Sally Henderson

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Autor*in von Meine sanften Riesen.

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Cover des Buches Meine sanften Riesen (ISBN: 9783442373949)

Meine sanften Riesen

 (2)
Erschienen am 10.03.2010

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Cover des Buches Meine sanften Riesen (ISBN: 9783809025443)
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Rezension zu "Meine sanften Riesen" von Sally Henderson

Rezension zu "Meine sanften Riesen" von Sally Henderson
HeikeGvor 15 Jahren

Ins Herz von Afrika
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Wenn man über Afrika spricht, fallen meist Wörter wie Hunger, Dürre, Armut, Krankheit und Bürgerkrieg. Doch der krisengeschüttelte "Schwarze Kontinent" hat gleichzeitig atemberaubend Landschaften sowie eine reichhaltige und faszinierende Tier- und Pflanzenwelt zu bieten. Ein Kontinent der Gegensätze wie kaum ein anderer auf der Erde.
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Die Australierin Sally Henderson war schon immer von Afrika fasziniert. 1984 erfüllt sie sich mit einer Safari einen innigen Wunsch und verliert endgültig ihr Herz an diese Region der Erde. "Ich war noch nie in Afrika gewesen, hatte aber das Gefühl, nach Hause gekommen zu sein. (...) Es war die Natur - die wilde Natur mit ihren Bewohnern -, die mir Freude schenkte. Ich kam in Kontakt mit dem Heiligen. ". Sie löst sich aus einer unglücklichen Beziehung und findet mit ihrem neuen Ehemann einen Gleichgesinnten, der wie sie eine unbändige Liebe für diesen Kontinent hegt.
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Vor allem haben es ihr die größten Landsäugetiere der Erde, die Elefanten, angetan. Natürliche Gegner kennen diese intelligenten Tiere nicht. Wegen ihrer Größe und ihren bis zu 100 Kilogramm schweren Stoßzähnen flößen sie selbst Löwen Respekt ein. Und doch gibt es zwei todbringende Feinde für sie: den Menschen, der stetig nach Lebensraum sucht - und den Menschen, der immer wieder wildert. Obwohl der Elfenbeinhandel verboten ist, wird immer wieder Jagd auf die "Grauen Riesen" gemacht. Der Bestand hat sich von rund 1,3 Millionen im Jahre 1979 auf weniger als 600.000 Tiere reduziert.
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Sally Henderson macht ihr Versprechen war, den in Afrika lebenden Wildtieren zu helfen. Zuerst von Australien aus, jedoch immer mit vielen Aufenthalten in Afrika, gründet sie die gemeinnützige Organisation "Elefriends". 1990 schließt sie sich dann einem Projekt an, das eine engagierte wissenschaftliche Studie über die Weidegewohnheiten von Elefantenherden, den Einfluss auf die Vegetation und auch die Untersuchung der geheimnisvollen Interaktionen zwischen den Spezies untersuchen soll.
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Abgesehen vom Schlafplatz und dem Benzin für ein Fahrzeug arbeitet Sally ein halbes Jahr lang auf freiwilliger Basis an diesem Projekt im Hwange-Nationalpark mit. Sie stürzt sich mit ihrem Ehemann in ein Abenteuer, das noch seltsamer war als in ihren wildesten Vorstellungen. "Wir würden den Regenwald und den überwältigenden, bis zum Pazifik reichenden Ausblick über grüne Täler gegen eine flache, verdorrte, gelbbraune Landschaft eintauschen, in der meine Einhörner mit Stoßzähnen ausgestattet waren."
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Auf knapp 350 Seiten berichtet Sally Henderson in spannender und empathischer Art und Weise von ihren Erlebnissen in Simbabwe, wo ihr Forschungsprojekt angesiedelt war. Sie lässt vor den Augen des Lesers die zum Teil karge, aber wunderschöne Landschaft Afrikas, "diese offene, meditative Art einer harmonischen Natur", geradezu reell entstehen und vermittelt überzeugend ihre Leidenschaft für die Dickhäuter, mit denen sie eine beinahe innige Freundschaft einzugehen scheint, auch wenn diese die Menschen nie so zutraulich an sich heran ließen, wie man das als Besucher eines Tierparks zu glauben meint.
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2006 bereist sie Simbabwe erneut und ist schockiert vom "Untergang" dieses einstigen Vorzeigestaates unter der Herrschaft des Despoten Mugabe. Ungeschönt erzählt sie von den katastrophalen Veränderungen und der unvorstellbaren Armut, die sich in diesen Landstrich eingegraben hat. Leidtragende sind auch ihre "Schützlinge", die Elefanten, denen die künstliche, jedoch notwendige Wasserzufuhr abhanden gekommen ist.
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Eines ist Sally Henderson jedoch nach ihren Erlebnissen mit unvorstellbarer Klarheit bewusst geworden: "Hätte ich nicht in Länder der Dritten Welt reisen , dort leben und arbeiten können, wären mir mein Glück des australischen Geburtsrechts und der Wert der Freiheit nicht bewusst geworden."
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Fazit:
Eine bezaubernde Liebeserklärung an den Schwarzen Kontinent und seine sanften Riesen!

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