Saga K. Rosenthal

Ein interessantes Theaterstück, welches aber noch mehr an Tiefe vertragen kann. Die Grundidee ist gelungen, es wäre schön noch mehr aus der Vergangenheit zu erfahren um die Aussagen der Kritiker auch besser verstehen zu können. 

Insgesamt finde ich die Idee für die Geschichte wirklich sehr schön. 

Leider lässt sie sich nicht ganz so gut lesen. Es wird alles eher oberflächlich und relativ schnell erzählt und dann geht es auch schon in die nächste Situation. 

Es fehlt ein bisschen die Tiefe, wo man sich richtig in die Charaktere hineinversetzen kann, mit ihnen mitfiebert und das Gefühl hat dabei zu sein. Ich hätte mir einfach auch gewünscht, dass die einzelnen Ereignisse einfach ausführlicher erzählt würden, sodass man die Handlungsgänge besser verstanden hätte, richtig in die Welt hätte eintauchen können, und auch die Übergänge fließender geworden wären. Die Geschichte hat einfach so viel Potenzial.

Der Narzisst Andrea ist gefangen in seinem Gedankenkarussell, es kämpfen die inneren Stimmen des Kindes und der Lust. Während das Kind ängstlich die Situationen immer wieder hinterfragt, verlangt die Lust gierig nach Befriedigung und kann gar nicht genug davon bekommen. Der bereits verstorbene Vater hält Andrea einen Spiegel seines krankhaften Ichs vor Augen und stellt immer wieder Vergleiche her zu seinem hochintelligenten, auch bereits verstorbenen, Bruder her, die Andrea in einen wütenden Zustand versetzen.

In diesem Rauschzustand wird Andrea zum Mörder. 

Das Theaterstück hat sehr viel Potenzial und könnte durch den Ausbau der Vergangenheit noch stärkere Impulse setzen, in dem es die Auseinandersetzungen, die Andrea mit sich und seiner Familie führt, intensiver beschreibt.