Die Ich -Erzählerin des Romans ist Anna, sie ist eine spottlustige überzeugte Berlinerin mit einer Bauernhofphobie. Durch Liebeskummer und andere Verwicklungen findet sie sich aber genau dort wieder: auf dem Hof Ihrer Tante. Durch Annas Augen lernen wir das Landleben kennen: zunächst mal viel Dreck, kein Netz, sowie gefährliche Tiere und skurrile Gestalten, - das alles ist witzig überzeichnet, aber nicht boshaft dargestellt.

Eine Liebesgeschichte entwickelt sich und man darf gespannt sein, wie sie ausgeht; es gibt sogar politische Anklänge, die sich um Landflucht und Immobilienspekulation drehen, und zum Schluß muss Anna noch Detektivin spielen. Ich habe mit ihr gebangt, ob sie den bösen Buben im Dorf das Handwerk legt, und ob sie auf dem Land ihr Glück findet.

Die Autorin schreibt mit viel Spaß an Übertreibung und schildert die typischen Szenen des Landlebens sehr lustig und einfallsreich. Am besten fand ich die verschiedenen Figuren: Vom Wirt, der noch nie was von Vegetariern gehört hat, über die unmusikalische Pastorin bis zur liebenswerten Tante Stops, die immerzu ihre Hühner jagt. Diese Tante war überhaupt meine Lieblingsfigur. Wenn ich mir eine Fortsetzung wünschen dürfte, dann über das Leben von Tante Stops.

Wer eine unterhaltsame Dorfkomödie lesen möchte, mit Witz, Ironie und Tempo, dem sei dieses Buch wärmstens an Herz gelegt.