Cover des Buches Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen (ISBN: 9783423761635)
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Rezension zu Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen von Sarah J. Maas

Vielversprechender Auftakt einer ganz wundervollen Märchenadaption

von Philip vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Vielversprechender Auftakt einer ganz wundervollen Märchenadaption

Rezension

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Philipvor 7 Jahren
Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen, erschienen bei dtv, ist der Auftaktroman einer neuen, märchenhaften Trilogie von der us-amerikanischen Bestsellerautorin Sarah J. Maas. Der Auftaktroman ist dabei im Jahr 2015 unter dem Titel A Court of Thorns and Roses erschienen und hat bisher eine Fortsetzung erhalten. Band drei erscheint auf englisch im Frühjahr 2017. Die Reihe Das Reich der sieben Höfe ist dabei eine Adaption und orientiert sich, mal mehr und mal weniger stark an dem erfolgreichen und weltweit bekannten Märchen Die Schöne und das Biest von Jeanne-Marie Leprince de Beaumont sowie dem gleichnamigen Disney Erfolgshit aus dem Jahr 1991, weshalb man als aufmerksamer Leser die eine oder andere Parallele finden dürfte.

In dem Auftaktroman Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen geht es um die junge Protagonistin Feyre, welche auf dem Kontinent Prythian südlich der Mauer im Land der Sterblichen wohnt. Nach dem Verlust ihrer Mutter und des Vermögens ihres Vaters ist sie gezwungen, zusammen mit ihren zwei Schwestern und ihrem Vater ein Leben in Abgeschiedenheit und Armut zu fristen. Feyre hat sich dabei als Ernährerin der Familie behauptet und sich dabei als begnadete Jägerin behauptet, wobei sie sich die Jagd selbst beigebracht hat. Eines Tages gerät sie während eines Jagdzugs in große Gefahr, bei welcher sie eine schicksalhafte Entscheidung trifft, welche sie in eine vollkommen neue Welt entführt. Diese neue Welt entpuppt sich nicht nur als das Reich der sieben Höfe, sondern sie entpuppt sich auch als eine wahnsinnig magische Welt mit unzähligen, magischen Kreaturen sowie neuen Gefahren. Ob sich Feyre in dieser für sie unbekannten Welt behaupten kann, welche von einem fürchterlichen Fluch bedroht wird und ob sie es schafft, zwischen all den Fae zu bestehen wird in diesem Auftaktroman offenbart.

Ohne eine wirklich Aufteilung des Romans ist das Buch inoffiziell doch in zwei unterschiedliche Teile gesplittet. Die Handlungen entwickeln sich in beiden Abschnitten komplett in eine andere Richtung, die Schwerpunkte sind anders gesetzt und die Beziehung der Protagonisten hat sich auf eine andere Ebene verlagert. Während in der ersten Hälfte des Buches vor allem die Entdeckung der neuen Umgebung fokussiert wird geht es in Teil zwei um die Festigung der neu entdeckten Beziehungen. Mir hat dabei diese Aufteilung sehr gut gefallen. Der Schnitt ist plausibel und wird durch ein einschneidendes Ereignis eingeleitet, welches die beiden Protagonisten Tamlin und Feyre auf eine sehr emotionale und intime Art und Weise miteinander in Verbindung bringt. Dabei steht stets die Entwicklung der Protagonisten im Fokus der Geschichte von Sarah J. Maas. Während Tamlin bis zum Ende des Buches undurchsichtig bleibt, aber immerhin vereinzelt ein paar Ansätze zeigt, wie man ihn einzuordnen hat und welche Motive ihn antreiben, ist man bei Feyre doch etwas sicherer unterwegs. Sie steht klar im Fokus der Geschichte, man erfährt ihre Beweggründe und Empfindungen von Beginn an und kann sich dadurch gut in sie hineinversetzen. Mir ist Feyre bis auf wenige Ausnahmen durchaus sympathisch geworden und konnte mich mit ihren Eigenheiten und ihren Motiven von sich überzeugen, auch wenn sie mir ab und zu doch gehörig auf die Nerven gegangen ist. Nichtsdestotrotz ist das nicht weiter schlimm, da dieses Verhalten doch irgendwie menschlich und niemand wirklich perfekt ist. Auch nicht die Hauptfigur dieser Märchenadaption. Neben diesen beiden tollen Protagonisten kann dieser Roman aber auchnoch mit zahlreichen wirklich toll skizzierten Nebencharakteren und interessanten Kreaturen aus dem Reich der Fae überzeugen.

Ein weiterer toller Aspekt von Das Reich der sieben Höfe ist der toll durchdachte Plot, welcher mich von der ersten Seite an von sich überzeugen konnte. Zugegeben, diese Geschichte weist ein paar Parallelen zur Märchenvorlage Die Schöne und das Biest auf, kann trotzdem genug Eigenständigkeit entwickeln um als eigenes Werk gut zu funktionieren, da die Geschichte sich im Verlauf der Handlung immer weiter von der Vorlage zu entfernen scheint. Die Story ist toll durchdacht, mit zahlreichen liebevollen Details versehen und mit dem einen oder anderen geschickt platzierten Cliffhanger ungemein spannend und unterhaltsam zu lesen.

Dornen und Rosen ist keine typische Lektüre für mich, da das Buch für meinen Geschmack vor allem ein weibliches Publikum ansprechen soll. Für mich hat diese Geschichte nichtsdestotrotz gut funktioniert und ich konnte mich wirklich gut unterhalten fühlen. Das Klischee, dass die Bücher von Sarah J. Maas nur für Frauen etwas sind, mag ich an dieser Stelle daher so nicht unterschreiben. Das Reich der sieben Höfe ist einfach unterhaltsam und konnte mich nahezu durchweg gut unterhalten. Zwar gab es die eine oder andere Länge zwischendurch kurz zu überwinden aber die sympathischen Charaktere und die abwechslungsreiche Welt mit all ihren Facetten hat mich stets wieder in die Geschichte zurückgeholt, weshalb ich diesen Roman Märchen- und Fantasyfans absolut empfehlen kann. Männer, lasst euch vom rosa-farbenen Cover nicht abhalten (hier sei lobend die Gestaltung erwähnt, da mir dieses mit dem durchsichtigen Schutzumschlag und dem zweiten Motiv wirklich gut gefällt und einige Kreativität gezeigt hat, obwohl viele dieses Cover vorab und vor allem die Person auf dem Cover kritisiert haben…), denn der Inhalt ist es allemal wert, einen vertiefenden Blick zu riskieren. Eine tolle, kurzweilige und spannende Lektüre, welche Lust auf die weiteren Romane der Reihe und vor allem auf die Welt Prythian gemacht hat.

Fazit zu Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen von Sarah J. Maas
Vielversprechender Auftakt einer ganz wundervollen Märchenadaption in einem magischen Setting gepaart mit liebevollen Charakteren. Eine klare Leseempfehlung.
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