Cover des Buches Das Rosenhaus (ISBN: 9783492259354)
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Rezension zu Das Rosenhaus von Sarah Harvey

Rezension zu "Das Rosenhaus" von Sarah Harvey

von Buechersuechtig vor 12 Jahren

Rezension

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Buechersuechtigvor 12 Jahren
DIE GESCHICHTE... Liams bester Freund Peter macht dem Architekten ein unwiderstehliches Angebot: Liam soll in seine Firma als Partner einsteigen und gemeinsam mit Peter ein riesiges Projekt abwickeln. Der einzige Haken: Dafür müssen Liam und seine Frau Lily von London nach Cornwall umziehen. Lily verlässt nur ungern die englische Hauptstadt, um mit ihrem Ehemann in die idyllische Kleinstadt Merrien Cove zu ziehen, denn dort kennt sie niemanden... Während Liam fast Tag und Nacht arbeitet, versucht Großstadtpflanze Lily, das erworbene Rose Cottage häuslich einzurichten, was sie allerdings nicht ausfüllt... Nach einem furchtbaren Streit rast der Architekt auf die Baustelle und stürzt dort von einem schlecht gesicherten Gerüst - und dieser Unfall ändert das Leben des Ehepaars... MEINE MEINUNG: Nachdem ich schon einige Bücher von Sarah Harvey gelesen habe, war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis dieser Roman den Weg in mein Bücherregal gefunden hat. Nach der Lektüre bin ich allerdings etwas verwirrt, denn "Das Rosenhaus" hat nichts mit den restlichen Büchern der Bestellsellerautorin gemeinsam. Der Schauplatz wurde in die beschauliche Kleinstadt Merrien Cove in Cornwall verlegt, die Geschichte beginnt im September und dauert ungefähr ein Jahr. Lily Booner ist 32 und hat vor dem Umzug in einer Londoner Kunstgalerie gearbeitet. Während die hübsche Frau nur ihrem Ehemann zuliebe in die Einöde gezogen ist, sieht sie Liam fast nicht mehr, denn der attraktive ehrgeizige Architekt arbeitet fast rund um die Uhr und vernachlässigt seine bessere Hälfte. Sein bester Freund Peter muss immer wieder zwischen dem Ehepaar einlenken und steht Lily auch zur Seite, als Liam durch einen Unfall lebensgefährlich verletzt wird. Weiters spielen Abi, die Besitzerin der örtlichen Galerie, ihr Sohn Nathan (ein erfolgreicher Fotograf) und der junge Dylan, der Liam nach dem Sturz hilft, eine große Rolle. Die Protagonisten sind zwar gut gezeichnet und durchaus interessante Persönlichkeiten, dennoch bin ich mit dem Ehepaar Booner nicht wirklich warm geworden. Lily wünscht sich ihr altes, aufregendes Londoner Leben zurück und bemitleidet sich oft selbst, ohne etwas an der jeweiligen Situation zu ändern. Der arbeitswütige Liam ist meistens nicht anwesend und falls doch, dann hat er etwas an seiner Frau auszusetzen. Und auch nach dem schweren Unfall wird es nicht besser. Da gefallen mir die Nebencharaktere, wie der liebenswerte, hilfsbereite Peter, die sympathische Galeriebesitzerin Abi und ihr Sohn, der abenteuerlustige Nathan schon viel besser. Die habe ich schnell ins Herz geschlossen, während ich bei Lily lange gebraucht habe und mir Liam bis zum Schluss unsympathisch geblieben ist. Hier wurden (wie in so vielen anderen Romanen) Hauptpersonen kreiert, die überaus gutaussehend sind und eine enorme Anziehungskraft auf das andere Geschlecht ausüben - mit solchen Protagonisten kann ich mich wenig identifizieren! (Was nicht heißen soll, dass ich hässlich bin *g*) Die Grundidee erinnert mich irgendwie an Rosamunde Pilcher und wurde für meinen Geschmack nicht überzeugend genug umgesetzt. "Das Rosenhaus" fängt eigentlich recht vielversprechend an und als der Umzug nach Cornwall vorbei ist, plätschert die Handlung etwas dahin, wobei sich die Story vorwiegend auf die neue Lebenssituation der Booners sowie deren Gefühle konzentriert. Dafür wurden auf den letzten 30, 40 Seiten so viele Überraschungen und Wendungen hineingepackt, dass es für mich doch sehr unglaubwürdig wirkt. Erzählt werden die turbulenten Geschehnisse (in der 3. Person) vorwiegend aus der Sicht von Lily und Liam, die uns an ihren Emotionen und Gedanken teilhaben lassen, wodurch man ihre Handlungen & Taten besser versteht. Zwischendurch berichten einige Nebenpersonen über die Begebenheiten aus ihrem Blickwinkel, was die Geschichte abwechslungsreich erscheinen lässt. Was mir weniger gefallen hat, war die leicht negative Grundstimmung dieses Romans, denn "Friede, Freude, Eierkuchen" sucht man hier vergeblich... "Das Rosenhaus" ist für viele LeserInnen wahrscheinlich ein wunderbares Buch, ich kann der Story allerdings nicht so viel abgewinnen - vielleicht habe ich den Roman auch nur zum falschen Zeitpunkt gelesen. Begeistert bin ich von den bildhaften Schauplatzbeschreibungen, wodurch man das Gefühl hat, vor Ort zu sein sowie von dem ausdrucksvollen Schreibstil. Allerdings lässt sich dieses Buch bzw. die Schreibweise überhaupt nicht mit den restlichen Werken von Sarah Harvey vergleichen, was ich schade finde, denn ein wenig Fröhlichkeit und Leichtigkeit hätte dem Plot sicherlich gut getan. FAZIT: Wer hier ein locker-leichtes, humorvolles Buch im gewohnten Sarah Harvey-Stil erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht sein. Denn "Das Rosenhaus" erzählt über die problematische Ehe von Lily & Liam und welche Schwierigkeiten sie in Cornwall zu bestehen haben. Dieser Roman beinhaltet eine ansprechende, mit vielen Emotionen ausgestattete Geschichte, reizvolle Nebencharaktere sowie wundervoll lebhafte Beschreibungen der Handlungsorte. Wegen der schwermütigen Atmosphäre, der teilweise langatmigen Handlung und meiner Schwierigkeiten mit den Hauptpersonen bekommt "Das Rosenhaus" von mir "nur" 3 STERNE.
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