Sandra Brown hält in ihrem neuen Thriller nichts von langsamer Einführung in die Geschichte, denn gleich zu Beginn wird der Leser direkt in eine rasante Story "hineinkatapultiert". Während unsere weibliche Hauptprotagonistin Honor gerade Kuchen für eine Geburtstagsfeier bäckt, entdeckt ihr vierjährige Tochter Emily einen verletzten Mann im Garten. Dieser scheint jedoch gar nicht so schwer verletzt und setzt Honor die Pistole an. Er nimmt die Beiden als Geisel und verschanzt sich in deren Haus. Dort bemerkt Honor bald, dass sie den gesuchten Mörder Lee Coburn im Haus hat, der angeblich sieben Menschen erschossen hat. Doch Lee ist ein verdeckter Ermittler des FBI und einer großen Sache auf der Spur. Und bald weiß Honor nicht mehr, wem sie vetrauen soll, denn sowohl die hiesige Polizei als auch das FBI ist korrupt oder hat seine Maulwürfe. So beginnt eine atemlose Flucht durch Louisiana, die Honor und Coburn an ihre Grenzen treibt.

Die Autorin schickt den Leser gemeinsam mit Honor, Coburn und der kleinen Emily auf eine nervenaufreibende und abenteuerliche Flucht. Man weiß kaum wer Freund und wer Feind ist und vorallem wer der gefürchtete Bookkeeper ist, der die Fäden in den Händen hat. Dies sorgt permanent für eine unglaubliche Spannung beim Lesen und die kleine, aber diesmal feine Lovestory, die Sandra Brown immer einbaut, verleiht dem Ganzen noch die Extrawürze!
Ich flog nur so durch die Seiten und dachte mir "Endlich wieder ein toller Spannungsthriller mit kleiner Lovestory" (Romantic Suspense), doch der für mich total unglaubwürdige Schluss hat meine Meinung zum Buch drastisch verschlechtert. Für mich ist die Auflösung irgendwie zu weit hergeholt, nicht nachvollziehbar und unrealistisch, außerdem kurz und zu wenig erklärt. Ich kann hier jetzt nicht mehr dazu sagen, sonst würde ich spoilern, aber ich war alles andere als zufrieden mit dem Ende. Und dann auch noch dieser Epilog! Was war das denn bitte ?

Die beiden Hauptprotagonisten sind wundervolle Charaktere und die kleine Emily ist noch das Tüpfelchen auf dem i, der sogar Coburn erliegt. Man weiß sehr lange nicht, ob er nun zu den guten oder bösen Jungs gehört und schwankt immer wieder, wie Honor, hin und her und fragt sich, was man nun glauben soll.
Auch die anderen Charaktere sind sehr gut beschrieben: Honors Schwiegervater, der pendantische Ex-Marine Soldat, der immer auf dem Laufenden sein muss; ein skrupelloses Zwillingspärchen, das von Moral nicht viel hält; der eher unbedarfte FBI Ermittler mit schwer behinderten Kind; der schwarze Jugendliche, der als Auftragskiller sein Geld verdient und natürlich derjenige, der alle Fäden zusammenhält und dessen Identität keiner kennt.

Cover:
Sowohl Originaltitel, als auch Originalcover finde ich genauso nichtsagend wie der deutschen Ausgabe, doch beim amerikanischen Titelbild sieht man die sumpfige Gegend der Landschaft, in der Honor wohnt und lebt. Das deutsche Cover ist ja auch eher nichtssagen, passt aber zur Reihe.

Fazit:
Ein äußerst temporeicher Thriller mit kleiner Lovestory, wie von der Autorin gewohnt, spannend und vollerÜberraschungen. Vergleichbar mit einem Hollywood-Thriller, jedoch hat mich das Ende total enttäuscht zurückgelassen.