Rezension zu "Unterwegs in einem schmalen Land" von Sara Wheeler
Sara Wheeler reiste in 6 Monaten von Chiles Norden bis nach Patagonien und lässt uns mit diesem Buch an ihrer Reise teilhaben.
Das Positive vorweg: wenn man selbst eine Reise in dieses südamerikanische Land plant oder sich diese Reise noch einmal erinnern möchte, dann ist man mit dem Buch gut bedient, zumindest als Ergänzung zu einem klassischen Reiseführer. Frau Wheeler hakt alle wichtigen Regionen dieses mehr als 4300 km langen Landes ab.
Leider hatte ich den Eindruck, daß Frau Wheeler ihre Reisenotizen zur Hand genommen hat, hier und dort ein Wort einfügte, etwa um aus ihren Stichpunkten einen Satz zu formulieren, und ansonsten alle Aktivitäten ihrer Reise chronologisch aneinanderreiht. "Ich verbrachte den Nachmittag mit..... Es war ein klarer, sonniger Tag.... Als ich wieder zurück ins Dorf kam... Später saß ich auf der Mole.... und so weiter.....
Dazwischen fehlte mir etwas persönliches von Frau Wheeler - eigentlich sollte die abwechslungsreiche, phänomenale Landschaft dieses Landes genug Gelegenheiten für persönliche Oooohh!s und Aaaahhh!s bieten, zumindest mehr als "Am liebsten hätte ich meine Erinnerungen mit Sprühkleber fixiert."
Also ein Reiseführer in Prosa - ja -, ein Buch, das mir über einen Reiseführer hinaus etwas über den Reisenden und seine persönliche Beziehung zum Land erzählt - nein.