Der Klappentext verspricht nicht zu viel. Es fällt wirklich schwer, dieses Buch aus der Hand zu legen. Eine lange Geschichte, die klug und bildhaft erzählt wird. Fazit: Es dreht sich alles im Kreis, die Menschen ändern sich nicht, nur die Umstände. Und es wäre wirklich endlich an der Zeit, dass Frauen die Ruder übernehmen. Der Friedenspreis ist mehr als verdient.
Salman Rushdie
Lebenslauf
Der unerschrockene Kämpfer: Sir Ahmed Salman Rushdie ist ein indisch-britischer Schriftsteller und gehört zu den bedeutendsten Vertretern der zeitgenössischen Literatur. Er wuchs zunächst in Mumbai auf, bis ihn sein Vater im Alter von vierzehn Jahren nach England schickte, wo er Geschichte am King´s College der University of Cambridge studierte. Bis er von seiner Tätigkeit als Schriftsteller leben konnte, arbeitete er am Theater, als freier Journalist und als Texter in der Werbung.
Sein erstes Buch „Grimus“ veröffentlichte Rushdie 1975, doch sein eigentlicher Durchbruch gelang ihm 1981 mit dem Werk „Mitternachtskinder“, für das er mit dem Booker Prize ausgezeichnet wurde. 2008 wird das Buch sogar zum „Best oft he Booker“, also zum besten Buch, das in den letzten 40 Jahren den Booker Prize gewonnen hatte, ernannt.
Sein bekanntestes Werk ist jedoch der Roman „Die satanischen Verse“. Darin wird unter anderem das Leben des Propheten Mohammed thematisiert, was der iranische Staatschef Chomeini als Gotteslästerung verurteilte und die Tötung des Schriftstellers forderte. Die Fatwa wurde jedoch von der Organisation der Islamischen Konferenz als illegal bezeichnet und von allen Mitgliedsstaaten abgelehnt, mit Ausnahme des Iran, wo die Fatwa bis heute gültig ist.
1999 wurde Rushdie für sein Lebenswerk von der Freien Universität Berlin sowie der Universität Lüttich mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet und 2008 von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen. Heute lebt Rushdie in New York.
Alle Bücher von Salman Rushdie
Die satanischen Verse
Harun und das Meer der Geschichten
Mitternachtskinder
Des Mauren letzter Seufzer
Die bezaubernde Florentinerin
Golden House
Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte
Der Boden unter ihren Füßen
Neue Rezensionen zu Salman Rushdie
»Was den Rest anging - mir mein altes Leben zurückzuholen -, so wusste ich, das würde noch warten müssen.«
Für Salman Rushdie dauerte der Moment eine halbe Ewigkeit, doch es vergingen lediglich Sekunden. Wenige Augenblicke, nach denen nichts mehr war, wie zuvor:
Es sollte eine friedliche Diskussion über die Gewährleistung von Sicherheit für Autoren werden und endete in einem brutalen Angriff. An diesem Tag, dem 12. August 2022, waren sichtlich nicht genügend Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden.
Der Schriftsteller sah den 24-jährigen Angreifer vom Publikum schnurstracks auf die Bühne, auf ihn zurennen und 27 Sekunden sowie etwa 15 Stiche später wusste er nicht einmal, ob er überleben würde.
Der Schock dieser blanken Gewalt saß tief, bei allen Anwesenden. Achtzehn Tage verbrachte Rushdie auf der Intensivstation, um die schlimmsten Verletzungen im gröbsten auszukurieren und sich seines Zustandes bewusst zu werden.
Doch für Rushdie kam dieser Angriff nicht gänzlich unerwartet, viel eher überraschend. Er offenbart, dass er schon davor öfters von verschiedensten Attacken gegen ihn geträumt hat.
Was macht dieses Attentat mit einem?
Wird es danach jemals wieder so sein wie zuvor?
Kann es das überhaupt oder lebt man nun in ständiger Angst, dass sich dies wiederholen und der Mordversuch beim nächsten Mal gelingen könnte?
Warum wählte er den intimen Angriff mit dem Messer, anstelle einer Schusswaffe?
Diesen und noch weiteren Fragen widmet sich der Autor auf eine persönliche, über das Ereignis sowie sein Leben reflektierende Weise, stets den Blick der Zukunft zugewandt. Neben Schilderungen der Zeit vor und insbesondere nach diesem Tag, lässt Rushdie die Lesenden am Prozess seiner Genesung teilnehmen. Auch fiktive Gespräche mit dem Attentäter, das Kennenlernen mit seiner Frau Eliza und das erneute Aufsuchen der Chautauqua Institution, dem Ort des Geschehens, werden geschildert.
Rushdie erzählt eine der gravierendsten Szenen aus seinem Leben, teils als bewegendes autobiografisches Erlebnis und teils als distanzierter Entfernung.
Es ist für mich eines der wichtigsten Bücher, die ich in meiner Jugend gelesen habe, und ich habe mich in das Schreiben und das Lesen verliebt. Die Sprache ist magisch, komplex, verschachtelt, Sätze gehen über eine halbe Seite. Es gibt viele Zitate, die ich auswendig kenne. Es hat mir eine neue Welt eröffnet, meinen Horizont erweitert. Ich wäre ein anderer Mensch, wenn ich dieses Buch nicht gelesen hätte.
Gespräche aus der Community
Wir haben beschlossen in der INSIDER-Voting-Challenge zusammen "Golden House" von Salman Rushdie zu lesen.
Wir beginnen am 01.12.2017 und lassen uns bis zum Ende des Monats Zeit, um es zu beenden. Rezensieren ist keine Pflicht, aber bei der Challenge erhält man 1 Los dafür.
Jeder liest mit seinem eigenen Leseexemplar, es gibt kein Buch zu gewinnen!
Es kann natürlich jeder mitmachen, der Lust dazu hat, auch wenn er nicht bei der Challenge angemeldet ist.
Vielleicht könnt ihr ne kurze Info geben, wann ihr mit Lesen anfangen wollt. Danke.
Viel Spaß uns allen :)
Zusätzliche Informationen
Salman Rushdie wurde am 18. Juni 1947 in Mumbai (Indien) geboren.
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