Cover des Buches Mehr als Freundschaft? (ISBN: 9781502355515)
Rezension zu Mehr als Freundschaft? von Sandra Grauer

Wenn dir nichts mehr bleibt

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 8 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 8 Jahren
Klappentext:
Wie weit würdest du für die Liebe gehen? Was, wenn du dich in deine beste Freundin verliebst, sie aber schon vergeben ist? Wenn sie auf cool, sexy und durchtrainiert steht, du aber ziemlich genau das Gegenteil bist? Wenn sie alles ist, was du hast? Wenn du alles verlieren könntest? Was würdest du tun? Leon geht volles Risiko und setzt dabei nicht nur sein Herz aufs Spiel. Noch während er versucht, Mia für sich zu gewinnen, beginnen die Dinge aus dem Ruder zu laufen.

Die Autorin:
Sandra Grauer wurde 1983 im Ruhrgebiet geboren. Schreiben, Lesen und in die Welt fremder Geschichten eintauchen war schon immer ihre Leidenschaft. In Heidelberg studierte sie Sprach- und Übersetzungswissenschaften, später absolvierte sie ein fachjournalistisches Fernstudium und ein Volontariat in einer PR-Agentur in Karlsruhe. Mit ihrem Mann und zwei Meerschweinchen lebt sie im Ruhrgebiet. Sie schreibt Romane für Jugendliche und Frauen.

Meine Meinung:
Leon, Pitt und Mia sind seit Kindertagen befreundet. Leon ist ein Junge, der intelligent und eher unsportlich ist, Pitt der Schwarm und Mädchenversteher schlechthin und Mia ist ein Mädchen, das eher oberflächlich ist und nach dem Aussehen ihres Gegenübers geht und immer auf der Suche ist. Irgendwann gesteht sich Leon ein, dass er in Mia verliebt ist, doch die ist mit Patrick zusammen, der sich als gutaussehendes Ekelpaket erweist.
Als Leon seiner besten Freundin seine Gefühle gesteht, wird sein Traum zum Albtraum, denn er wird nicht nur jeden Tag in der Schule gemobbt, sondern muss nun auch mit der Zurückweisung Mias leben. Doch das ist noch nicht alles, denn das Verhängnis nimmt seinen Lauf...

"Mehr als Freundschaft" ist wahrlich keine leichte Kost, das kann man schon am Anfang des Buches erahnen, aber dass es so drastisch endet, hätte ich nicht gedacht. Dennoch war Leons Verhalten jederzeit nachvollziehbar, gekonnt wurde seine Psyche beleuchtet, und er war mir stets überaus sympathisch, im Gegensatz zu Pitt und Mia. Ich hatte das Gefühl, dass sie nie so richtig zu ihrem Freund standen, und dass er nur immer gut war, wenn sie sich zum Beispiel im Liebeskummer halb ertränkte, dann rannte sie zu ihm. Okay, als etwas Tragisches in Leons Leben geschah, war sie auch für ihn da, doch das vermochte trotzdem nicht meine Meinung über Mia zu ändern.
Ich weiß auch nicht, was die Jungs an diesem Typ Mädchen gefunden haben, die stets auf der Suche nach einem neuen Kerl war und Bier becherte wie andere Wasser.
Sie konnte ja angeblich nichts mit Leon anfangen, denn er war ihr Kumpel, den sie nicht verlieren wollte. Doch diese Aussage wurde später nichtig, als sie ihr eigens aufgestelltes Gesetz brach, nichts mit Freunden anzufangen, die sie schon ewig kennen. Verlogen.
Leon tat mir echt leid, denn egal was er tat, er konnte einfach nicht gewinnen.

In dem Buch stecken so viele Botschaften, u. a. über Mobbing und was es anrichten kann, dass es meiner Meinung nach keine Freundschaft zwischen Mädchen und Jungen geben kann - außer man findet sich nicht anziehend oder sexuell attraktiv. Irgendwer ist immer der Idiot, der verliert.
Was aus einem Menschen werden kann, der keinen Rückhalt hat, der ständig kämpfen muss, auch wenn die Tat, die er beging, nicht rechtzufertigen ist. Dennoch ist er ein Produkt unserer Gesellschaft, der nette, verständnisvolle, drangsalierte, verliebte Leon, der bald keinen Ausweg mehr weiß.

Die Geschichte vergisst man nicht so schnell, spiegelt sie doch das Alltägliche wider, mit denen ein jeder, der nicht dazugehört, weil er sich nicht für andere verbiegen will, auseinandersetzen muss. Ob er will oder nicht.
Auch den Bericht, der am Ende folgte, lässt den Leser innerlich aufschreien, denn jeder, der aus seinem Gefüge gerät, hat andere Gründe, so etwas zu tun. Nicht immer ist alles mit Killerspielen erklärbar, das hätte man wohl gern.

Einen Stern habe ich abgezogen, da die Geschichte etwas ausgefeilt und langweilig mitunter zu lesen war, da hätte ich mir mehr Dynamik gewünscht, eine solche, die das erbarmungslose Ende dann erzählte.

4 Sterne.
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