Die junge Jüdin Esther verlässt ihre Heimat Toledo, Spanien, und kommt nach Rom um die Kammerfrau von Lucrezia Borgia, der Tochter des Papstes Alexander VI., zu werden. Sie lässt nicht nur ihren Glauben hinter sich, sondern auch ihre Familie. Sie verliebt sich in Cesare, den attraktiven und dennoch grausamen Bruder von Lucrezia und bekommt einen Einblick dessen, welche Intrigen die Kirche zu jener Zeit schmiedete.
Ich bin sehr interessiert an der Familie Borgia und lese gerne Romane, in denen sie eine Rolle spielen. Den Grundgedanken von "Das Siegel der Borgia" fand ich sehr interessant; die Familie aus der Sicht einer "Fremden" kennenzulernen.
Besonders Lucrezias Charakter empfand ich als sehr sympathisch dargestellt. Anfangs mochte ich auch Esther sehr gerne, was sich mit der Zeit leider noch änderte. Cesare ist genauso, wie er im Klappentext beschrieben wurde: Sehr verführerisch, aber dennoch grausam.
Zetweise empfand ich das Buch als recht langatmig. Dafür, dass ich mich durch jene Passagen kämpfte, in denen nicht viel passierte, empfand ich das Ende gar nicht als befriedigend - ich hätte es mir anders gewünscht.
Die Beziehung von Esther und Cesare empfand ich als nicht intim genug, um Esthers Gefühle wirklich nachvollziehen zu können. Auch hat die Autorin recht schnell "das Pulver verschossen", das diese Geschichte hatte.
Fazit: Trotz der Kritikpunkte gebe ich 3 Sterne, für die sympathische und liebenswerte Lucrezia und den sehr gut dargestellten Cesare. Man lernt die Familie Borgia, vor allem Lucrezia, etwas kennen. Von der Hauptperson Esther bin ich jedoch enttäuscht. Ich denke man sollte als Freund historischer Romane oder Borgia-Interessierter "Das Siegel der Borgia" einfach ausprobieren, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, und selbst schauen ob es einem gefällt.
Ein Borgia Roman mit ein paar Schwächen