen neuen Anfang zu finden; immer tiefer gerät er in einen Strudel aus Gewalt, Verzweiflung und enttäuschter Hoffnung. Sadie Jones' Roman über den "Außenseiter" Lewis ist von überwältigender Schönheit, eine leidenschaftliche und immens spannende Geschichte darüber, was mit denen geschieht, die die Regeln brechen, aber auch darüber, welches Schicksal jene ereilt, die die Regeln aufgestellt haben. Die Autorin: Sadie Jones lebt mit ihrer Familie in London. Der Außenseiter ist ihr erster Roman. Meine Meinung: Auf dem Buchcover hinten steht: Sie haben "Abbitte" von Ian McEwan gerne gelesen? Dann werden Sie "Der Außenseiter" lieben. Wie wahr - es hat mir gut gefallen. Gilbert Aldridge kehrt nach 4- jähriger Abwesenheit zurück, er war im Krieg. Man schreibt das Jahr 1945. Damit bricht er in die enge Beziehung zwischen seinem Sohn Lewis und seiner Frau Elisabeth ein. Wie Lewis 10 Jahre alt ist, ertrinkt die Mutter in seiner Anwesenheit - Lewis ist geschockt und verstummt. Gilbert heiratet nach nur 5 Monaten Alice. Lewis vereinsamt und zieht sich in sich zurück. Niemand versteht ihn wirklich und nimmt sich auch nicht die Zeit dafür. Sein Vater ist abweisend und kalt - Lewis nennt ihn "Sir", was ausdrückt, wie das Verhältnis Vater-Sohn ist. Lewis fängt an, sich selbst zu verletzen und zu trinken. Es kommt zur Katastrophe und Lewis muss für zwei Jahre ins Gefängnis. Nach den zwei Jahren kehrt er zurück - aber er bleibt Außenseiter - die Scheinheiligkeit der Bewohner von Waterford und auch die Kälte der Familie führen bei Lewis zu Ausbrüchen - bis es zur nächsten Katastrophe kommt. Sadie Jones erzählt atmosphärisch dicht über das Heranwachsen eines Jungen, der an der Teilnahmslosigkeit der Umgebung scheitert. Durch Perspektivwechsel wird das Drama ausgeleuchtet. Das Buch spielt zwar zwischen 1945 und 1957, aber man könnte es sich auch in der Jetzt-Zeit vorstellen - mit Gewalt gegen andere und gegen sich selbst,mit emotionaler Vernachlässigung und auch Alkohol haben viele Jugendliche heute auch zu tun.
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