LL rezensiert
von lenasbuecherwelt
Rezension
Ich lese nicht viele historische Romane und wenn, dann haben sie es schwer, mich wirklich zu begeistern. Für Zeitreisegeschichten hingegen hatte ich schon immer ein Faible und als ich sah, dass „Das Herz der Lilie“ endlich als Taschenbuch herauskommt, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Und so kam es, dass ich die Geschichte noch am Ankunftstag verschlang. Und was soll ich sagen… Ich bin absolut hingerissen und wünsche mir gleichzeitig nichts sehnlicher als einen 3. Band!
Dabei ist das Buch viel weniger eine Zeitreisegeschichte, als ich anfangs annahm. Einmal im 17. Jahrhundert angekommen schafft Julia es nämlich nicht mehr zurück und muss sich mit ihrer Situation am Versailler Hof abfinden.
Es war wirklich zauberhaft mit Julia das Schloss zu erkunden und sich in diesem Jahrhundert zu Recht zu finden. Ich bin begeistert, wie authentisch die Autorin die Geschichte doch erzählt hat. Und dank ihres bildlichen Schreibstils habe ich mich beinahe selbst gefühlt, als würde ich neben Julia in Frankreich stehen.
Dabei ist die Geschichte wirklich spannend, denn unter den Adligen und Betuchten gibt es viele Intrigen und Neid und das Giftmischen ist in Mode gekommen. Julia muss sich also nicht nur mit der neuen Etikette und der anderen Sprache auseinandersetzen, auch ist ihr nicht jeder so wohlgesonnen wie König Ludwig der XIV.
Und dann ist da auch noch eine wunderbar herzerwärmende Liebesgeschichte, die dem Buch den letzten Schliff gegeben hat.
Ich las und las also und die Seiten flogen nur so dahin. Gleichzeitig wollte ich kein Ende und immer weiter in der damaligen Zeit versinken. Aber als das Ende kam, war es wirklich nicht so, wie ich es mir vorstellen hätte können. Obwohl die Autorin versucht hat, die Geschichte mit einem Happy End abzuschließen, war mir das Ende einfach nicht gut genug. Es wirkte irgendwie so, als hätte die Autorin versucht, aus all den offenen Fäden noch irgendwie schnell ein Strickmuster zusammenzubasteln.