„Das vegane Kochbuch“ von Sandra Forster kommt sehr zurückhaltend daher, was mit Sicherheit daran liegt, dass es erstmalig bereits 2009 erschienen ist und vegane Ernährung damals noch nicht so sehr im Trend lag wie heute. Die Autorin ernährt sich seit zehn Jahren vegan, für sie ist es keine Mode, sondern eine Lebenshaltung.
Und obwohl sie keine Ausbildung im Gastronomiebereich absolviert hat, eröffnet sie das erste vegane Restaurant in München und engagiert sich in einem Ausbildungsbetrieb für Jugendliche mit problematischer Biografie, ähnlich dem „Fifteen“ Konzept von Jamie Oliver.
Die eher einfach gehaltenen Rezepte decken alle Bereiche der Ernährung ab. So findet man neben den üblichen Suppen und Salaten auch diverse Nudel- und Gemüsegerichte sowie Desserts. Aber es gibt auch das eine oder andere Rezept für Salsas und Chutneys, gerade jetzt in der kommenden Grillsaison höchst willkommen. Die Beschaffung der Zutaten ist glücklicherweise kein Problem, denn diese sollten in jedem einigermaßen gutsortierten Bio-/Supermarkt verfügbar sein. Positiv ist mir auf alle Fälle die sparsame Verwendung von Soja- und Ersatzprodukten zugunsten vollwertiger Zutaten aufgefallen. Für mich ein großer Pluspunkt!
Ein gewisses Maß an Kocherfahrung sollte man allerdings haben, wenn man sich an die Zubereitung wagt, denn nicht alle Arbeitsschritte sind im Detail ausgeführt. Vieles wird einfach von der Autorin als bekannt vorausgesetzt. Kein Problem, wenn man schon länger regelmäßig kocht, aber durchaus ein Pferdefuß für Anfänger.
Ergänzend zu den Rezepten gibt es einen Textteil, in dem verschiedene Autoren über Aspekte des Lebens schreiben, die den veganen Bereich tangieren. Außerdem findet sich im Anhang eine Übersicht, in der Begriffe erläutert werden, die zum Thema passen, wie Küchentechniken und Rezeptzutaten. Komplettiert wird dies durch die Aufzählung weiterführender Medien sowie durch eine Adressliste, in der Bezugsquellen für vegane Produkte genannt werden.
Sandra Forster ist nicht auf einer Mission und kommt ohne den erhobenen Zeigefinger aus. Sie will Bewusstsein schaffen und mit ihren Rezepten vielmehr durch Qualität und Geschmack überzeugen. Und das gelingt ihr.