Cover des Buches Der fremde Sohn (ISBN: 9783548610504)
Rezension zu Der fremde Sohn von Sam Hayes

Rezension zu "Der fremde Sohn" von Sam Hayes

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 11 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 11 Jahren
Inhalt: Als ihr Sohn Max auf dem Schulhof erstochen wird und stirbt, bricht für die erfolgreiche TV-Moderatorin Carrie Kent eine Welt zusammen. Die sonst so harte Frau, die ungeniert in den Leben anderer rumwühlt, muss erkennen, dass ihr eigenes Leben kein bisschen besser ist, denn auch sie hat ihren Sohn scheinbar kaum gekannt. Zwischen Trauer und Schuldgefühlen versucht sie herauszufinden, wer Max war und wieso er sterben musste, denn die einzige Zeugin schweigt eisern… Meinung: “Der fremde Sohn” erzählt die Geschichte von Carrie Kent, einer erfolgreichen TV-Moderatorin, die ihren Sohn verliert und dann feststellen muss, dass sie ihn eigentlich gar nicht gekannt hat. Während die einzige Zeugin schweigt und Carrie in Schuldgefühlen schwelgt, versucht sie trotzdem herauszufinden, wieso ihr Sohn Max sterben musste. Insgesamt klingt das nach einem spannenden Plot und ich habe mich richtig gefreut, dieses Buch zu lesen. Leider war der Klappentext das Spannendste, was ich in diesem Roman finden konnte. Die Hauptperson ist eigentlich Carrie Kent, eine recht starke Frau, die im Fernsehn ziemlich ungeniert in den Leben anderer Menschen herumwühlt, alles unter dem Vorwand Verbrechen aufzuklären. Die Arbeit scheint ihr Spaß zu machen und sie ist absolut gut in dem, was sie tut. Bis zu dem Tag, als ihr Sohn Max auf dem Schulhof erstochen wird. Carries Welt bricht zusammen, als sie erkennt, dass sie nun selbst in der Situation ist, in der sich sonst ihre Studiogäste befinden. Vom Charakter her war Carrie eigentlich recht interessant dargestellt. Anfangs mochte ich sie gar nicht, was wohl vor allem mit ihrer oberflächlichen und arroganten, ja fast schon gehässigen Art gegenüber Anderen zu tun hatte. Nach Max’ Tod hingegen, fängt sie an, über ihr Leben, ihr Verhalten und ihr Auftreten nachzudenken. Obwohl die Gefühle von Carrie durchaus ausdrucksstark beschrieben wurden und ich diese als Leser sehr gut nachempfinden konnte, konnte dies das Buch nicht retten. Nach Max’ Tod scheint die Handlung irgendwie stehen zu bleiben, es passiert einfach nichts mehr, und deshalb konnte für mich überhaupt keine Spannung aufkommen. Ein kleiner interessanter Punkt war Max’ Vater Brody, welcher selbst vor einiger Zeit einen Schicksalsschlag erlitten hat. Wie es dazu kam, bleibt verhältnismäßig lange unklar und hat mich sehr interessiert. Nach der Auflösung verlor das Buch aber jeglichen Reiz. Ich habe es trotzdem zu ende gelesen, weil ich mich eigentlich sehr darauf gefreut habe. Die anderen Personen blieben mir alle samt zu flach. Keiner konnte mich wirklich fesseln, einige wirkten in ihrem Verhalten noch nicht mal authentisch. Die Sprache war einfach und flüssig zu lesen. Der Schreibstil der Autorin ist vor allem im Bezug auf den Ausdruck von Gefühlen wirklich hervorragend, leider war jedoch kaum Spannung vorhanden, sodass ich das Buch trotz Allem eher langweilig fand. Der Klappentext stimmt auch nicht mit der Geschichte überein, denn weder ist die Zeugin verschwunden, noch wird Carrie von ihrer Familie gemieden. Zudem gibt es lediglich eine Szene, in der sie von Fotografen belagert wird. Das Cover gefällt mir eigentlich recht gut, vor allem der Kontrast zwischen den bunten Farben (rot, gelb, grün) und dem einsamen, umgeworfenen Fahrrad, welches eher düster und verlassen wirkt. Das Fahrrad direkt spielt in dem Buch keine Rolle, der Kontrast zwischen einer bunten, schönen Welt hinter der sich eine eher triste und einsame Realität verbirgt, kann man aber gut auf Carries Leben beziehen (ich kenne die Bedeutung des Covers nicht, dies ist lediglich meine persönliche Meinung und Interpretation!). Fazit: “Der fremde Sohn” erhält von mir nur 2 Sterne für die beschriebenen Emotionen in diesem Buch, welche wirklich gut waren. Da jedoch kaum Spannung vorhanden war, war ich eher gelangweilt als unterhalten.
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