Cover des Buches Snow Like Ashes (ISBN: 9780062286949)
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Rezension zu Snow Like Ashes von Sara Raasch

Rezension: Snow Like Ashes - Sara Raasch

von rosebud vor 9 Jahren

Rezension

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rosebudvor 9 Jahren
Original-Rezension: The emotional life of books

Meine Meinung:

Vielleicht wisst ihr es ja, wie sehr ich mich darauf gefreut habe, Snow Like Ashes zu lesen – allerdings war auch gleichzeitig meine Angst sehr groß, dass es mich enttäuschen würde und so nicht an meine hohen Erwartungen herankommen könnte. Ich sage jetzt erst einmal nur so viel: Ich hätte mir keinerlei Sorgen machen müssen!

Sobald man die ersten ca. 40 Seiten gelesen hat und sich damit der neuen Welt, in der man sich nun befindet, etwas vertraut gemacht hat, wird das Buch super spannend. Es lässt einen förmlich nicht mehr los! Bei mir führte dies dazu, dass ich – obwohl ich eigentlich keine Zeit hatte – es in nicht einmal zwei Tagen durchgelesen hatte.
Das Weltkonzept ist mindestens genauso spannend: Es gibt acht Königreiche, von denen vier nicht nur nach den Jahreszeiten benannt sind, sondern sie auch direkt repräsentieren. So sehen zum Beispiel die Bewohner des Winter-Königreiches eher „kühler“ aus mit einer hellen Haut und nahezu weißen Haaren.
Die Protagonistin Meira gehört zu diesen Bewohnern des Königreichs Winter – oder sollte ich eher sagen „gehörte“? Denn der Frühling hat sie brutal überfallen und sie konnte mit wenigen anderen als einzige fliehen. Alle anderen Bewohner des Winter-Königreichs müssen nun Tag ein Tag aus in grässlichen und menschenunwürdigen Arbeitslagern diverse Dienste für den Frühling verrichten. Meira selber hatte aber – wie gesagt – das Glück, fliehen zu können.
Sie ist eine wirklich sympathische Protagonistin, die für ihre Überzeugungen einzustehen weiß. Auch fühlte ich mich ihr das ganze Buch über sehr verbunden und konnte ihre Entscheidungen stets nachvollziehen. Es ging ihr meistens darum, ihren Platz in der Welt zu finden und ihre Rolle in der Rettung ihres Königreiches zu finden und dann auch auszufüllen. Dieser Wunsch, etwas zu tun, das zählt, zieht sich durch das ganze Buch durch. Diese Konstante hat mir sehr gut gefallen, schlichtweg weil es doch etwas ist, über das sich jeder Mensch irgendwann mal Gedanken macht. Nun eine Protagonistin zu sehen, wie sie genau darum kämpft – etwas zu erreichen, etwas zu bedeuten – macht unglaublich viel Mut!
Das einzige, was in Hinblick auf die Protagonistin bzw. die Protagonisten etwas stört, ist dass sich eine Dreiecksbeziehung anbahnt. Dies ist meines Erachtens nicht wirklich nötig gewesen – so wie das eigentlich nie bei Dreiecksbeziehungen ist. Die einzige Erleichterung an dieser Stelle ist, dass die Liebesgeschichte an sich keine große Rolle in dem Buch spielt, man so also leicht darüber hinweg sehen kann.
Davon unabhängig lässt sich der Schreibstil der Autorin sehr flüssig lesen. Er ist der Geschichte angepasst und schafft eine Atmosphäre, in der der Leser komplett eintauchen kann – und so schnell auch nicht wieder auftauchen will!
An dieser Stelle kurz etwas zu dem Schwierigkeitsgrad des Englisch: Ich würde ihn als Mittel einschätzen. Dadurch dass dies ein Fantasy Buch ist, werden doch des öfteren Wörter verwendet, die man so im alltäglichen Sprachgebrauch nicht verwende – allen voran Chakram (zu Deutsch auch Chakram – eine spezielle Wurfwaffe, die auch auf dem Buchcover abgebildet ist), das ich sogar googlen musste, da es nicht einmal in meinem Wörterbuch stand, ich aber wissen wollte, womit die Protagonistin da die ganze Zeit kämpft. Jeder der jedoch schon etwas Erfahrung mit englischen Büchern gemacht hat, sollte keine Probleme damit habe, Snow Like Ashes zu verstehen.
Zurück aber nun zur eigentlichen Rezension: Das einzige, was ich etwas schade finde, ist dass die Rückblicke in die Vergangenheit sich zu sehr mit den aktuellen Geschehen vermischen, es also keine konkrete Abtrennung gibt und ich folglich oft nicht wusste, ob die Protagonistin das gerade tatsächlich erlebt oder sich nur daran erinnert – und es dann erst durch den Inhalt langsam erschließen konnte.
Dies stört aber die Geschichte an sich wenig, die übrigens sehr vielseitig ist. Ich hätte nie erwartet, so einen großen Umfang von Geschehnissen zu erleben. Denn es geht nicht nur um das vordergründige Retten des Winter-Königreiches. Der Protagonistin geschehen so viele komplett verschiedene Sachen. Dies alles beeindruckt mich sehr, denn normalerweise ist es ja so, dass ein Buch auf eine bestimmte Sache abzielt und sich dieses Ziel durch die komplette Geschichte hindurchzieht. Hier hat man zwar auch einen Handlungsstrang, jedoch folgt er keineswegs einer geraden Linie, sondern schlängelt sich eher durch das Buch, sodass man manchmal nicht weiß, wie man von einer bestimmten Situation nun weiter kommen soll und schon befürchtet, dass sich die Geschichte in eine komplett verschiedene Richtung weiterentwickelt, bevor die Autorin wieder geschickt den Bogen zieht. Folglich sind auch die Wendungen, die Sara Raasch so eingebaut hat, wirklich sehr überraschend und überfielen mich jedes Mal aufs neue aus dem Hinterhalt.

Mein Fazit:

Alles in allem bleibt mir nur noch eines zu sagen: LEST dieses Buch! Bitte! Es ist definitiv eines der besten Bücher, die ich 2014 gelesen habe und es gehört ab sofort zu meinen absoluten Lieblingsbüchern! Die Geschichte ist so vielseitig, dass sie einen einfach mitreißt, und bietet etwas, dass man so ganz selten liest. Ein angenehmer Schreibstil und eine sehr sympathische Protagonistin tun dazu ihr übriges. Ich warte jetzt schon sehnsüchtigst auf die Fortsetzung und kann nur hoffen, dass ihr alle zu diesem wundervollen Buch greif!
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