Am 30. August 1797 wird Mary Godwin (später besser bekannt als Mary Shelley) geboren. Am 10. September, nur 11 Tage nach der Geburt, stirbt ihre Mutter, die bekannte Frauenrechtlerin und Schriftstellerin Mary Wollstonecraft. In diesen 11 Tagen erzählt Mary ihrer Tochter ihr Leben. Sie erzählt von den Höhen und Tiefen, der Freundschaft, der Liebe, der Trauer und von dem Kampf für die Rechte der Frauen. Die Autorin hat einen beeindruckenden, emotionalen und inspirierenden biografischen Roman geschaffen, der noch lange im Gedächtnis bleibt.
Samantha Silva
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Dieses Buch hat mir sehr berührt und gleichzeitig war ich begeistert eine Frau kennen zu lernen, von der ich vorher nichts wusste, deren Leben und Streben aber für alle Frauen ein wunderbar positives Beispiel sein kann, dass man zu jeder Zeit auch als Frau nach Freiheit und Selbstbestimmung streben sollte. Der einzige Weg, dass sich für einen selber aber auch für die Frauen allgemein etwas zum Besseren ändert.
Mary Wollstonecraft, die nebenbei bemerkt die Mutter von Mary Shelley war, hatte eine harte Kindheit. Ihre Eltern behandelten die Tochter wahlweise hart und ungerecht oder mit Nichtachtung. Aber das Mädchen hat einen starken Willen und befreit sich von den Schatten ihrer Jugend. Unbändig sucht sie nach ihrem eigenen Lebensweg. Wissbegierde und Freiheitsdrang beflügeln sie. Nach einigen Liebesbeziehungen, auch mit einer Frau, findet sie den richtigen Mann und schenkt ihm zwei Kinder. Aber die letzte Geburt ist schwer und elf Tage liegt sie darnieder, gepflegt von der bodenständig-patenten Hebamme Parthenia. Sie lässt in dieser Zeit ihr Leben Revue passieren.
Erzählstil und Dramaturgie des Buches haben mir ausgesprochen gut gefallen. Allerdings ist der enge Zeitrahmen der Geschehnisse fast ein wenig einengend. Es hätte sicherlich noch viel mehr gegeben über dieses leider viel zu kurze Frauenleben. Aber alles in allem ein Rundum-Sorglos-Paket. Tolles Cover, genialer Titel, wunderbare Geschichte.
Die Autorin Samantha Silva beschreibt in ihrem Roman das Leben von Mary Wollstonecraft, die als eines von sechs Kindern des Webers und Landwirtes Edward John Wollstonecraft aufwächst. Wie im 18. Jahrhundert üblich, werden ausschließlich Söhne gefördert, selbst wenn sie nichts taugen. Die intelligente Mary, darf nur wenige Jahre zu Schule gehen und wird - genauso wie ihre Mutter und Schwestern vom Vater verprügelt. Doch die Mutter kann sich nicht mit ihren Töchtern solidarisieren, sondern hängt mit einer Affenliebe an ihrem Sohn.
Mary weiß instinktiv, dass nur mehr Bildung aus dieser Sackgasse des Elends herausführt. Sie lernt was und wo immer es geht und gründet als Erwachsene eine Schule für Mädchen, die dann den Bach hinuntergeht, als sie ihre Freundin Fanny Blood in Lissabon besucht, wo sie mit ihrem Mann wohnt. Fannys Tod im Kindbett verarbeitet sie in einer Novelle (Mary: A Fiction“).
Mary Wollstonecraft hat erste Erfolge als Schriftstellerin und kann ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten. Privat wird ihr wenig Glück zuteil. Erst mit William Godwin findet sie einen Partner fürs Leben. Das wird allerdings nicht mehr lange dauern, denn Mary stirbt elf Tage nach der Geburt ihre Tochter Mary, die später als Mary Shelley durch ihren Roman „Frankenstein“ bekannt werden wird.
Meine Meinung:
Das Spannende an diesem historischen Roman ist, dass die Autorin Mary Wollstoncrafts Leben in jenen elf Tagen zwischen der Geburt und ihrem Tod ablaufen lässt. Die schon geschwächte Mary erzählt ihrer Tochter ihr Leben.
Zwischendurch erhalten wir immer wieder Einblick in den Gesundheitszustand, doch weiß der geneigte Leser, dass Mary Wollstoncraft sterben wird.
Wir erfahren einiges aus der Zeit, in der Frauen keine Rechte hatten und auf Gedeih und Verderb ihren Ehemännern bzw. Vätern und Brüdern ausgeliefert waren. Mary Wollostoncraft gilt als eine der ersten Feministinnen. Die Französische Revolution 1789 hat in ihr Hoffnung aufkeimen lassen, dass eine Änderung möglich sein könnte. Doch der Kriegsruf „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ gilt nur für Männer, wie auch Olympe de Gouges (1748-1793) leidvoll erfahren muss. Sie wird wegen ihrer feministischen Reden verhaftet, zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Fazit:
Ein interessantes Sittengemälde einer frauenfeindlichen Zeit, dem ich gerne 5 Sterne gebe.
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