Eine (nicht so) wundersame Reise...
von KristinSchoellkopf
Kurzmeinung: Leider nicht so überzeugend, wie erhofft
Rezension
Es gibt Romane, die durch eine spannende Handlung oder authentische Charaktere glänzen. Es gibt aber auch einige, welche durch die Kraft der Sprache und Appellen an den Verstand überzeugen möchten. Leider gelingt dies nicht immer…
Das Cover von Salvatore Basiles Roman ist ein Traum und suggeriert dem Leser eine entspannte Urlaubsstimmung. Die Geschichte allerdings steht unter der Fragestellung: Was bedeutet es einen Menschen, und dabei sich selbst, zu verlieren? Die Thematik ist eine ernste, wird allerdings nie gerade heraus angesprochen, sondern durch eine Geschichte gezogen, welche eigentlich kaum eine ist. Es wird keine Spannung aufgebaut und die Erzählung besitzt kaum Wendungen. Das Geschehen plätschert geradezu vor sich hin, ohne auf den Punkt zu kommen, was leider auch dazu führt, dass der wichtige Appell an den Leser verloren geht.
Wie auch in die Geschichte, wird in die Charaktere eher wenig Liebe gesteckt, da sie nur als Typen fungieren, nicht aber als gesamte Persönlichkeiten. Sie werden „genutzt“ um die Geschichte zu erzählen, ich konnte allerdings keine Verbindung zu ihnen aufbauen, noch konnten sie eine Gefühlsregung in mir auslösen, trotz deren schwerer Schicksale.
Salvatore Basile arbeitet fast schon kunstvoll mit dem Element der Sprache und, so erscheint es mir zumindest, steckt sein gesamtes Können in Formulierungen, Metaphern und Bildlichkeiten. Aus diesem Grund habe ich den Roman auch beendet und nicht abgebrochen, da Basiles Schreibstil die Psyche ankratzt und doch nur so weit, um dem Leser genug Freiheiten zu lassen, sich selbst Gedanken zu machen und eigene Schlüsse zu ziehen.
FazitDie wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands ist kein Mainstream-Roman, sondern gehört eher zu den schweren Lektüren. Der Schreibstil konnte mich von sich überzeugen, nicht allerdings der Roman in seiner Gesamtheit.