Cover des Buches Liebe unplugged (ISBN: B00MQGA5GA)
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Rezension zu Liebe unplugged von Sara Belin

Viel Sex, wenig Handlung

von j125 vor 9 Jahren

Rezension

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j125vor 9 Jahren
Inhalt:
Noemi ist Studentin und knapp bei Kasse. Als ihr Bruder Ben ihr einen Job als Hundesitter besorgt, ist sie sofort angetan von der Idee und stimmt zu. Ihr erster Job ist bei dem angehenden Rockstar Myles, der für seinen Huskey-Welpen Luna einen Hundesitter sucht. Obwohl Luna sehr süß ist, ist Myles noch viel süßer und attraktiver, sodass Noemi und Myles ziemlich schnell eine Affäre beginnen. Allerdings nur eine Affäre, denn Myles wird bald mit seiner Band auf Tour sein und dann hat er keine Zeit und keine Nerven für eine Freundin.

Meine Meinung:

Bei einer Blogger-Advents-Auktion habe ich dieses Ebook ersteigert und mir doch ein wenig mehr von der Geschichte gehofft, als ich letztendlich bekommen habe. Der Inhalt klingt nicht wirklich neu, aber dennoch hätte man was aus der Idee machen können, da sowohl Neben- wie auch Hauptcharaktere eine Vergangenheit haben. Leider wurde das vorhandene Potential meiner Meinung nach nicht genutzt.

Noemi und Myles waren als Hauptfiguren durchaus in Ordnung, wenn auch nicht so toll, dass ich sie gleich in mein Herz geschlossen habe. An Noemi hat mir gefallen, dass sie meistens sehr gut gelaunt und fröhlich war, was insofern gut zu der Geschichte gepasst hat, als das sie im Frühjahr/Sommer spielt. Außerdem entspricht sie nicht dem typischen Beuteschema was man von Rockmusikern erwarten würde, da sie weibliche Kurven hat und eigentlich gern fünf Kilo abnehmen würde.

Myles entspricht so überhaupt nicht dem Klischee des Rockmusikers, außer vielleicht vom Aussehen her. Er ist nicht an One-Night-Stands/Groupies interessiert und möchte eigentlich nur seine Musik machen. An ihm hat mit gut gefallen, dass er Noemi wirklich so mag wie sie ist und das auch deutlich zum Ausdruck bringt. Er liebt ihre Kurven und findet sie genau deswegen attraktiv.

Zwischen Noemi und Myles knistert es gleich beim ersten Treffen, weshalb es nicht sonderlich verwunderlich ist, dass sie bald im Bett landen. Es ist ein bisschen Schade, dass es recht wenig Szenen von den beiden zusammen außerhalb des Bettes gibt und wenn, dann denken sie an zukünftige oder vergangene sexuelle Erlebnisse. Mir hat einfach das gegenseitige Kennenlernen der beiden gefehlt. Auch Noemi denkt darüber nach, dass sie Myles eigentlich kaum kennt, aber in so einer Situation würde ich erwarten, dass sie ihn Dinge fragt. Wenn ich merke, ich weiß über einen Menschen wenig und mich stört dieser Umstand, dann frage ich ihn doch nach Dingen die ich wissen will. Noemi scheint nicht auf diesen Gedanken gekommen zu sein, oder wenn erst spät und ohne das der Leser es mitbekommt.

Wie schon erwähnt, haben die Nebenfiguren alle eine Vergangenheit, was mir grundsätzlich gut gefallen hat. Leider wird das immer nur kurz in ein oder zwei Sätzen erwähnt, sodass sich die ganze Geschichte fast ausschließlich um die Affäre zwischen Myles und Noemi dreht. Mir hätte es einfach besser gefallen, wenn auch andere Dinge mehr thematisiert worden wären, das Material ist ja da. Nicht so gut gefallen hat mir außerdem, dass nahezu jede (!) Nebenfigur irgendwie beziehungsgestört ist und deshalb nicht in der Lage ist eine normale Beziehung einzugehen. Schuld sind dabei immer die Männer. Ich finde es etwas seltsam, dass es offensichtlich nicht möglich ist, sich von seinem Partner in beidseitigem Einvernehmen zu trennen, einfach weil es nicht passt, man sich auseinander gelebt hat, oder was auch immer. Nach wenigen Wochen allerdings, die für den Leser kurz zusammengefasst werden, da die Geschichte einen Zeitsprung macht, sind dann aber alle Personen plötzlich in festen Händen und sehr glücklich.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, es lässt sich recht flüssig lesen und durch die Perspektivenwechsel erfährt man sowohl Noemis als auch Myles Gedanken. Dennoch gab es hier und da einige Fehler, es war aber für mich gerade noch im Rahmen. Ein bisschen genervt haben mich die Abkürzungen wie „OMG“ die genau so in den Gedanken der Protagonisten auftauchen. Wenn ich denke, dann denke ich „Oh mein Gott“ und nicht „OMG“.

Fazit:
Keiner der Charakter war mir wirklich sympathisch, immerhin waren sie auch nicht unsympathisch. Viel eher haben sie keine Gefühle in mir wecken können. Außer vielleicht der Hund. Die Handlung dreht sich fast ausschließlich um Noemi und Myles und ihre Affäre, ich hätte mir durchaus noch mehr Nebenhandlung vorstellen können, da sich so eine Sexszene an die andere reiht. Insgesamt war die Geschichte sehr vorhersehbar und wenig überraschend.
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