Sam Byers

 4,1 Sterne bei 14 Bewertungen

Lebenslauf

Sam Byers, geboren 1979, studierte Creative Writing an der University of East Anglia. Sein bei Klett-Cotta veröffentlichter Roman »Idiopathie« erschien in neun Ländern und stand auf der Waterstones Liste der besten Debüts des Jahres. Byers‘ Arbeiten erschienen außerdem im Granta Magazine, in der New York Times, im Spectator und in der Literaturbeilage der Times.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Sam Byers

Cover des Buches Idiopathie (ISBN: 9783608501285)

Idiopathie

 (8)
Erschienen am 16.05.2013
Cover des Buches Schönes Neues England (ISBN: 9783608504149)

Schönes Neues England

 (6)
Erschienen am 17.08.2019

Neue Rezensionen zu Sam Byers

Cover des Buches Schönes Neues England (ISBN: 9783608504149)
dominonas avatar

Rezension zu "Schönes Neues England" von Sam Byers

Der Titel ist Programm
dominonavor 4 Jahren

Ich muss zu meiner Schande eingestehen, dass ich erst mitten im Buch dachte: liest sich ja wie Huxley, dann auf den Einband schaute und mir wie eine Dilettantin vorkam...

Vieles aus diesem Buch gibt es heute schon so, gut, vielleicht leicht überzeichnet, aber worüber ich anfänglich noch lachen musste, wird später zum bitteren Ernst. Der ganz normale Alltagswahnsinn: Mailflut, Datenausverkauf, Manipulation auf allen nur möglichen Ebenen - hier kommt alles zusammen. 

Ich hätte mir am Ende gewünscht, dass noch mehr ungelöste Konflikte eskalieren und das Ende selbst hat mich auch nicht überrascht, aber der Weg dorthin war doch erstaunlich erheiternd und inspirierend. Um die aktuelle Zeit etwas besser zu verstehen und gewisse Zusammenhänge zu hinterfragen, sollte man sich dieses Buch mal anschauen

Cover des Buches Schönes Neues England (ISBN: 9783608504149)
wandablues avatar

Rezension zu "Schönes Neues England" von Sam Byers

Das Netz und die Mysogynie
wandabluevor 4 Jahren

Das Netz und die Mysogynie

Der Roman „Schönes Neues England“ von Sam Byers, ist, man kann es nicht anders sagen, komplex. Deshalb sollen zur Rezension nur ein paar wenige Handlungsstränge herausgegriffen werden. 

Ein Politiker läßt sich korrumpieren. Eine ominöse Computerfirma startet ein Experiment, ein Wohnblock wird entmietet, Mysogynie wird im Netz sehr leicht und gleichzeitig werden Männer unsensibler, wenn es um Diffamierungen gegenüber Frauen geht, sie distanzieren sich, denn nicht sie sind die Opfer, "ist doch gar nicht so schlimm".

Die Idee, die hinter Sam Byers Roman steckt, nämlich die der totalen digitalen Kontrolle ist spannend und wie er die vielen Handlungsstränge seines Plots im Auge behält und zusammenführt, beeindruckend. Er entwirft (wieder einmal) ein bedrückendes, jedoch immer wahrscheinlicher werdendes Bild der Zukunft. 

Weniger fein sind die Protagonisten, die meist durch ein einziges hervorstechendes Merkmal gekennzeichnet sind, aber sonst als Personen verblassen. Und stilmässig ist „Schönes Neues England“ gar nicht so schön. Die Auflösung des Romans ist ein wenig verworren, wenngleich man die Absicht noch erkennen kann: man ist Täter und Opfer zugleich und ein Ausbrechen aus dem System ist quasi kaum mehr möglich. 

Fazit: Komplexes Gebilde einer bedrückenden Zukunft. Ein Roman mit einer spannenden Grundidee, jedoch mit erheblichen Längen und Protagonisten, die mir zu reduziert sind. 

Kategorie: Dystopie
Verlag: Tropen, Imprint von Klett-Cotta 2019

Cover des Buches Schönes Neues England (ISBN: 9783608191516)
Buecherwurm1973s avatar

Rezension zu "Schönes Neues England" von Sam Byers

Die Realität ist nicht weit entfernt
Buecherwurm1973vor 5 Jahren

England nach dem Brexit: Niemand will mehr in der Stadt wohnen, alle wollen aufs Land ziehen. Edmundsbury gehört zu den Orten. Eine Wohnanlage, die früher ein Sozialprojekt war, soll einer Luxus-Siedlung weichen. Die Bewohner werden mit allen möglichen Mitteln aus ihrem Zuhause gelockt und wer nicht spurt, dann eben herausgemobbt. Die Politiker sind stolz auf das Vorzeigeprojekt bis ein Journalist aufgedeckt, was dahintersteckt. Das Projekt lanciert hat eine IT-Firma, die Firma mit Gamifikation zu Höchstleistungen antreibt bis niemand mehr den Überblick hat.

Die digitale Welt ist das zweite Kernthema in diesem Buch. Robert schreibt über politische Themen. Er ist auch derjenige, der über die Wohnanlage schreibt und plötzlich unerwarteter Erfolg damit hat. Seine Partnerin Jess legt sich im Netz neue Identitäten an, um ihn zu provozieren. Trina wiederum schickt einen unüberlegten Tweet ab, der sie zur Staatsfeindin hochstilisieren lässt.

Sam Byers kann sehr eindrücklich schreiben. Er lässt den Leser in eine düstere Zukunft eintauchen. Dazwischen lässt er den bitterbösen britischen Humor einfliessen. Das Buch ist ganz klar eine Dystopie, hat aber meiner Meinung nach nichts mit dem Brexit zu tun. Sein Zukunftsentwurf ist gar nicht so unrealistisch und zwar egal in welchem europäischen Land man lebt. Der Stoff im Buch ist teilweise schon Realität.

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