Cover des Buches Die Sprache des Wassers (ISBN: 9783939435907)
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Rezension zu Die Sprache des Wassers von Sarah Crossan

Ein stiller und bezaubernder Roman in Versform

von Fannie vor 11 Jahren

Rezension

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Fannievor 11 Jahren

Die zwölfjährige Kasienka und ihre Mutter kehren ihrer Heimat Polen den Rücken und lassen sich im englischen Coventry nieder. Sie setzen alles daran, um Kasienkas verschwundenen Vater zu finden. Sie suchen nach ihm, hängen „Vermisst“-Plakate auf, fragen sich durch… Eines Tages trifft Kasienka ihren „Tata“, wie sie ihren Papa nennt. Doch auf einen Schlag ist plötzlich alles anders…

Sarah Crossan hat mit ihrem Buch „Die Sprache des Wassers“ einen stillen und bezaubernden Roman vorgelegt, der höchst ungewöhnlich verfasst ist. Die einzelnen kurzen Kapitel, oft nicht länger als eine Seite, sind in Versform aufgeschrieben. Sie reimen sich nicht, aber dieser außergewöhnliche Stil verleiht der Geschichte eine Zerbrechlichkeit, etwas sehr Zartes. Aus der Sicht von Kasienka schildert die Autorin nüchtern und intelligent die Probleme, die dem Mädchen Tag für Tag in der Schule begegnen: Sie ist eine Außenseiterin, sie ist anders, sie ist nicht „in“, sie besitzt weder Handy noch iPod. Zeitgleich entspinnt sich eine sanfte Liebesgeschichte zu William, den Kasienka beim Schwimmen kennenlernt. Zum ersten Mal ist sie verliebt – während es für sie in ihrem kargen Zuhause mit ihrer verzweifelten Mutter immer unerträglicher wird. Nur im Wasser ist die begeisterte Schwimmerin Kasienka frei.

Die Autorin beherrscht es hervorragend, in kurzen Kapiteln große Gefühle einzufangen: Liebe, Verrat, Angst, Verzweiflung… Man leidet mit Kasienka, man kämpft an der Seite dieses klugen und tapferen Mädchens, das das Herz des Lesers im Sturm erobert.

„Die Sprache des Wassers“ erzählt ohne jede Effekthascherei eindringlich und doch einfach eine große Geschichte, die trotz bedrückender Themen wie Abschied und Einsamkeit Mut macht.

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