Rezension zu Das Affenhaus von Sara Gruen
Rezension zu "Das Affenhaus" von Sara Gruen
von The iron butterfly
Rezension
The iron butterflyvor 12 Jahren
In "Das Affenhaus" von Sara Gruen bildet die Zerstörung der Forschungsräumlichkeiten eines Sprachforschungs-Projekts mit Affen der Gattung Bonobo die Grundlage. Die intelligenten Tiere sind äußerst friedlich und kommunizieren mittels ASL (American Sign Language) mit ihren wissenschaftlichen Betreuern. So wurde die Wissenschaftlerin Isabel Duncan bei dem hinterhältigen Bombenanschlag nicht nur sehr schwer verletzt, ihr wurden auch ihre Zöglinge, also die Bonobos entzogen, da die Forschungstätigkeit aufgrund der unklaren Beweislage eingestellt wurde. Der Journalist John, der die Einrichtung noch Stunden vor dem Anschlag zur Recherche für einen Artikel besuchen durfte, ist nicht minder geschockt, als er im Fernsehen die erschreckenden Bilder von der Zerstörung und den in den Bäumen Zuflucht suchenden Affen sieht. Die weitere Geschichte rankt sich um kriminelle Machenschaften, fragwürdige TV-Formate und Profitgier ohne jegliche Skrupel. Hannes Jaenicke spricht in seiner bekannt lakonischen Art. Unspektakulär, aber passend, vorallem zum Charakter des Journalisten John. Im Falle der Sichtweise von Isabel fehlte mir oft das Pathos, da sie sich durch die Tatsachen physische und psychische Verletzung durch den Anschlag, Verlust von Arbeit und Verdienst, Ungewissheit um das Wohlergehen ihrer Tiere kaum in dieser distanzierten Position befinden kann. Mehr wie zwei Sterne will ich daher nicht vergeben, auch wenn ich Geschichten um Tierforschung oder den Werteverfall in der Gesellschaft als äußerst wichtig erachte.