Cover des Buches Sag, wer stirbt (ISBN: 9783959671569)
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Rezension zu Sag, wer stirbt von Samantha King

Wenn Du die Wahl hast zwischen Deinen Kindern- was tust Du?

von Märchens_Bücherwelt vor 6 Jahren

Kurzmeinung: schwere Kost, sehr emotional, etwas langatmig, erst ab Mitte etwas actionreicher, etwas enttäuschend

Rezension

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Märchens_Bücherweltvor 6 Jahren
Sag, wer stirbt von Samantha Young vom Harper Collings Verlag

Vielen Dank an NetGalley, dass ich das Buch testlesen und meine Bewertung abgeben durfte!

Inhalt: Maddie ist verheiratete Mutter von Zwillingen- Aidan und Annabel,und bereitet ihren 10.Geburtstag vor. Doch an diesem Tag muss sie sich für das Leben eins ihrer Kinder entscheiden, denn ein vermummter Bewaffneter steht vor der Tür und zwingt sie, ihre Entscheidung zu treffen. Welche Wahl trifft sie?

Mein Fazit: Ich fand die kurze Inhaltsangabe schon sehr raffiniert und spannend, habe sofort überlegt, wie ich jemals entscheiden würde, wenn ich vor dieser Frage stünde und gleichzeitig tauchte die Frage auf: So eine kurze Frage, aber 432 Seiten, die darüber sprechen, was wird mich erwarten?
Ich muss ehrlich gestehen, ich habe ein paar Mal überlegt, ob ich das Buch weiterlese oder überfliege, denn einerseits konnte ich die Gefühle von Maddie wirklich verstehen, diese Angst, warum sie sich gerade für das Kind entschieden hat und was sie dazu gebracht hat, ihr Gedächtnis wieder zu füllen, denn seit diesem Erlebnis hat sie Blackouts, Gedächtnislücken, ein Wirrwarr aus Gefühlen uvm.
Auch ihr Mann Dom ist keine große Hilfe, denn von ihm kommt meist nur der Satz, ich wollte Euch ein besseres Leben bieten, wo ist der Dank?

Ca. zur Hälfte des Buches kommt eine erstaunliche, nicht vorhersehbare Wende, und nimmt nun endlich etwas mehr Fahrt auf und immer mehr Puzzleteile setzen sich zusammen und das Ende ist auch anders, als anfangs gedacht.

Es wird in der Ich-Form geschrieben, so taucht man tief in die Gefühlswelt von Maddie ein, was einerseits interessant ist, gerade wenn sie Erinnerungen von ihren Kindern, von ihrer Freundin, ihrer Ehe und vieles durchlebt, aber auch die ganzen Zweifel. Natürlich weiß man, wenn ein Buch in der Ich-Form geschrieben wird, dann lebt der Erzähler natürlich bis zum Schluss, egal was auch vorweg passiert ist..

Die Autorin hat eine interessante Geschichte geschrieben, die aber leider nicht ganz ausgereift war.
Inhaltlich schon spannend, dennoch mit zu viel Längen, mit zu viel Gefühlsduselei, teilweise wollte man Maddie schütteln und sagen, so jetzt aber mal weiter und hör endlich auf, so melancholisch zu sein, sondern kämpf doch mal und zeig, was in Dir steckt. Das hat mir leider nicht so gut gefallen, denn sie hat ja immer wieder beteuert, wie sehr sie doch ihre Kinder liebt und alles drum geben würde, und dennoch verfällt sie in Selbstmitleid und Selbstzweifel.
Ihren Mann Dom hat man auch unterschiedlich wahrgenommen, je nach Geschehen, ob zu Hause, mit seiner Arbeit, in Verbindung mit seiner Frau und den Kindern und dann kam der schräge, aber irgendwie auch liebenswerte und dennoch nicht ganz durchschaubare Onkel Max, der die Kinder und Maddie gern mochte, aber kein gutes Verhältnis zum Bruder hatte. Trotzdem spannend, wie beide so in die Geschichte integriert wurden und eben noch die beste Freundin von Lucy, die viel geholfen hat, ihr Mut gemacht hat und sich gekümmert hat, aber immer Zweifel blieben, ob sie auch wirklich eine aufrichtige Freundin war!?

Der Titel ist gut gewählt, das Cover könnte man für die Entscheidung von Maddie zwischen ihren beiden Kindern sehen, wen sie eher gewählt hätte, deswegen auch das zu beiden Seiten auseinander laufende Blut. Ich sehe in diesem roten Fleck aber z.B. unten zwei Kindergesichter, und oben wie ein Gehirn, was die Gedächtnislücken von Maddie erklären könnte, auf jeden Fall raffiniert und ich finde es gut, wenn ein Cover und Titel zur Phantasie anregt und es könnte natürlich auch ganz anderes interpretiert werden.

Mein Gesamteindruck war mittelmäßig, es hatte Potenzial, aber teilweise fehlte mir da was, um die Spannung über die ganze Länge des Buches zu halten, deswegen wähle ich die goldene Mitte zur Beurteilung.
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