Sara Pennypacker

 4,3 Sterne bei 288 Bewertungen
Autorin von Mein Freund Pax, Mein Freund Pax – Die Heimkehr und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Sara Pennypacker ist künstlerisch vielseitig begabt: Sie arbeitete mehrere Jahre als Malerin bevor sie das Schreiben für sich entdeckte. Sie ist die Autorin von zahlreichen Kinderbüchern, für die sie auch schon mehrere Auszeichnungen erhielt, zum Beispiel den Golden Kit Award. Besonders große Erfolge konnte die Autorin mit der Reihe um Clementine verbuchen, die es auch auf die New York Times Bestseller-Liste schaffte. Sara Pennypacker lebt heute abwechselnd in Cape Cod (Massachusetts) und Florida.

Alle Bücher von Sara Pennypacker

Cover des Buches Mein Freund Pax (ISBN: 9783733500542)

Mein Freund Pax

(159)
Erschienen am 27.03.2019
Cover des Buches Mein Freund Pax – Die Heimkehr (ISBN: 9783733507268)

Mein Freund Pax – Die Heimkehr

(32)
Erschienen am 29.03.2023
Cover des Buches Hier im echten Leben (ISBN: 9783737358224)

Hier im echten Leben

(29)
Erschienen am 10.03.2021
Cover des Buches Clementine (ISBN: 9783551310989)

Clementine

(13)
Erschienen am 01.03.2012
Cover des Buches Der Sommer der Eulenfalter (ISBN: 9783551556486)

Der Sommer der Eulenfalter

(8)
Erschienen am 28.05.2015
Cover des Buches Clementine schreibt einen Brief (ISBN: 9783551310958)

Clementine schreibt einen Brief

(6)
Erschienen am 24.11.2011
Cover des Buches Vorhang auf für Clementine (ISBN: 9783551310279)

Vorhang auf für Clementine

(6)
Erschienen am 21.03.2011
Cover des Buches Ein Baby für Clementine (ISBN: 9783551555922)

Ein Baby für Clementine

(2)
Erschienen am 24.01.2013

Neue Rezensionen zu Sara Pennypacker

Cover des Buches Mein Freund Pax – Die Heimkehr (ISBN: 9783733507268)
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Rezension zu "Mein Freund Pax – Die Heimkehr" von Sara Pennypacker

bibliophilara
Eine herzerwärmende Fortsetzung

Das Motto für die Lesechallenge im März lautet: „Lies ein Buch, von dem du denkst, dass es ein 5-Sterne-Buch werden wird“. Vielleicht geht es euch ähnlich, aber ich habe irgendwie die Tendenz mir Bücher für gut aufzuheben und gerade Bücher, an die ich eine hohe Erwartungshaltung habe, spare ich mir für schlechte Zeiten auf. Deswegen war das Motto für mich ein Weckruf, endlich mal „Mein Freund Pax – Die Heimkehr“ von Sara Pennypacker zu lesen. Der erste Band war für mich ein Jahreshighlight, und ich kann mich nur wiederholen: Lest die Geschichte von dem Jungen und seinem Fuchs, die im Krieg auseinander gerissen werden. Als die Fortsetzung von „Mein Freund Pax“ 2022 veröffentlicht wurde, war ich überglücklich, denn das bedeutete, all die Figuren noch einmal wiedersehen zu können, die ich so sehr ins Herz geschlossen hatte. An dieser Stelle möchte ich mich auch herzlich bei Fischer Sauerländer für das wunderschöne Rezensionsexemplar bedanken! 

Der Fuchs Pax hat in der Wildnis ein neues Zuhause gefunden. Zusammen mit seiner Freundin Bristle hat er einen Bau gegraben und schon bald erwarten die beiden Nachwuchs. Als Bristle zwei Fuchsrüden und eine Füchsin zur Welt bringen, ist Pax überglücklich. Doch dann werden Pax und seine Tochter durch ein Feuer vom Rest seiner Familie abgeschnitten, und der Heimweg ist lang und voller Gefahren, vor allem für ein kleines Füchschen.
Der 13-jährige Peter hat hingegen seine Familie verloren. Sein Vater ist im Krieg gefallen und Pax lebt nun im Wald, wo er hingehört. Zwar wohnt Peter bei Vola, der Frau, die ihn aufgenommen hat, jedoch fühlt er sich dort trotz aller Bemühungen nicht zuhause. Und so entschließt sich Peter, bei den sogenannten Wasserkriegern mitzumachen, einer Gruppe, die sich um die Renaturierung und Aufreinigung des Gewässers in der Umgebung kümmert, in der Hoffnung so seine Bestimmung zu finden. 

„Pax rannte.“, ist der erste, knappe Satz des ersten Kapitels, welches aus der personalen Perspektive von Pax geschildert wird. Auch das letzte Kapitel aus Pax‘ Perspektive beginnt mit dem Satz „Pax rannte.“, wodurch ein Kreis geschlossen wird. Erneut wird die Geschichte abwechselnd im Präteritum durch Pax und Peter erzählt. Mit über 250 Seiten und 44 Kapiteln ist „Mein Freund Pax 2“ zwar kürzer als sein Vorgänger, hat jedoch 10 Kapitel mehr.

Peter ist inzwischen ein Jahr älter als im ersten Band und Vollwaise. Sein Vater, zu dem er ein eher schlechtes Verhältnis hatte, ist im Krieg gefallen. Somit sind sein Großvater und Vola die einzigen Bezugspersonen, die er noch hat. Trotzdem verhält sich Peter ihnen gegenüber ungerecht. Ich war anfangs sehr erschrocken darüber, wie sich Peters Persönlichkeit zwischen dem Ende des ersten Bandes und dem Beginn des zweiten gewandelt hat. Während es auf mich wirkte, als hätte er am Ende von „Mein Freund Pax“ seinen Frieden damit geschlossen, dass Pax nun eine neue Familie hat und es ihm gut geht sowie dass sein Vater, zu dem er ohnehin ein schwieriges Verhältnis hatte, nicht mehr lebt, keimt nun plötzlich ein neuer innerer Konflikt in ihm auf. Er trauert um seinen Vater und macht sich Vorwürfe, dass er Pax damals im Wald ausgesetzt hat, obwohl er dazu gezwungen wurde. Hat er Ende des ersten Bandes noch seinem Vater erzählt, dass er bei Vola ein neues Zuhause gefunden hat, fühlt er sich im zweiten Band dort plötzlich nicht mehr wohl und ist zu Vola grundlos abweisend. An einer Stelle wünscht er sich sogar, er hätte dem kleinen Pax das Genick gebrochen anstatt ihn aufzuziehen. Auf mich hat sein Persönlichkeitswandel wahnsinnig erzwungen gewirkt, der überhaupt nicht logisch, aber an sich notwendig ist, um Peter erneut einen positiven Charakterwandel durchleben zu lassen. Dabei ist Peters Erzählstrang an sich wirklich nicht schlecht, jedoch waren seine Gefühle und sein Verhalten im ersten Band für mich viel nachvollziehbarer.

Pennypackers Schreibstil ist wieder einfühlsam und poetisch, obwohl sie eine einfache Sprache verwendet, die besonders großen Wert auf die klare Benennung des Tier- und Pflanzenreiches legt, egal ob es eine „Hemlocktanne“ (S. 187), „Rotflügelstärlinge“ (S. 151) oder „Eintagsfliegen“ (S. 151) sind. Insbesondere die Beschreibung der Natur gelingt Pennypacker außerordentlich gut, weshalb sich die Lektüre manchmal wie ein erholsamer Waldspaziergang anfühlt. Dennoch herrscht in der Geschichte Krieg, weswegen die Idylle von Umweltzerstörungen wie Bränden, verseuchtem Grundwasser und Strahlenbelastung durchbrochen wird. Es geht hier um die Beziehung zwischen Mensch und Natur, aber auch um Verlust und Trauer. Deshalb ist die Atmosphäre gleichermaßen melancholisch wie nachdenklich, manchmal aber auch ruhig und friedlich. Das Tempo ist optimal gewählt und gerade die kurzen Kapitel laden dazu ein, auch nebenbei mal ein oder zwei Kapitel zu lesen. Obwohl Pax und Peter auf unterschiedlichen Missionen sind, haben sie jedoch eine große Parallele: beide sind auf der Suche nach ihrem Zuhause. Bei Peter ist dies eher im metaphorischen Sinne, bei Pax wortwörtlich, denn ihm wurde der Weg nach Hause abgeschnitten.

Allerdings lebt „Mein Freund Pax 2“ sehr von seinem Vorgänger. Immer wieder werden Rückblenden aufgemacht, die Ereignisse aus dem ersten Band schildern. Sei es das Aussetzen von Pax am Straßenrand, Peters erste Begegnung mit Vola oder der Tod des Fuchses Gray, der auf eine Landmine getreten ist. Da es bei mir über drei Jahre her ist, dass ich „Mein Freund Pax“ gelesen habe, war diese Auffrischung hier und da ganz nützlich, teilweise nahmen die Beschreibungen vergangener Handlungen für mich aber Überhand. Immer mehr hatte ich das Gefühl, dass die Fortsetzung nicht ganz mit dem genialen Erstling mithalten kann. Mich persönlich hat dieses Buch auch weniger emotional erreicht. Während ich nach der Lektüre von „Mein Freund Pax“ wirklich heulend auf meinem Bett gesessen habe, habe ich hier „nur“ mal eine kleine Träne vergossen. Das ist an sich zwar auch schon eine Leistung, da ich nicht nah am Wasser gebaut bin, aber im direkten Vergleich konnte mich Band 1 emotional doch deutlich stärker erreichen. Außerdem sind mir in „Mein Freund Pax 2“ relativ viele Rechtschreibfehler aufgefallen. Sei es der Fuchs Runt, der an einer Stelle plötzlich „Rand“ (S. 218) genannt wird, oder „Deie Tochter“ (S. 228) anstatt „Die Tochter“. Oder auch, als Peter Pax‘ Tochter betrachtet und erkennt, „wie ängstlich er war“ (S. 248), obwohl sie ein Weibchen ist. Aber auch ein fachlicher Fehler ist mir aufgefallen, denn die biologischen Termini „Gattung“ (S. 54) und „Spezies“ (S. 54) werden synonym verwendet, obwohl sie zwei verschiedene Stufen in der Taxonomie beschreiben. Das mögen zwar Kleinigkeiten sein, sie haben aber den Eindruck untermauert, dass der zweite Band dem ersten nicht ganz das Wasser reichen kann.

Das Ende hat mir wirklich sehr gut gefallen. Es ist wieder bittersüß, aber beantwortet doch die meisten offenen Fragen. Auch Jade und Samuel, zwei Wasserkrieger, die Peter auf seiner Reise kennenlernt, sind sehr liebenswürdige Figuren. Insgesamt ist dieses Buch also eine würdige Fortsetzung, auch wenn sie leider nicht mehr so tiefgreifend philosophisch ist. Da Sara Pennypacker eine Kinderbuchautorin ist und die Geschichte um Pax zu denen mit der ältesten Zielgruppe gehört, werde ich in Zukunft wohl keine weiteren Bücher mehr von ihr lesen.

„Mein Freund Pax – Die Heimkehr“ ist eine herzerwärmende Fortsetzung, die aber leider nicht ganz mit dem ersten Band mithalten kann. Die Ausgangsposition von Peters Persönlichkeit ist wenig nachvollziehbar und wirkt erzwungen. Für meinen Geschmack gibt es zu viele Rückblenden, wodurch suggeriert wird, dass der zweite Band sehr von der Qualität seines Vorgängers lebt. Auch emotional konnte mich dieses Buch weniger erreichen, vielleicht auch, weil es weniger philosophische Ansätze hat. Dennoch gibt es auch sehr viel Positives: Ich liebe den Schreibstil von Sara Pennypacker und auch wenn mich die Fortsetzung aus dem Jahr 2022 emotional nicht gebrochen hat, hat sie mich doch berührt. Es ist ein würdiger Abschluss der Reihe und ich bin dankbar dafür, dass ich Peter und Pax noch einmal begleiten durfte, da ich wirklich traurig war, als ich „Mein Freund Pax“ beendet hatte Es ist vielleicht nicht das Meisterwerk, das ich mir erhofft hatte, doch wer den ersten Band geliebt hat, wird den zweiten auch sehr gerne haben. Deshalb erhält „Mein Freund Pax 2“ von mir vier von fünf Federn.

Cover des Buches Mein Freund Pax (ISBN: 9783733500542)
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Rezension zu "Mein Freund Pax" von Sara Pennypacker

bibliophilara
Ein Junge und sein Fuchs

Wer meinen Artikel im August gelesen hat, weiß dass „Mein Freund Pax“ von Sara Pennypacker eines der ältesten Bücher auf meinem SuB ist. Gekauft habe ich das Jugendbuch 2017 in der Buchhandlung meiner Heimatstadt. Damals sagte die Buchhändlerin an der Kasse zu mir, dass ich mir mit diesem Buch etwas ganz besonders Schönes ausgesucht hätte. Vielleicht war das auch der Grund, aus dem ich mir dieses Buch immer für gut aufgehoben hatte. In anderen Buchblogs wurde das Jugendbuch aus dem Jahr 2017 in den höchsten Tönen gelobt. Außerdem gehören Füchse, neben Eulen, zu meinen Lieblingstieren. Als ich vor Kurzem erfahren habe, dass im März die Fortsetzung mit dem Namen „Mein Freund Pax 2 – Die Heimkehr“ im Buchhandel erscheint, dachte ich mir, dass es nun allerhöchste Zeit ist, dieses Buch endlich einmal zu lesen. 

Der zwölfjährige Peter lebt mit seinem alleinerziehenden Vater in den USA. Kurz nach dem Unfalltod seiner Mutter vor fünf Jahren hatte der damals siebenjährige Peter einen verwaisten Fuchswelpen in einem Bau gefunden. Diesen nahm er mit nach Hause, kümmerte sich um ihn und nannte ihn Pax. Seitdem ist viel Zeit vergangen. Weil Peters Vater in den Krieg zieht, zwingt er seinen Sohn, Pax in einem Waldgebiet auszusetzen und bei seinem Großvater zu leben. Dort hält es der Junge aber nicht lange aus. Er beschließt eines nachts sich heimlich davonzuschleichen, um sich auf die Suche nach seinem Freund Pax zu machen.

„Der Fuchs spürte noch vor dem Jungen, dass der Wagen langsamer wurde.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Dieses wird im Präteritum aus der personalen Perspektive des Fuchses Pax erzählt, der zwar nicht viele Worte versteht, aber doch ein feines Gespür für Emotionen und seine Umwelt hat. Die Geschichte beginnt damit, dass Pax im Wald ausgesetzt wird. Auf fast 300 Seiten mit 34 Kapiteln fungieren Pax und Peter immer abwechselnd als personale Erzähler. 

Peter ist ein 12-jähriger Junge, der irgendwo in den USA bei seinem Vater aufwächst. Mit örtlichen Angaben hält sich Pennypacker sehr zurück, aber an kleineren Indizien wie Erdnussbutter, Kojoten oder den menschlichen Vornamen lässt sich der Handlungsort zumindest mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf die USA begrenzen. Das Verhältnis zu seinem Vater ist eher schlecht, von Freunden wird hier nicht gesprochen. Seine engste Bezugsperson ist sein Fuchs Pax. Als das Tier ausgesetzt wird, verliert Peter den Boden unter seinen Füßen. Peter ist mit seinen 12 Jahren und 1,60m ein verhältnismäßig großer Junge. Er hat schwarze Haare, Segelohren und ist recht dünn. Zudem soll er optisch viele Ähnlichkeiten mit seinem Vater als Kind haben, was ihn nicht gerade beruhigt. Man könnte fast sagen, dass Peter eine tragische Figur ist, die ansonsten eher unauffällig wirkt. Er ist weder dumm noch intelligent. Weder arm noch reich. Weder mutig noch ängstlich. Weder hübsch noch hässlich. Er hat zwar eine Leidenschaft für Baseball, besonders zeichnet er sich aber durch seine Loyalität zu seinem besten Freund aus. Bei genauerer Betrachtung kann man zwischen Peter und Pax viele Parallelen erkennen, auch im Verlauf des Plots. So findet Peter Pax kurz nachdem er seine Mutter bei einem Autounfall verloren hat. Genauso ist Pax verwaist. Er liegt als einziger noch lebender Welpe im Fuchsbau neben drei erkalteten Geschwistern. Seine Mutter wurde bei einem Streifzug von einem Auto überfahren. Und so teilen sich Peter und Pax das Schicksal die Mutter bei Autounfällen verloren zu haben. Eine weitere Parallele findet sich ganz zu Beginn der Trennung. Peter bricht schlecht vorbereitet von zuhause auf. Er vergisst eine Taschenlampe mitzunehmen und seine Lebensmittel reichen kürzer als erwartet. Trotzdem gibt er nicht auf und setzt seine Suche fort. Genauso harrt Pax an dem Ort aus, an dem er ausgesetzt wurde. Da er ein domestiziertes Wildtier ist, kommt er in der Natur nicht zurecht. Er weiß nicht, wie man eine Maus fängt oder wo er Wasser findet. So hungern Peter und Pax parallel und doch unabhängig voneinander, denn beide wünschen sich nichts mehr, als sich wiederzusehen. 

Lange habe ich mich gefragt, welcher Krieg den Jungen und den Fuchs eigentlich trennt. Doch genau wie bei der Ortsangabe bleibt Pennypacker auch bei der zeitlichen Angaben vage. Zwar gibt es wieder Hinweise wie Turnschuhe, Jeans oder Kühlschränke, dennoch könnte das Buch genauso gut in den 1960ern spielen wie heute. Es ist nahezu zeitlos. Damit fällt der Zweite Weltkrieg allerdings weg. Deswegen dachte ich vorerst an den Vietnamkrieg, doch als der Fuchs Gray Pax erzählt, dass der Westen des Landes schon zerstört sei, fiel auch dieser als Option weg. Letztendlich bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass der hier stattfindende Krieg rein fiktiv ist. Vielmehr soll er eine rein symbolische Funktion haben. Der Krieg bricht aus und der Frieden wird am Straßenrand ausgesetzt, denn Pax ist Latein für Frieden. Generell trägt hier jeder Fuchs einen sprechenden Namen. Trotzdem hat es mich anfangs ein wenig gestört, dass der Krieg keinen historischen Hintergrund hat. Das Setting ist ansonsten so realistisch und authentisch, dass dieser fiktive Krieg es unnötigerweise entrückt. Je tiefer man jedoch in der Geschichte versinkt, umso mehr kann man darüber hinwegsehen, dass die USA hier tatsächlich Kriegsgebiet sein sollen. 

Pennypackers Schreibstil ist unglaublich bewegend. Vor allem Pax‘ Perspektive ist so gestochen formuliert, dass man das Gefühl hat, die Welt mit geschärften Sinnen wahrzunehmen. Die Spitze einen Fuchsschwanzes, die kurz aus einem Gebüsch blitzt, kann man trotz aller Entfernung sehen. Eine Maus, die unter der Erde durch ihren Gang flitzt, kann man problemlos hören. Auch olfaktorisch und sensorisch wird einem der Wald aus einer sehr intensiven Perspektive gezeigt, sodass sich das Lesen wie ein Waldspaziergang anfühlt. Oder in Peters Fall wie ein kleines Abenteuer. Pennypacker beweist, dass man auch als Jugendbuchautorin eine von den Großen sein kann.
In „Mein Freund Pax“ geht es um viel mehr als nur um die Freundschaft zwischen einem Jungen und seinem zahmen Fuchs. Es geht um Einsamkeit, Krieg, Gewalt, Tod und Umweltverschmutzung. Vereinzelt ist die Geschichte philosophisch angehaucht, und weiß mit ihrer Tiefgründigkeit immer wieder zu überraschen. Dabei ist die Atmosphäre von einer warmen Melancholie geprägt. 

Das Ende ist ebenso bittersüß. Der aufmerksame Leser hat möglicherweise eine Vorahnung, wie die Geschichte endet. Mich hat es zutiefst berührt. Seit Jahren ist es einer Geschichte gelungen, mir die Tränen über das Gesicht laufen zu lassen. Und dennoch war es das bestmögliche Ende, dass dieses Buch haben konnte. Als ich das letzte Kapitel gelesen hatte, war ich tieftraurig, dass „Mein Freund Pax“ nun vorbei ist. 

„Mein Freund Pax“ von Sara Pennypacker ist weitaus mehr als ein Jugendbuch. Auch Erwachsene werden noch viel Freude an dieser vielschichtigen Lektüre haben. Die Geschichte von einem Jungen auf der Suche nach seinem Fuchs ist bildgewaltig, emotional und herzerwärmend gleichermaßen. Zwischen den Zeilen gibt es viel zu entdecken, wie beispielsweise Lebensweisheiten oder Sozialkritik. Klassens Illustrationen untermalen den melancholischen Nimbus und lassen den Leser tiefer in dieses wundervolle Werk eintauchen. Dass der sich hier abspielende Krieg erfunden ist und das Setting sich weder zeitlich noch örtlich in einen genauen Kontext bringen lässt, mag anfangs irritierend sein, tut dem Plot aber keinen ernstzunehmenden Abbruch. Zweimal hat mich diese Geschichte zu Tränen gerührt. Ich weiß jetzt schon, dass dieses kleine Meisterwerk noch lange in mir nachhallen wird. Deswegen möchte ich „Mein Freund Pax“ aus dem Jahr 2017 alle fünf Federn geben. Ich kann dieses Jugendbuch wirklich jedem altersunabhängig empfehlen. Denn die Literatur für Erwachsene hat die poetische Schreibkunst nicht für sich gepachtet. Selbstverständlich steht nun die Fortsetzung „Mein Freund Pax 2 – Die Heimkehr“ auf meiner Wunschliste.

Cover des Buches Mein Freund Pax – Die Heimkehr (ISBN: 9783733507268)
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Rezension zu "Mein Freund Pax – Die Heimkehr" von Sara Pennypacker

Buecherseele79
Liebevolle Fortsetzung

Peter vermisst Pax. Natürlich würde er das nie zugeben. Überhaupt möchte Peter, mit seinen 13 Jahren, in seinem Elternhaus alleine leben. Die Welt erholt sich vom Krieg und doch ist alles anders. Auch Fuchs Pax hat sich was Neues aufgebaut, doch er sorgt sich um die Sicherheit seiner Familie. Zwei Wege die vielleicht sich überkreuzen....erneut...?!

"Man kann Menschen lieben? Ja. Und das macht Angst? Ja. Wer liebt, hat Angst, bestätigte Pax. Wie bei Füchsen." (Seite 189)

Ich habe das erste Buch der Autorin "Mein Freund Pax" geliebt. Umso schöner dass nun eine Fortsetzung von Peter und Fuchs Pax erschienen ist.

Das Cover ist ebenso schön und passend wie die Geschichte an sich. Der Schreibstil berührend aber auch mit den Schrecken der Zeit und des Krieges gezeichnet, mit Peter und Pax in ihren Welten.

Durch einen Jungen oder Fuchskopf weiss man als Leser/in welcher Charakter gerade am erzählen ist.

Die Welt oder das Land hat den Krieg beendet. Um welchen Krieg oder welches Land es sich handelt ist nicht ersichtlich - für mich zählte dies aber auch nicht. Es geht um das Umfeld, um die Gefühle die hier hervorgehoben werden.

Peter versucht sich ein Leben neu aufzubauen, hat in Vola eine Familie gefunden. Jedoch möchte Peter keine Nähe mehr zulassen. Zu sehr vermisst er Pax und hat einfach seinen eigenen Punkt im Leben verloren. Was ein Krieg und Verlust mit Kindern macht beschreibt die Autorin in Form von Peter sehr berührend und herzzerreissend. 

Die Chance für Peter kommt als er sich einem Säuberungstrupp anschließt um die Gewässer von den Kriegszuständen zu bereinigen.

Pax denkt ab und dann noch an seinen Menschen, jedoch ist er als Familienvater ziemlich eingespannt und hat viel zu tun. 

Herrlich wie die Autorin das Fuchsleben beschreibt und den Blickpunkt auf den Fuchsrudel legt. Bildhaft hat man die Rasselbande vor Augen. Pax sucht eine sichere Umgebung mit reichlich Nahrung für seine Familie und begibt sich auf die Suche, aber er ist nicht alleine.

Zwei neue Leben und doch verbunden. Auch wie die Entwicklung der Beiden voran ging war hier wunderschön und auf der anderen Seite düster und kühl.

Gerade Peter seine Seite hat es nicht leicht. Er mimt den Erwachsenen und zerbricht innerlich an seinen Ängsten und Trauer. Diese Passagen waren nicht immer einfach zu lesen.

Für mich eine sehr schöne aber auch sehr berührende Fortführung der beiden Protagonisten die ich ebenso geliebt habe.






Gespräche aus der Community

Diese Freundschaft zwischen Fuchs und Mensch ist unzertrennlich ...

Eine Freundschaft zwischen Fuchs und Mensch – ist das möglich? Bei Peter und Pax auf jeden Fall. Seitdem Peter den kleinen Fuchswelpen gerettet und bei sich aufgenommen hat, sind die beiden unzertrennlich. Selbst als der Krieg sie trennt, bleibt ihre Freundschaft bestehen und lässt sie zahlreiche Gefahren meistern, damit sie am Ende wieder vereint sind.
Sara Pennypacker erzählt in "Mein Freund Pax" eine hinreißende Parabel über Freundschaft und Mut, die nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene begeistert. Begleitet Peter und Pax bei ihrem aufregenden Abenteuer und macht mit bei unserer Leserunde zu "Mein Freund Pax".

Über das Buch:
Peter hat den Fuchswelpen Pax vor dem sicheren Tod gerettet und aufgezogen – seitdem sind die beiden unzertrennlich. Peter und Pax verstehen sich ohne Worte, und nur zusammen fühlen sie sich ganz. Aber dann kommt der Krieg und reißt die beiden auseinander. Zwischen ihnen liegen Hunderte von Kilometern und warten tausend Gefahren, doch von ihrer Sehnsucht getrieben, kennen die beiden nur einen Gedanken: den anderen wiederzufinden …
Sara Pennypacker und Jon Klassen haben eine berührend-poetische Freundschaftsgeschichte geschaffen, die gleichzeitig ein Plädoyer für Menschlichkeit in Zeiten des Krieges ist


Hier geht es zur Leseprobe!

Über die Autorin:

Sara Pennypacker ist künstlerisch vielseitig begabt: Sie arbeitete mehrere Jahre als Malerin bevor sie das Schreiben für sich entdeckte. Sie ist die Autorin von zahlreichen Kinderbüchern, für die sie auch schon mehrere Auszeichnungen erhielt, zum Beispiel den Golden Kit Award. Besonders große Erfolge konnte die Autorin mit der Reihe um Clementine verbuchen, die es auch auf die New York Times Bestseller-Liste schaffte. Sara Pennypacker lebt heute abwechselnd in Cape Cod (Massachusetts) und Florida.

Gemeinsam mit FISCHER Sauerländer  vergeben wir in unserer Leserunde 25 Exemplare von  "Mein Freund Pax" . Was du tun musst, um dabei zu sein?
Bewirb dich bis einschließlich 01.03. über den blauen "Jetzt bewerben"-Button* und beantworte folgende Frage:  

Warum möchtest du "Mein Freund Pax" lesen?  

Ich drücke euch ganz fest die Daumen und freue mich auf die Leserunde mit euch!

Bitte beachtet vor eurer Bewerbung unsere Richtlinien für Leserunden.
508 BeiträgeVerlosung beendet
sparks88s avatar
Letzter Beitrag von  sparks88

Ein bewegendes und stimmiges Ende!

Pax, der eine eigene Familie gefunden hat, und Peter, der so gereift scheint, dass Pax ihn erst gar nicht erkennt.

Schön auch, dass Peter Pax zu liebe loslassen kann!

Nach ihrem Bestseller "Mein Freund Pax" überrascht uns Sara Pennypacker in ihrem neuen Kinderroman "Hier im echten Leben" mit einer abenteuerlichen und fantasievollen Geschichte für Kinder ab ca. 10 Jahren. Gemeinsam mit den Hauptfiguren Ware und Jolene könnt ihr ganz besondere Sommerferien erleben und in diesen beeindruckenden Roman eintauchen.

480 BeiträgeVerlosung beendet
P
Letzter Beitrag von  pinkwusel

Ich habe mich schwer durch die ersten Kapitel gelesen und hab das Buch in Abschnitt 3 abgebrochen! Das tut mir leid! Aber vielen vielen Dank, dass ich mitlesen durfte. Der Klappentext war nunmal leider viel vielversprechender als im Endeffekt das Buch.

https://www.lovelybooks.de/autor/Sara-Pennypacker/Hier-im-echten-Leben-2747687874-w/rezension/3008376893/

Hallo ihr Lieben,

2016 war wohl seit vielen Jahren das Jahr, in dem ich mit Abstand am wenigsten gelesen habe. Aber irgendwie war ich mit Baby plötzlich rund um die Uhr beschäftigt und in den Pausen fand ich oft nicht die Ruhe zum Lesen. Nach fast einem Jahr habe ich mich aber ans Mama-sein gewöhnt und kann auch wieder entspannter lesen. 2016 habe ich kaum Bücher gekauft, dafür kam dann kürzlich der große Kaufrausch.

Nun habe ich überlegt, wie ich mich selbst motivieren kann, wieder viel zu lesen und davon den Großteil vom SuB und hatte folgende Idee:

Ich nahm mir ein Notizbuch, machte mir eine Spalte für zu lesende Bücher und noch eine, um einen Haken zu setzen, wenn ich es geschafft habe. Immer 3 Bücher möchte ich ins Buch schreiben und wenn diese gelesen sind, darf ich ein neues kaufen. Aus 3 wird also (so der Plan funktioniert ;-)) 1.

Damit ich nicht nur die neusten oder zu immer ähnlichen Büchern vom SuB greife, hoffe ich, ihr helft mir ein bisschen. 2 der 3 Bücher würde ich mir immer selbst vornehmen und einen Vorschlag möchte ich hier finden.

Wer Lust hat, darf hier also gern direkt mal in meinen ungelesenen Büchern stöbern und mir ein Buch daraus vorschlagen. Bitte nur ein Vorschlag pro Person und erstmal nur 3 Bücher. Denn wieder nach dem Prinzip "aus 3 mach 1" werde ich davon erstmal nur eins auf meine Leseliste setzen. So möchte ich vermeiden, dass ich etwas lesen "muss" auf, das ich aktuell gar keine Lust habe. Eure Vorschläge dürfen gern Bücher sein, die ihr selbst schon kennt oder auf die ihr gespannt seid.

Selbstverständlich halte ich euch über meine Lesefortschritte und meine Neuanschaffungen auf dem Laufenden und hoffe, ich werde so ganz viele Bücher schaffen und 2017 wieder mehr lesen als 2016.

Für meine erste Buchauswahl stehen auch schon "Mein Freund Pax" und "Fuchsteufelsstill" fest. Ich bin gespannt, was sich als drittes dazu gesellen darf und danke euch schon mal für eure Tipps.
Zum Thema
20 Beiträge
Letzter Beitrag von  Ein LovelyBooks-Nutzer
Wir haben nun einen Link und eine Leserunde zum Buch, also wenn du magst oder jemand anderes hier.. https://www.lovelybooks.de/autor/Louise-Erdrich/Ein-Lied-f%C3%BCr-die-Geister-1235214638-w/leserunde/1448315033/

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