Cover des Buches Schwert und Rose (ISBN: 9783570309452)
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Rezension zu Schwert und Rose von Sara B. Larson

Nichts für Fantasy-Fans

von haunted_soul vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Leider viel zu viel romantisches Gesäusel und zu wenig Fantasy- schade!

Rezension

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haunted_soulvor 9 Jahren
Inhalt:

Alexa ist eine exzellente Schwertkämpferin. Als sie mit vierzehn ihre Eltern verliert, tritt sie der königlichen Leibgarde bei – und aus Alexa wird Alex. Drei Jahre später hat sich Alexa an die Spitze von Prinz Damians Elitegarde gekämpft. Als sie zum Leibwächter des Prinzen avanciert, stellt sie fest, dass der hochmütige Prinz dunkle Geheimnisse verbirgt. Ihr eigenes Geheimnis droht ans Licht zu kommen, als Damian, Alexa und Rylan, ein weiterer Gardist, entführt werden. Plötzlich steht Alex am Abgrund einer tödlichen Intrige – und zwischen zwei Männern, die um ihr Herz kämpfen …


Meine Meinung:

Dieses Buch hat eigentlich genau die richtigen Zutaten, um es auf die Liste meiner Lieblinge zu schaffen- dachte ich zumindest. Sowohl das Cover als auch die Inhaltsangabe haben mich sofort angesprochen. Ich erhoffte mir actionreiche Kampfszenen, höfische Intrigen und eine verwegene Kick-Ass-Heldin. Der Anfang begann auch recht vielversprechend: Alexa und ihr Zwillingsbruder Marcel werden Zeuge eines feindlichen Überfalls, bei dem ihre Eltern zu Tode kommen. Als sich die königliche Armee nähert, treffen sie die Entscheidung, Alexa als Junge auszugeben. Denn nur so kann sie dem grausamen Schicksal entgehen, das Mädchen und Frauen im Königreich Antion ereilt.

Man hielt mich für den Besten. Ich war der Schnellste, der Geschickteste im Bogenschießen, und unübertroffen mit dem Schwert.

Einige Jahre später sind Alexa und Marcel in die Leibgarde von Prinz Damian aufgestiegen. Alexa ist die begabteste Schwertkämpferin von allen Soldaten, nicht einmal ihr Bruder kann es mit ihr aufnehmen. Als Alex ist sie für die Leibgarde unentbehrlich geworden. Die ersten fünfzig Seiten haben mir eigentlich recht gut gefallen. Gut, man merkt gleich, dass die Autorin kein gewaltiges Fantasy-Epos geschrieben hat und dass das Zielpublikum eher jüngere Mädchen sind. Trotzdem war ich optimistisch- bis Prinz Damian ins Spiel kam. Ab da ging es für mich nur noch steil bergab.

Alexa hält ihn eigentlich für einen eingebildeten Snob, doch als sich geheimnisvolle Geschehnisse häufen, lernt sie ihn von einer ganz anderen, sanften Seite kennen. Leider konnten mich weder Damians Charakter noch die Liebesgeschichte zwischen ihm und Alexa überzeugen. Die ganze Handlung trieft sozusagen nur vor lauter Klischees. Der eigentliche Bad Boy entpuppt sich als mitfühlender und edelmütiger Ritter, der nur von allen falsch verstanden wird. Und natürlich hat er insgeheim einen aufopferungsvollen Plan entwickelt, um der Gewaltherrschaft des Bösen ein Ende zu bereiten. Manche Textstellen wie das folgende Zitat waren wirklich stark an der Grenze der Erträglichkeit.

Als das sanfte Licht der Morgendämmerung sein Gesicht liebkoste, kam mir unwillkürlich der Gedanke, dass das Schönste an Antion er war.

Zu allem Übel verwandelt sich die kämpferische Alexa vom Beginn auf einmal in eine ständig errötende schmachtende Pute, die nichts anderes zu tun hat, als die körperlichen Vorzüge ihrer Verehrer hervorzuheben. Derer sind nämlich gleich zwei- leider. Das Liebesdreieck zwischen Alexa, Damian und dem Gardisten Rylan, der ein enger Freund Alexas ist, dominiert sozusagen das ganze Buch. Beide würden alles dafür tun, um Alexa für sich zu gewinnen. Wieso, wird leider nicht erklärt. Ebenso unrealistisch finde ich, dass die zwei wenig überrascht darauf reagieren, dass der zähe Soldat Alex eigentlich ein Mädchen ist. Meiner Meinung nach hat es sich die Autorin damit unheimlich einfach gemacht.

Das eigentlich Spannende an dem Buch, nämlich der Konflikt zwischen den Königreichen Antion und Blevon, gerät dabei völlig zur Nebensache. Geärgert hat mich zudem, dass eine sehr strikte Trennung von Gut und Böse besteht. Dadurch wirkt alles nur noch sehr viel mehr vorhersehbar und stereotyp. Schon nach einem Drittel habe ich mich also schrecklich gelangweilt und war von den Figuren stark genervt. Durchgehalten habe ich nur, weil mir der Anfang eigentlich gut gefallen hat und ich immer noch auf eine positive Wendung gewartet hätte.


Fazit:

Flache Figuren, klischeehafte Handlung und dazu ein alles dominierendes Liebesdreieck: Dieses Buch ist wirklich nur für Leser geeignet, die nichts gegen eine Über-Überdosis Romantik haben. Fantasy-Fans werden dagegen unweigerlich eine schwere Enttäuschung erleben.
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