Rezension zu "Auf sanften Pfoten" von Sandra Bäumler
Anmerkung: Die bittersweet eShorts kamen 2015 raus und können heute nicht mehr erworben werden.
Als Pfoten-Freund war ich auf Sandra Bäumlers Beitrag zu den bittersweet Kurzgeschichten ganz besonders gespannt, denn was der Klappentext versprach, klang magisch und nach der perfekten Gelegenheit eine verzaubernde Liebesgeschichte zu lesen. Leider kam diese ganz besondere Magie absolut nicht bei mir an...
"Auf sanften Pfoten" erzählt von der jungen Frau Katie, die sich in eine Katze verwandeln kann und meine Begeisterung über die Tatsache verpuffte recht schnell, denn der Grund dafür oder ein Rückblick auf ihre Vergangenheit, als ihr das zum ersten Mal bewusst geworden ist, gab es nicht. Es ist einfach so. Und dieses "ist einfach so" spiegelt für mich auch ein wenig den Schreibstil wieder: wenig detailliert und einfach ohne Funke runtergerasselt. Das ganze Potenzial, was verloren geht, ist so schade. Denn die Spannung ist eigentlich da: Sie nimmt einen verletzten Kater bei sich auf und am nächsten Morgen liegt ein nackter Mann in ihrem Bett. Eine Freundin von ihr ist auf mysteriöse Weise verschwunden. Und die Liebesgeschichte hat mich an den Witz mit dem Igel erinnert, der jetzt hier wohnt: Es ist einfach so.
Als Leser möchte man das warum, das wie und besonders das wann erleben, denn jede Geschichte hat ihren Rhythmus, doch diese Kurzgeschichte fällt leider aus allen Rastern. Nichtssagend, runtergerasselt und der Showdown ist so nüchtern, dass mich das Ende des Buches völlig überrascht hat.
Doch auch wenn das sehr negativ klingt, hatte die Geschichte ihren Charme und genügend humorvolle Momente um mich wenigstens ein bisschen glücklich zu machen.