Rezension zu "Geister küsst man nicht" von Sally Anne Morris
Die junge Lucy Diamond ist eine ganz normale Frau. Zumindest bis zu dem Tag, an dem sie den attraktiven Jonathan trifft. Als sie mit ihm spricht, wird sie von anderen Leuten fragwürdig angesehen, denn nur Lucy kann ihn sehen und mit ihm kommunizieren. Jonathan ist ein Geist und durch ihn erfährt Lucy von ihrer Fähigkeit mit Geistern in Kontakt treten zu können. Zuerst glaubt die junge Frau verrückt geworden zu sein, doch bald akzeptiert sie ihre Gabe und versucht Jonathan zu helfen. Denn er ist bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen und hat noch eine dringende Nachricht für seine trauernde Verlobte.
Neben ihrer neuen Aufgabe muss sich Lucy aber auch noch um ihr eigenes Privat- und Liebesleben kümmern. Alles gar nicht so einfach…
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Obwohl sich der Klappentext wirklich schön anhörte, fiel es mir anfänglich ziemlich schwer in die Geschichte hineinzufinden. Die Handlungen liefen manchmal etwas verwirrend ab und ich konnte ihnen schwer folgen. Deshalb las ich viele Sätze mehrmals. Die Äußerungen der Charaktere brachten mich oft noch mehr in Verwirrung, da sie sich plötzlich, für mich unverständlich, über Dinge aufregten.
Ein zusätzlicher Kritikpunkt ist, dass Lucy einmal in der Öffentlichkeit laut mit Jonathan spricht, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt schon weiß, dass er ein Geist und nur für sie sichtbar ist. Die Stelle im Buch hätte an sich lustig sein können, doch dies nahm für mich den Witz.
Was mich jedoch wirklich aufregte war, dass die Personen andauernd bei vollem Namen, also Vor- und Nachnamen, genannt wurden. Dies geschah auch in der wörtlichen Rede. Ich bin der Meinung, dass die Autorin sich dies hätte sparen können, da ich mir die Namen der jeweiligen Personen nach ca. dreimaligem Erwähnen merken konnte…
Meine vorangegangenen Kritikäußerungen sollen aber in keinem Fall davon abhalten, diesen Roman zu lesen. Denn ab ca. S.200 wird die Geschichte viel, viel besser und machte mir wirklich Freude!! Die Hauptperson Lucy gebrauchte ab diesem Punkt endlich ihre Fähigkeiten, um etwas Gutes zu tun und einigen Menschen Hoffnung zu geben und das Gefühl, dass der Tod nicht das Ende ist. Lucy ist zwar eine ganz normale junge Frau, doch trotzdem außergewöhnlich und besonders, da sie denen helfen kann, die gegangen sind und denen, die zurückgeblieben sind. Sie geht dieser Aufgabe mit vollem Herzen nach und diese Tatsache hat bewirkt, dass sie mir trotz anfänglicher Schwierigkeiten noch lange in positiver Erinnerung bleiben wird.
Auch der Schreibstil der Autorin gefiel mir nach den anfänglichen Schwierigkeiten immer besser. Es ließ sich plötzlich sehr gut und flüssig lesen. Sie schreibt ehrlich heraus, was sie denkt. Sie schreibt aus dem Leben und offenbart sowohl positive als auch negative Gedanken und Gefühle, welche normale Menschen, wie dich und mich, beschäftigen.
Mein Urteil über diesen Frauenroman änderte sich nach dieser Wendung also doch noch zum Positiven und ich kann ihm mit gutem Gewissen vier Sterne geben. ;)
Sally Anne Morris ist mit „Geister küsst man nicht“ ein schöner, romantischer, humorvoller, ehrlicher und phantasievoller Roman gelungen, welcher mich mit einer doch noch schönen Geschichte und einer sympathischen Hauptprotagonistin erfreuen konnte!