Rezension zu "Im Herzen der Meere und andere Erzählungen" von Samuel Joseph Agnon
"Im Herzen der Meere" ist eine Sammlung von neun Erzählungen des Autors. Die Geschichte selbst handelt von einer Gruppe Chassidim, die sich aufmachen, um nach Jerusalem zu pilgern und dabei Gefahren und Versuchungen des Teufels widerstehen zu müssen.
Inhaltsangabe klang gut, trauriger weise ist es nicht mehr.
Vielleicht muss man mehr zwischen den Zeilen lesen, vielleicht mehr von der Symbolik kennen, aber für mich war der Schreibstil einfach nur künstlich aufgebauscht. Viele Worte um wenig Handlung.
Ich nehme gern Bücher mit religiöser Perspektive zur Hand, aber nach dieser Lektüre, habe ich nicht das Gefühl etwas neues erfahren oder gelernt zu haben.
In einer Beschreibung heißt es, Agnon verbinde die Sprache der heiligen Schrift mit Einflüssen der deutschen Literatur, sodass ein einzigartiger Schreibstil entstehe. Wenn dem wirklich so sein sollte, ist das bei der Übersetzung aus dem Hebräischen wohl verloren gegangen. Ich konnte weder dem Stil noch dem Inhalt selbst etwas entnehmen.
Die Einfluss der Sprache der heiligen Schrift ist klar erkennbar. Oftmals liest sich das Buch wie die Bibel. Also die langweiligen Stammbaum-Kapitel.
Trotzdem zwei Sterne, da die Geschichten wenigstens kurz und im Kern interessant sind, wenn sie auch nicht so liebevoll aufgearbeitet wurden, wie ich es mir gewünscht hätte.