Rezension zu "Als das Gras zu wachsen aufhörte" von Sandra Andrés
Ich habe diesen Roman verschlungen. Ausgerechnet ich, die in ihrem Leben Liebesromane nur mit spitzen FIngern anfasst und eingefleischte Fantasyliebhaberin ist,. Ich betone Fantasy und liebend gern, ganz ohne Romanze.
Aber hier in diesem Roman geht es ganz realistisch, um die Kunst (das Schreiben, die Frage nach dem Autor*innenenleben) und die Liebe.
Sandra Andres schaffte es, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln: Mit einer wunderbar atmosphärischen Reise in 90er, mit einer klugen und sensiblen Protagonistin, die ihre eigenen Flaws hat und einem interessanten männlichen Gegenüber, das im Laufe der Geschichte immer komplexer wird. Das Buch ist aus beiden Perspektiven geschrieben und durch die Tagebucheinträge der Protagonistin ergibt sich nach und nach ein Bild der Vergangenheit und wie sich daraus die Gegenwart formt. Handwerklich großartig konstruiert und unglaublich leicht zu lesen. Am Besten liest man das Buch an goldenen Herbsttagen, wenn die Ernte eingefahren wird:-). Denn ist eine gelungene Second Chance-Liebe nicht genau das: Das Ernten von endlich authentisch lebbaren Gefühlen? Klare Leseempfehlung für alle die anspruchsvolle, realistische Second Chance-Liebesgeschichten mögen.