Rezension zu "Das kleine Senfkorn" von Amy-Jill Levine
Wer sich schon immer mal tiefer damit auseinandersetzen wollte, was es eigentlich bedeutet, wenn das Reich Gottes mit einem Senfkorn verglichen wird, der wird dieses Kinderbuch als hilfreich erachten.
Nicht nur für Kinder wird hier erklärt, dass aus etwas kleinem, unscheinbaren etwas sehr großes und mächtiges erwachsen kann. Dass Dinge anfänglich unscheinbar oder gar unnütz wirken können und auch nach Anweisung genutzt für gewisse Zeit unsichtbar bleiben können, wird in dieser wunderbar illustrierten Geschichte ganz klar herausgearbeitet. Dabei gehen Bild und Text Hand in Hand. Während die Bilder dominieren, wird mit kurzen Sätzen das Geschehen darauf untermalt.
Wer dadurch noch nicht genug inspiriert ist, kann sich ganz hinten noch die Anmerkungen der Autorinnen durchlesen, die auf einer ganzen Seite schildern, welche Auslegungen es alles für dieses Gleichnis gibt und - was ich noch wertvoller finde – Fragen auflisten, die den Zuhörern gestellt werden können, wenn man mit der Geschichte arbeitet, um in ein noch tieferes Entdecken und Erleben zu kommen.
Da ich zu diesem Thema bisher kein anderes Bilderbuch kenne, finde ich es sehr wertvoll und gleichzeitig auch wirklich sehr ansprechend gestaltet. Klare Kaufempfehlung. Nicht nur für Kirchgänger, die biblische Inhalte kreativ aufgearbeitet schätzen sondern ebenfalls für Nicht-Gläubige, die mit dem Gedanken, dass Winziges ganz groß rauskommen kann ebenfalls d’accord gehen können.