Cover des Buches Das verbotene Zimmer (ISBN: 9783548610252)
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Rezension zu Das verbotene Zimmer von Sam Hayes

Rezension zu "Das verbotene Zimmer" von Sam Hayes

von Ani vor 13 Jahren

Rezension

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Anivor 13 Jahren
Als Ava Atwoods Mutter an Krebs stirbt ändert sich das Leben des jungen Mädchens schlagartig. Der Vater hat ein Alkoholproblem und ist völlig damit überfordert, sich allein um seine Tochter zu kümmern. Deshalb landet Ava schließlich in einem Kinderheim. Bald bemerkt sie, dass Kinder von dort spurlos verschwinden, als hätte es sie nie gegeben. Und nachts geschehen schreckliche Dinge. Nina Kennedy führt mit ihrem Mann Mick und der Teenagertochter Josie ein unbeschwertes Leben. Beruflich geht es für sie endlich voran und trotz langjähriger Beziehung ist sie mit ihrem Mann noch genauso glücklich wie am ersten Tag. Doch plötzlich gerät Ninas harmonisches Familienleben ins Wanken, denn ihre düstere Vergangenheit holt sie ein. Nina versucht ihre Familie mit allen Mitteln zu schützen und gerät dadurch in tödliche Gefahr. Francesca Gerrard tritt eine neue Arbeitsstelle in einem Internat an. Dabei ist sie darauf bedacht, mit niemandem über ihre Vergangenheit zu sprechen und keine besondere Aufmerksamkeit zu erregen... Das Buch ist in drei Handlungsstränge unterteilt. Ninas Handlungsstrang wird in der Erzählperspektive geschildert. Bei Ava und Francesca wechselt die Perspektive allerdings in die Ich-Form. Die Handlung springt zwischen den drei Erzählsträngen hin und her. Die wechselnden Perspektiven wirken zunächst etwas verwirrend, da die jeweiligen Abschnitte nicht sofort miteinander in Verbindung gebracht werden können. Die losen Handlungsfäden beginnen sich allerdings im Verlauf der Handlung miteinander zu verknüpfen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Durch den ständigen Wechsel der Erzählperspektiven fällt der Einstieg in die Handlung allerdings nicht ganz leicht. Leider stellt sich auch die erhoffte Spannung erst spät ein, denn die unterschiedlichen Handlungsstränge plätschern langsam vor sich hin. Die agierenden Personen erscheinen zunächst geheimnisvoll, doch auf Dauer können sie leider nicht ganz überzeugen. Die Handlungen der Protagonisten sind nicht immer nachvollziehbar und so wirkt die Geschichte, und leider auch die Darstellung der Charaktere, zunehmend konstruiert. Kurz vor Schluss steigt die Spannungskurve steil nach oben und die Ereignisse beginnen sich förmlich zu überschlagen. Doch leider wirken auch diese Szenen übertrieben dargestellt und bewusst spannend konstruiert. Eine kritische Betrachtung der überraschenden Wendungen stellt leider die Glaubwürdigkeit der Handlung in Frage. Weniger wäre hier sicher deutlich mehr gewesen, denn so wirkt das Ende einfach zu dick aufgetragen. Da ich eine deutlich spannendere Gesamthandlung erwartet hatte und das Ende, für meinen Geschmack, zu reißerisch und überzogen ist, bewerte ich das Buch leider "nur" mit drei von fünf Bewertungssternen.
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