Cover des Buches Nightmare - Alles hat ein Ende ... nur der Tod nicht (ISBN: 9783959623445)
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Rezension zu Nightmare - Alles hat ein Ende ... nur der Tod nicht von Sara Metz

Jugendlich unterhaltsam

von An-chan vor 6 Jahren

Rezension

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An-chanvor 6 Jahren
Klappentext und Cover haben mich direkt neugierig auf die Geschichte gemacht, allerdings hatte ich ein bisschen etwas anderes erwartet. "Nightmare" ist zwar durchaus kurzweilig, traf aber nicht ganz meinen Geschmack.
Die Handlung ist grundsätzlich interessant und das Thema, wenn auch nicht neu, gut umgesetzt. Die Totenwelt, an die March sich erinnern kann und aus der Jonah geflohen ist, ist alles andere als ein Paradies und die beiden wissen: irgendwas stimmt da doch nicht.

Doch die Umsetzung ist nicht so richtig gut gelungen. Am meisten gestört hat mich der Humor bzw. wie viele eigentlich ernste Szenen ins alberne gezogen werden, indem merkwürdig fehlplatzierte Situationskomik oder witzige Sprüche eingebaut wurden. Beispiel: Die Gruppe um March und Jonah betritt das Haus eines Mannes, der ihnen weiterhefen soll. Und sie stolpern erstmal alle im Eingangsbereich übereinander. Warum??? Und solche Szenen ziehen sich durch das ganze Buch, sodass man die Handlung einfach überhaupt nicht ernst nehmen kann. Es wird dadurch zu einer durchgehend albernen Komödie und das hatte ich beim Klappentext wirklich nicht erwartet.

Dazu gesellen sich ein paar Unstimmigkeiten und fehlende Erklärungen, z.B. warum Jonah der erste ist, der das Loch zur Erde entdeckt und auch noch durchkommt und vor ihm noch sonst keiner. Auch wurde mir zu Beginn nicht direkt klar, dass March sich an ihre Vergangenheit im Himmel erinnert. Das ist ihr in meinen Augen einfach plötzlich eingefallen, als Jonah das erwähnt hat. Vielleicht hab ich da aber auch was komplett überlesen? Auch widersprechen sich einige Aussagen manchmal, z.B. denkt March einmal, dass sie und Jonah sich an ihre Millionen Jahre "Vorleben" erinnern können, nur um kurz darauf zu betonen, dass sie keine Ahnung hat, wie lange sie schon existiert oder ob sie schonmal ein anderes Leben auf der Erde gelebt hat. Über kleinere Fehler wie ein plötzlich von Eisschokolade zu Erdbeermilch wechselndes Getränk liest man dann fast schon hinweg.

Die Charaktere bleiben allesamt oberflächlich. March ist von Beginn an ständig am betonen, was für ein unfreundlicher Mensch sie ist, obwohl sie an keiner Stelle wirklich unfreundlich handelt. Im Gegenteil: sie ist hilfsbereit und kontert wenn dann mit ironischen Sprüchen, statt wirklich unfreundlich zu sein. Außerdem ist sie natürlich mal wieder die typische Außenseiter-Protagonistin, die keine Freunde hat - bis auf Sandy, die aus nie näher erklärten Gründen mit March befreundet sein will/ist. Über die anderen Charaktere erfährt man fast nichts bzw. nur das, was für den Fortlauf der Story unbedingt notwendig ist. Auf jeden Fall haben aber alle den gleichen albernen Sinn für Humor... Die Entscheidungen der Charaktere waren oftmals auch schwer nachzuvollziehen und sprunghaft. Einen wirklich durchdachten Plan hatten sie nie.

Der Schreibstil ist gerade zu Beginn noch etwas holprig, aber insgesamt jugendlich und locker. Was etwas gestört hat, waren unnötige Erklärungen, die sich oft häuften und manches Mal wiederholten.

Dennoch war die Geschichte, wenn man sich erst einmal darauf einlässt, dass sie nur unterhalten soll und man sie mit Humor nehmen muss, kurzweilig. Ich wollte auch stets wissen, wie es ausgeht. Ein paar Ansätze waren sogar ziemlich philosophisch und hätten in einer passenderen Umgebung eine durchaus gelungene Geschichte hervorbringen können.
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