Rezension zu "Mein Vater Helmuth Rilling" von Sara Maria Rilling
Der Name des Dirigenten hat mir überhaupt nichts gesagt, und ich habe auch nicht so viel mit Musik am Hut, daß ich mich näher erkundigt hätte. Also habe ich dieses Buch völlig unbelastet gelesen.
Als erstes ist mir die schlechte Sprache aufgefallen; solche Aufsätze hätten wir schon in der Mittelstufe nicht mehr abgeben dürfen: monotone Sätze mit immer gleichem Aufbau, keinerlei sprachliche Highlights, die Fakten dominieren. Insgesamt ein Sachbuch alter Schule. Auch der Aufbau ist ziemlich unüblich: Die einzelnen Kapitel sind nach Themen geordnet, was zur Folge hat, daß man beim Lesen durch die Jahrzehnte springt. Das irritiert zumindest am Anfang sehr.
Rechtschreibfehler sind auch recht häufig: Auf S. 143 (und auch 50 Seiten später nochmal ganz ähnlich), zwei dicke Fehler in drei Zeilen: "Am Ende des ersten Passionsteil (sic!) gibt es zu den Worten "so ist mein Jesus nun gefangen" ein Duett. Die Sopran- und Altsolisten beklagen Jesus' (sic!) Gefangennahme." Die Autorin bedankt sich am Ende für das sorgfältige Lektorat, aber da muß der Lektor doch sehr müde gewesen sein. Zumal solche Fehler in einem christlichen Verlag auffallen sollten.
Überhaupt ist das Buch gar nicht christlich. Der Hänssler-Verlag vertreibt ja auch viel klassische Musik, und das Buch gehört wohl eher in diesen Bereich. Einer einzigen Komponistin aus Rußland wird eine Beziehung zu Jesus attestiert. Schon mager! Und das im Bereich der Kirchenmusik!
Insgesamt wird nicht die Person des Komponisten beschrieben, sondern eher sein Lebenswerk, was konkret bedeutet, daß seine Aktivitäten zur Sprache kommen. Für Musikbegeisterte mag das interessant sein, für mich ist es nichts.