Sara Schurmann

 4,8 Sterne bei 20 Bewertungen
Autor*in von Klartext Klima!.

Lebenslauf

Sara Schurmann, geboren in Brandenburg, studierte Sozialwissenschaften in Berlin und Paris. Die an der Henri-Nannen- Schule ausgebildete Journalistin arbeitete für den Tagesspiegel, Zeit Online, war Mitgründerin und Redaktionsleiterin des feministischen Frauenmagazins F Mag bei Gruner + Jahr sowie Textchefin und stellvertretende Chefredakteurin der VICE Gesamtredaktion. 2021 hat Schurmann das Netzwerk Klimajournalismus Deutschland mitbegründet. Das ganze Ausmaß der Klimakrise ist ihr erst im Sommer 2020 bewusst geworden. Seitdem versucht sie zu verstehen, wie das sein konnte – und welche realistischen Optionen wir haben, um unsere Lebensgrundlagen noch zu retten.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Sara Schurmann

Cover des Buches Klartext Klima! (ISBN: 9783710605987)

Klartext Klima!

 (18)
Erschienen am 14.03.2022
Cover des Buches Blau mit ganz viel Glitzer (ISBN: 9783896563149)

Blau mit ganz viel Glitzer

 (3)
Erschienen am 22.03.2022
Cover des Buches Medien in der Klima-Krise (ISBN: 9783962383855)

Medien in der Klima-Krise

 (0)
Erschienen am 05.05.2022

Neue Rezensionen zu Sara Schurmann

Cover des Buches Blau mit ganz viel Glitzer (ISBN: 9783896563149)
LauravonderHoehs avatar

Rezension zu "Blau mit ganz viel Glitzer" von Maria Vöckler

Ein wichtiges Thema berührend und spannend erzählt
LauravonderHoehvor 7 Stunden

Das Buch gibt Einblicke in das herausgeforderte Familienleben mit einem Jungen, der sich als Mädchen fühlt, sicher nicht ganz einfach für alle Beteiligten. Es zeigt, dass unsere Gesellschaft noch lange nicht so tolerant ist, wie wir das meinen, und welche Probleme sich mit einem trans* Kind ergeben. 

Die zahlreichen Auftritte der Mutter in der Öffentlichkeit kann ich allerdings nicht verstehen. Dadurch stellt sie auch ihr Kind bloß, ein unfreiwilliges Outing des Kindes, statt es zunächst zu schützen und in der Entwicklung zu unterstützen. 

Das "Mädchen-Image" kommt auch sehr klischeehaft rüber, als wenn Mädchensein bedeutet, Kleider zutragen, Elsa toll zu finden und Glitzer zu mögen.


Cover des Buches Blau mit ganz viel Glitzer (ISBN: 9783896563149)
pardens avatar

Rezension zu "Blau mit ganz viel Glitzer" von Maria Vöckler

Zu einseitig...
pardenvor 2 Jahren

ZU EINSEITIG...

Luis Vöckler ist drei Jahre alt, als er das erste Mal seinen größten Wunsch äußert: Er möchte ein Mädchen sein so wie sein Vorbild die Eiskönigin Elsa. Das ist nur eine Phase, denken seine Eltern Maria und Cai und lassen ihm zu Hause den Spaß am Verkleiden. Doch mit der Zeit merken sie, dass in ihrem kleinen Sohn tatsächlich ein Mädchen stecken könnte. Für die ganze Familie beginnt ein Auf und Ab der Gefühle. Maria Vöckler erzählt vom Leben mit ihrem trans* Kind Luisa. Sie geht offen mit dem Thema um, bezieht den Kindergarten mit ein. Und zunächst scheint alles gut zu laufen. Doch dann beschweren sich andere Eltern bei der Leitung des Kindergartens, die daraufhin das Jugendamt einschaltet. Der Vorwurf: Kindeswohlgefährdung. Maria Vöcklers ganz persönliche Geschichte schreibt die Journalistin Sara Schurmann auf. Sie hatte im Sommer 2019 für ein Interview nach Eltern von trans* Kindern gesucht. Die Recherche war nicht leicht, Maria Vöckler war aber schließlich bereit dazu, von ihren Erfahrungen zu erzählen. (Klappentext)

Puh, ich sitze hier und überlege, was ich über das Buch schreiben kann und darf, ohne mich zu sehr in die Nesseln zu setzen - aber ich möchte das Gelesene auch nicht unkommentiert lassen. 

Nur für sich genommen ist die Erzählung einer Mutter über ihr Kind, das schon früh zu wissen scheint, dass sein Körper die falschen Geschlechtsmerkmale aufweist, sicher eine großartige Idee, um anderen Eltern in dieser Situation Mut zu machen. Denn auch wenn die die LGBTQ-Thematik allmählich gesellschaftlich-politisch selbstverständlicher wird, sind Vorurteile, Vorbehalte und Ressentiments gegenüber Nicht-Cis-Hetero-Personen leider durchaus noch an der Tagesordnung. Und als Mutter eines trans*Kindes spricht und handelt man ja noch nicht einmal für sich selbst, sondern eben für das Kind - und damit sind (Selbst-)Zweifel und Anfeindungen der eigenen Person oder gar der ganzen Familie durch andere inbegriffen, auch und gerade im Umgang mit Institutionen, die man nicht umgehen kann (Kindergarten, Schule).

Und um eins gleich klarzustellen: ich bin weder transphob noch homophob oder biphob veranlagt, sondern unbedingt dafür, dass jede:r so leben kann und soll wie er/sie/divers es mag. Ich begrüße es sehr, dass die Transsexualität 2018 endlich von der WHO als "Krankheit" gestrichen wurde, und ja, ich glaube auch daran, dass bereits Kinder merken können, dass sie mit dem falschen Geschlecht geboren wurden. Was also ist mein Problem?

Mein Problem ist, dass mir bekannt ist, wer sich hinter dem Pseudonym Maria Vöckler verbirgt - und ich kenne die Familie. Nicht gut genug, um sagen zu können, das stimmt so alles nicht. Aber eben doch gut genug, um Zweifel anmelden zu können, ob die Darstellung der Ereignisse einer Überprüfung von außen in allen Punkten standhalten würde. Und nein, ich stamme weder aus dem Umfeld des Kindergartens noch aus dem der Schule, die hier an den Pranger gestellt werden. 

Dass sich hier eine Journalistin bereit erklärt hat, die Geschichte der Maria Vöckler aufzuzeichnen, ist rein formal nicht ungeschickt. Der Aufbau ist klug gewählt - chronologisch von den ersten möglichen Anzeichen einer Transsexualität über die Hürden mit dem Jugendamt bis zur Situation in der Gegenwart. Dabei gibt es in einfach gehaltenem Schreibstil eine Mischung aus alltäglichen Situationen, besonderen Ereignissen und den Schwierigkeiten, die der Familie begegnen, sowie der psychischen Belastung, die diese vor allem für die Eltern mit sich bringen. Das Buch ist damit auch für selten lesende Menschen gut geeignet.

Aber. Und hier kommt mein großes Aber. Von einer Journalistin würde ich mir wünschen, dass sie versucht objektiv zu berichten. Und dazu gehört eben nicht nur, vorhandene Unterlagen und Berichte zu sichten und ansonsten die Unterhaltungen mit der Mutter zu dokumentieren, sondern sich auch mit etwaigen Zweifeln ernsthafter auseinanderzusetzen. Im Vorfeld. Aber natürlich trifft solch ein Buch genau den heutigen Zeitgeist - vielleicht wären Zweifel da eher lästig?

Ich möchte niemandem Unrecht tun, beileibe nicht. Aber wenn eine Mutter - was hier im Buch ebenfalls kurz angerissen wird, ich verrate daher keine Geheimnisse - ihrem kleinen Kind kurz nacheinander selbst die verschiedensten Diagnosen und Verdachtsdiagnosen zukommen lässt wie z.B. Sprachentwicklungsstörung, selektiver Mutismus, Essstörung, Epilepsie, Autismus u.a.m., muss sie sich m.E. über eine zunehmende Irritation des Umfelds nicht wundern. Eine Anzeige wegen Kindeswohlgefährdung wie geschehen von Seiten des Kindergartens bei einem möglichen Münchhausen-Stellvertretersyndrom der Mutter erscheint da als Konsequenz vielleicht nicht ganz unlogisch - die Idee eines trans*Kindes war da wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. 

Und auch wenn das Verfahren beim Jugendamt letztendlich eingestellt wurde, konnte das die Restzweifel im Umfeld keineswegs ausräumen. Ich persönlich finde es ärgerlich, dass sämliche Reaktionen von außen wie z.B. diese Anzeige wegen einer möglichen Kindeswohlgefährdung hier im Buch als Folge von Unwissen, Intoleranz oder Transphobie des Umfeldes abgetan werden. Das sind Totschlagargumente, die einen anderen Blickwinkel nicht mehr zulassen und die Mutter ausschließlich als Opfer dastehen lassen. Aus Sicht der Mutter selbst verständlich. Aus Sicht der Journalistin in meinen Augen bedenklich und für mein Empfinden zu einseitig in der Darstellung.

Gerade auch der offensive Umgang der Mutter (TV-Dokumentation, Zeitungsartikel, Teilnahme an einer Talkshow, dieses Buch) mit der möglichen Transsexualität ihres Kindes kann m.E. durchaus zwiespältig gesehen werden. Öffentlichkeitsarbeit und Unterstützung anderer Eltern in einer vergleichbaren Situation sind die hier im Erfahrungsbericht vorgebrachten Argumente. Vor dem Hintergrund des vom Jugendamt als Möglichkeit ins Auge gefassten Münchhausen-Stellvertretersyndroms erhielte das Auftreten jedoch eine gänzlich andere Gewichtung - mehr Aufmerksamkeit kann man kaum bekommen. Womit ich hier ausdrücklich betone, nichts dergleichen behaupten zu wollen. Aber ich möchte eben darlegen, dass womöglich nicht alles so eindeutig ist, wie es hier im Buch erscheint.

Hätte ich das Buch ohne das Wissen um die Person der Mutter gelesen, hätte ich wohl 3,5 Sterne vergeben und aufgrund der wichtigen Thematik auf 4 Sterne aufgerundet. So aber werden es gerade noch 2 Sterne, denn ja, die Thematik an sich ist eben bedeutsam. Ich wünsche Luisa jedenfalls, dass sie sich tatsächlich als Luisa fühlt, und dass die Familie allmählich zur Ruhe kommt.


© Parden 

Cover des Buches Klartext Klima! (ISBN: 9783710605987)
Mira123s avatar

Rezension zu "Klartext Klima!" von Sara Schurmann

Klartext Klima
Mira123vor 2 Jahren

Ich hoffe, dass die meisten Leser:innen meines Blogs wissen, dass die Klimakrise kein Scherz ist und wir aktuell auf eine Katastrophe zusteuern. Innerhalb der nächsten 7,5 Jahren (!!!) müssen radikale Veränderungen passieren. Ich gehöre bereits zu einer Generation, die ein Leben ohne Klimakatastrophe nicht kennt. Für mich sind sehr heiße Sommer normal, starke Unwetter sind nichts Besonderes und dass die Gletscher schmelzen und Arten sterben war für mich schon immer so. Dass das noch nicht so normal war als meine Eltern oder meine Großeltern in meinem Alter waren, ist mir aber erst durch dieses Buch bewusst geworden. Und ich muss zugeben, dass mich das wütend gemacht hat.

Was mir an diesem Buch so gut gefallen hat? Es ist ehrlich. Es zeigt die Dinge, wie sie sind und die Konsequenzen, die ein fehlendes Handeln wie wir es jetzt gerade erleben, haben kann. Alles wird mit Quellen belegt, die Autorin gibt im Fließtext viele Tipps für die weitere Lektüre und arbeitet bei Konzepten, bei denen das Sinn macht, auch mit Diagrammen. Gleichzeitig wird auch auf Alternativen eingegangen und auf Möglichkeiten, wie man das Schlimmste noch abwenden kann. Schön finde ich auch, dass in diesem Buch nicht Einzelpersonen für den Klimawandel verantwortlich gemacht werden, sondern der Fokus vor allem auch auf dem System liegt, in dem wir leben. Ja, jede:r Einzelne kann klimafreundlich handeln. Aber unsere Gesellschaft macht es uns gleichzeitig schwer, gute Entscheidungen zu treffen. Unsere Politik und unser Wirtschaftssystem fördern Verhalten, das unserer Umwelt schadet und stellen das als unveränderlich hin. Und auch jetzt, wo den Leuten der Ernst der Lage langsam bewusst wird, wird nicht für eine bessere Welt gekämpft. Stattdessen scheinen die meisten einfach aufzugeben. Kann man eh nichts mehr machen. Wir sind verloren! Ja, mit dieser Einstellung schon. Können wir uns jetzt bitte endlich mal etwas weniger selbst bemitleiden und handeln? Danke, ganz lieb!

Unser Gesellschaftssystem ist auch der Punkt, an dem die Autorin ansetzt: Schritt für Schritt zeigt sie auf, was sich verändern muss und welche Maßnahmen die Politik und Einzelpersonen jetzt endlich setzen müssen. Gleichzeitig widerlegt sie die häufigsten Ausreden, die Leute vorbringen, wenn es um Klimaschutz geht. Das Buch ist übersichtlich aufgebaut, Schurmanns Stil ist klar und verständlich und hat es trotz der sehr trockenen Thematik geschafft, mich zu fesseln. Und auch Schurmanns Aussage ist klar: Wenn wir möchten, dass unsere Generation entspannt oder zumindest ohne ständige Katastrophen alt werden kann, müssen wir JETZT was dafür tun. Nicht in zehn Jahren, JETZT.

Mein Fazit? Eines der besten Bücher zum Thema, das ich in letzter Zeit gelesen habe. Es rüttelt auf, es schockiert und es regt zum Nachdenken und hoffentlich auch zum Handeln an.

Gespräche aus der Community

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160 BeiträgeVerlosung beendet
Samira_Hos avatar
Letzter Beitrag von  Samira_Hovor 2 Jahren

https://www.lovelybooks.de/autor/Sara-Schurmann/Klartext-Klima--3408214686-w/rezension/5419499297/ Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar. ich habe soeben eine Bewertung hier und bei Amazon verfasst.

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